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Grappa Und Die Seelenfaenger

Titel: Grappa Und Die Seelenfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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Thetan und sagt ein paar Worte. Fuchs nimmt die Hände vors Gesicht. Bettina tritt seitlich an ihn heran. Ihr Gesicht ist wieder gut zu erkennen. Sie hält die Waffe an die Schläfe ihres Opfers und drückt ab. Fuchs sackt zusammen. Bettina wirft die Waffe auf den Boden.
     
    »Das ist der Beweis«, freute ich mich. »Das reicht, um die Frau in den Knast zu bringen. Und Sie sind da rein und haben die Beretta sichergestellt. Frau Stickel?«
    Keine Antwort.
    Langsam drehte ich mich um. Klara und Annabell schliefen in ihren Stühlen und Pöppelbaum lag selig schlummernd auf meinem Bett.
    Na toll, dachte ich, jetzt bleibt wieder alles an mir hängen.

Ambulanz und endlich Urlaub
    Ich kopierte die Videodatei von der DVD und schickte die Daten an Friedemann Kleist mit der Betreffzeile: Wiedergutmachung. Dann beglückte ich meinen Mail-Account in der Redaktion damit. Pöppelbaum schnarchte leise. Um ihn musste ich mir also keine Sorgen machen. Auch Klaras und Annabells Atem war normal, soweit ich es beurteilen konnte.
    Ich band beide mit den Mullbinden locker an den Stühlen fest, damit sie nicht runterfallen und sich verletzen konnten.
    Jetzt hieß es, Spuren beseitigen.
    Der Orangensaft war schnell im Klo entsorgt, die Karaffe gespült, die Gläser gewaschen und mit dem Saft aus der blaugedeckelten Karaffe gefüllt. Der Rest der K.-o.-Tropfen fand seine Bestimmung dann ebenfalls in der Kanalisation von Clearwater. Auch Ratten schätzen einen gelegentlichen Rausch.
     
    Nach zwei Stunden rührte sich zuerst Pöppelbaum. Er wusste zunächst nicht, wo er sich befand. Mich erkannte er zum Glück noch.
    »Mensch, Grappa«, stöhnte er. »Das war der Hammer. Als die Stickel nicht trinken wollte, dachte ich, dass unser schöner Plan danebengeht. Die war ja voll misstrauisch.«
    »Du hast klasse reagiert. Der Film ist bei der Polizei und beim Tageblatt. Jetzt müssen wir nur noch die zwei Frauen loswerden.«
    »Du hast doch die Nummer der Ambulanz«, stellte Wayne fest. »Ruf die Sanis her. Sag einfach, dass die beiden was Schlechtes gegessen haben oder zu viel gesoffen.«
    »Geniale Idee«, gab ich zu. »Wir ersparen uns viel Gezeter. Und morgen suchen wir uns ein anderes Hotel.«
    Wir banden Klara und Annabell los.
    Zum Glück hatte Wayne nicht viel von der Droge zu sich genommen. Das Zeug wirkte bei den Frauen deutlich länger als bei ihm.
    Die Ambulanz nahm Klara und Annabell in ihre Obhut. Die Sanitäter schienen daran gewöhnt, zwei lallende und torkelnde Frauen aus einem Motel abzuholen und zur Ausnüchterung in eine Klinik zu bringen.
     
    Ich schlief prima. Am Morgen bezahlten wir und verließen das Economy Inn. Das Gepäck landete im Mustang und los ging es, an der Küste entlang.
    »Den Rest der Woche machen wir Urlaub«, versprach ich. »Mal richtig ausspannen, verstehst du? Ohne Mörderjagd und Drogenmissbrauch.«
    »Gilt das auch für abendliche Drinks an der Strandbar?«
    Diesmal steuerte ich das Auto. Wayne hatte sich in den Sitz fallen lassen und war guter Dinge. Er lachte ständig, winkte Mädchen am Straßenrand zu und brabbelte vor sich hin.
    Auch in Cocoa Beach stand ein Hotel neben dem anderen. Die richtige Versteckadresse für zwei Leute, die nicht gefunden werden wollten.
    Wir mieteten uns direkt am Meer in einem Guesthouse ein. Hier hieß das Meer Atlantik und das Wasser war nicht so warm wie am Golf von Mexiko. Ein Paradies für Surfer – so stand es im Reiseführer. Und tatsächlich war die Surfbrettdichte im Straßenbild erheblich.
    Pöppelbaum legte sich aufs Ohr. Heute Abend sei er aber wieder voll fit, so tönte er, um neue Drinks auszuprobieren.
    Auf dem Schreibtisch in meinem Zimmer fand ich die Log-in-Daten für das Netz. Ich checkte meine Mails. Kleist hatte sich den Film bereits angeschaut und einen internationalen Haftbefehl für Bettina Weber beantragt.
    Auch die Mädels hatten sich gemeldet und auf meine Handymailbox etwas von Rache gefaucht. Es ließ mich kalt.
    Der Tag plätscherte dahin. Wayne ließ sich nicht blicken. Ich wusste ja, wie er sich fühlte.
    Eigentlich hatten wir hier nichts mehr zu suchen, Urlaub hin oder her. Ich rief am Flughafen in Tampa an und versuchte, einen früheren Flug nach Hause zu bekommen. Es klappte. Nachtflug. Morgen Abend.

Ein roter Mustang ist kein Fluchtwagen
    Pöppelbaum bekam sein Meer am nächsten Tag. Er stürzte sich in die Wellen, versuchte sich beim Surfen und tobte sich richtig aus. Ich lag am Strand und behielt ihn im Auge. Aber er schien wieder

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