Grenzenlos
Ihr wisst ich mag Luke nicht. Er passt nicht zu mir und ihr könnt doch auch ohne mich mit Baker Geschäfte machen." Ich schrie mich in Rage. »Und ihr wisst genau was meine Kunst für mich bedeutet. Heirat? Heirat! Wirklich? Ich glaube ich bin heute im falschen Film.« Verzweifelt fuhr ich mir durch das Haar. »Wisst ihr was? Ihr könnt mich doch einfach mal. Jahrelang hab ich euern verdammten Scheiß mitgemacht, mich nie beklagt. Kein. Einziges. Verdammtes. Mal. Tat immer das was ihr wolltet. Aber nein...heute nicht.«
Bevor ich noch lauter wurde, stoppte mich Dave mit seiner tiefen lauten Stimme, sein Kopf hochrot, sein Kiefer angespannt und man konnte meinen der oberste Knopf seines Hugo Boss Hemdes nahm ihm die Luft weg. Seine Halsschlagader trat hervor und pochte wie wild. So hatte ich ihn noch nie gesehen, aber bis jetzt waren wir auch noch nie auf so eine Art konfrontiert. Automatisch machte mein Körper einen Schritt zurück. Ich hatte Angst vor ihm. Dave holte tief Luft und stieß zwischen seinen Zähnen hervor: »So nicht Jessica! So lange du noch unter unserem Dach wohnst, machst du genau das, was wir von dir verlangen und das ist nicht viel. Und wenn wir dir sagen, du sollst mit Luke Baker ausgehen wirst du auch genau das machen. Eines Tages wirst du uns dafür danken und eine Heirat wird nicht ausgeschlossen sein.« In welches Jahrhundert wurde ich zurück geschleudert, dass man sich nicht mehr aussuchen konnte mit wem man ausging? Nun kam auch Mom zu Wort. Ihr Gesicht war auch mit Wut gezeichnet und genau so rot wie Daves und ihr Channel Kleid. Die beiden wussten wie man sich im Parnterlook ankleidete. Ihre, für gewöhnlich, leisere Stimme war nun alles andere als leise: »Junge Dame, man kann sich nicht immer aussuchen wen man will. Luke ist der Richtige für dich und du wirst das tun, was wir von dir verlangen. Irgendwann wirst auch du erkennen, dass er gut für deinen Umgang ist. Also mach das, was wir von dir verlangen. Ohne Widerrede.« Ich starrte verblüfft zwischen Dave und Mom hin und her. Mein Mund leicht geöffnet aus Verwunderung. Ich musste ein paar Mal blinzeln um wieder etwas zu mir zu finden. Mom sah mich noch wütender an. »Du weißt wie das abläuft, wenn du dein Art Studium fertig machen willst, bleibst du hier!«, drohte sie mir.
Denn genau DAS war der Deal. Mein Art & Design Studium kostete so Einiges und es gab natürlich nicht viele Plätze, doch Mom und Dave konnten, dank ihres Status und ihrem Geld, einen Platz für mich ergattern. Ich musste mich dafür benehmen und mich in der Öffentlichkeit gut präsentieren. Durfte bei keinen wilden Parties gesehen werden, nicht beim Alkohol trinken erwischt werden, geschweige denn betrunken heim kommen, wobei sie das ja zum Glück nie bemerkten, durfte nur Umgang mit den richtigen Leuten haben, welche mir keinen Ärger einbringen konnten und zu guter Letzt noch daheim bei ihnen wohnen.
Darauf konnte ich nichts mehr sagen, war erstarrt und zu wütend um noch die richtigen Worte zu finden. Alles sackte so richtig auf mich ein und mein Magen zog sich zusammen bei all den Gedanken, welche gerade in meinem Kopf herumwirbelten. Was das alles bedeuten würde für jetzt und für später...
Es begann mir schlecht zu werden. Mein Kopf drehte sich mit zu viel Gedanken um das gerade Geschehene und Gesagte. Mein Blick wanderte zwischen Dave und Mom hin und her, beide mit verschränkten Armen. Deren Blicke sagten alles und oh ja...sie meinten es todernst und warteten sichtlich auf eine Antwort von mir.
Auch ich verschränkte meine Hände vor dem Körper, nahm meinen letzten Mut zusammen und fauchte wütend zwischen meinen Zähnen hervor: »Wenn ihr es so wollt«, und stürmte zwischen den Beiden durch, drehte mich noch ein letztes Mal um und stieß hervor, »Ihr habt soeben eure Tochter ganz verloren«, und ging den Flur entlang in Richtung meinen Teil des Hauses, knallte die Tür zu, stampfte in mein Schlafzimmer und ließ mich aufs Bett fallen.
Kapitel 2
Wohin nur?
Als nebenan im Haus kein Geräusch mehr zu hören war, schlüpfte ich aus meinem pastellfarbenen Abendkleid und den beigen Pumps raus und zog mir meine üblichen Skinny-Jeans, Shirt und Bikerboots an. Ich nahm mir den vollen Koffer, meine Messengerbag mit meinen Malutensilien und meiner Kamera, meine Gitarre und ging zu meiner Garage, wo mein weißer Mini Cooper S stand. Und dieses Baby war wirklich meines, das Auto konnten mir meine Eltern wirklich nicht wegnehmen. Denn um mir
Weitere Kostenlose Bücher