Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Grappas Gespuer Fuer Schnee

Titel: Grappas Gespuer Fuer Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
Vom Netzwerk:
Auftreten. Ein Kollege aus dem Westen. Maggy – das ist meine Kollegin – weiß sogar noch seinen Namen. Brinkmann.«
    »Brinkhoff«, stellte ich klar. »Aber egal. Was wollte er wissen?«
    »Er hat nach Morden gefragt. Ungeklärten Mordfällen. In der Gegend hier. Uckermark, Brandenburg. Maggy hatte das natürlich nicht auf dem Schirm. Sie hat ihn ins Archiv geschickt. Dort hat er sich dann ein paar Stunden aufgehalten und sich Notizen gemacht.«
    »Archiv?«, fragte Kleist. »Wo befindet sich das?«
    »Im Keller. Wollen Sie es sehen?«
    Wir folgten Sven über eine enge Treppe. Unten angekommen, stieß er einen Kellerraum auf und machte Licht an. In Regalen, die bis unter die Decke reichten, standen gebundene Zeitungsbände – geordnet nach Jahren und Monaten.
    Ich kannte diese Art der Archivierung noch aus meinen frühen Zeiten beim Tageblatt, doch inzwischen waren alle Seiten abfotografiert worden, was die Suche erleichterte.
    »War nach Brinkhoff noch jemand in diesem Raum?«, fragte Kleist.
    »Keine Ahnung«, antwortete Sven. »Ich bin ja nicht immer hier.«
    Kleist betrachtete die Bände, die auf dem Tisch lagen, genauer. »Er hat sich alles vom letzten Jahr angeschaut«, sagte er. »Aber die Arbeit dürfte ihm dann wohl zu zeitraubend geworden sein.«
    »Über unaufgeklärte Morde weiß die Polizei eigentlich viel mehr als wir«, warf Sven ein.
    »An die Templiner Polizei hat er sich nicht gewandt«, entgegnete ich.
    »Vielleicht an die Hauptwache in Prenzlau«, sagte Sven. »Die führen die Kriminalstatistik.«
    »Natürlich!« Kleist schlug sich vor den Kopf. »Brinkhoff kennt die Strukturen des Polizeiapparates. Ich werde dort sofort anrufen.«
    »Hat Herr Brinkhoff noch mehr wissen wollen?«, fragte ich. »Vielleicht etwas über die Menschen, die hier wohnen? Kann ich mit deiner Kollegin sprechen?«
    »Mit Maggy?« Sven überlegte. »Klar«, meinte er dann. »Sie war grade dabei, ihr Baby zu wickeln. Vielleicht können wir noch fünf Minuten warten?«
    Ich hatte Mühe, meine Ungeduld zu zügeln. Kleist drückte beruhigend meine Hand.
    Sven schloss die Tür zum Archiv und wir stiegen wieder nach oben. Kleist lief in den Lichthof und telefonierte.
    »Wisst ihr eigentlich schon, wo ihr unterkommt?«, fragte Sven. »Oder wollt ihr heute noch zurück?«
    »Nein. Nicht, solange wir unseren Kollegen nicht gefunden haben.« Ich schaute nach draußen. Es dämmerte.
    »Ich kann euch ein Hotel empfehlen. Den Fährkrug. Direkt am See.«
    »Würdest du dort anrufen und fragen, ob die was frei haben?«
    »Sicher. Drei Einzelzimmer?«
    Ich nickte. Sven hatte die Telefonnummer des Hotels im Kopf.
    Inzwischen war Kleist ins Zimmer zurückgekehrt. »Brinkhoff war tatsächlich bei den Kollegen in Prenzlau. Er fragte nach den unaufgeklärten Morden der letzten Jahre.«
    »Bingo!« Endlich ein Lichtblick.
    Sven nahm den Hörer vom Ohr. »Die haben nur noch ein Doppel und ein Einzel frei.«
    »Ist schon in Ordnung«, versicherte ich schnell.
    Pöppelbaum grinste. Ich übersah das natürlich.
    »Danke, Sven. Können wir jetzt Maggy anrufen?«
    Maggy hatte inzwischen ihr Baby ins Bett gebracht und war ansprechbar. Sie bestätigte, dass Brinkhoff auch nach der Familie von Elberberg gefragt hatte.
    »Aber ich konnte ihm nicht sagen, ob die hier irgendeine Rolle spielen. Ich kenne die nicht. Er hat dann noch ins Telefonbuch geguckt und auf den Stadtplan. Dann ist er wieder losgefahren.«
    »Hatte er ein Auto?«
    »Ja. Einen Mietwagen. Einen kleinen roten Opel.«
    »Hast du danach noch etwas von ihm gehört?«
    »Nein, er hat sich nicht mehr gemeldet«, antwortete Maggy. »Ist denn etwas passiert mit deinem Kollegen?«
    »Er war an einer heißen Sache dran. Und wir haben den Kontakt zu ihm verloren.«
    »Dann viel Erfolg bei der Suche. Kannst du mir den Sven noch mal geben?«
    Ich reichte den Hörer weiter.

    Kleist hatte die Suche nach Brinkhoff in Gang gesetzt. »Heute wird nicht mehr viel passieren – es ist gleich dunkel.«
    Sven hatte sich zu uns gesellt und die Ohren gespitzt. »Wenn ich euch noch irgendwie helfen kann …«, meinte er.
    »Du hast uns schon geholfen«, lächelte ich. »Und wenn alles so läuft, wie ich mir das vorstelle, dann kriegst du zum Dank eine tolle Geschichte für deinen Kurier. Und zwar exklusiv.«
    Er warf Kleist einen Blick zu. »Sie sind auch ein Kollege?«
    »Ich habe etwas erweiterte Kompetenzen, ermittle aber zurzeit noch verdeckt.«
    »Verstehe.«
    Ich gab Sven meine Karte. »Hier ist meine

Weitere Kostenlose Bücher