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Grenzenlos

Grenzenlos

Titel: Grenzenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Wagner
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schluchzte ich laut vor mich hin. Ich konnte, einfach nicht verstehen wie Eltern einem so etwas antun konnten. Vor allem tat ich immer das was sie von mir verlangten, hatte immer gute Noten und sie handelten einfach immer nur nach ihren Interessen. Sie konnten doch einmal, nur einmal, was für ihre Tochter tun, aber das wäre ja zu viel verlangt. Die beiden waren nur auf deren Karriere fixiert. Sie meinten natürlich immer es sei alles zu meinem Besten und dass ich ihnen irgendwann dankbar sein würde.
    Schließlich hörten die Tränen auf und ich musste wohl eingeschlafen sein, denn die frühe Morgensonne wärmte mein Gesicht. Ich gähnte, streckte mich und spürte wie mir mein ganzer Körper weh tat. Verschlafen blinzelte ich ein paar Mal gegen die Sonne, bis ich es schaffte meine Augen offen zu halten. Ich war in meinem Mini...alles von letzter Nacht fiel mir wieder ein und ich war schon wieder den Tränen nahe. Nein, nein ich konnte nicht schon wieder weinen. Langsam atmete ich tief ein und aus, um die Tränen zu verdrängen. Aber die Situation war eben so aussichtslos für mich.
    Mein Handy zeigte keine Anrufe, keine Nachrichten. Aber wem machte ich etwas vor, wer sollte sich auch schon gemeldet haben. Mom? Dave? Ja...guter Scherz. Außerdem, wer wusste ob sie überhaupt schon munter waren und wenn, wer weiß ob sie es bemerken würden. So wie ich beide kannte würde es ihnen wahrscheinlich erst in ein paar Tagen auffallen. Beim nächsten Dinner wahrscheinlich....
    Es war gerade einmal 6.30 Uhr an einem Samstag. Ich brauchte dringend einen klaren Kopf, also musste Kaffee her, viel Kaffee. Aber zuerst musste ich erst mal herausfinden wo ich war, die Gegend kam mir nicht besonders vertraut vor. Ich sah mich um. Rundherum war Wald und Nichts. Ich drehte mein Navi am Handy auf und musste feststellen ich war 3 Stunden von daheim entfernt. Wow, dass ich so lange unterwegs war hatte ich nicht einmal bemerkt. Damit ich schnell an meinen Kaffee kam suchte ich im Navi nach dem nächsten Café in Richtung Santa Barbara. Na gar nicht mal so weit entfernt, nur circa 30 Minuten. Das schaffte ich auch noch ohne Koffein.
    Beim Café angekommen, blickte ich erst mal in den Spiegel, meine natürlich gewellten dunkelbraunen Haare waren zerzaust, meine für gewöhnlich großen, für mich zu großen, schokoladenbraunen Augen waren noch immer rot vom vielen Weinen, waren klein und sahen leblos aus. Die dunklen Ringe unter den Augen zeigten auch wie anstrengend diese Nacht für mich war. Ich band mir meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen und stieg aus. Es duftete sofort nach frischem Kaffee. Alleine der Duft lies mich schon etwas besser fühlen. Ich bestellte mir meinen üblichen großen Caramel Macchiato und nach den ersten paar Schluck ging es mir besser, zumindest fühlte ich mich nicht mehr ganz so müde.
    Zurück im Auto überlegte ich noch ein Mal was ich tun konnte. Und viel Optionen gab es ja wohl nicht. Nach meinen gestrigen Gedanken war nach Hause zu fahren eigentlich keine gute Option mehr. Ich hatte mir lange genug von Mom und Dave etwas sagen lassen und nachdem Mom ja der Meinung war 15 sei alt genug um auf sich selbst aufzupassen, würde ich jetzt mit 21 Jahren das auch irgendwie hinbekommen, auch wenn sich die Situation für mich mehr als aussichtslos anfühlte. Ich könnte auch meine Freundin Claire anrufen um bei ihr einige Tage unter zu kommen, zumindest bis ich etwas Besseres gefunden hatte, aber sie wohnte in einem kleinen Zimmer in einem Studentenwohnheim und das nicht alleine. Wohl doch nicht die beste Idee.
    Ein Seufzer entkam mir. Dann blieb nur noch Max über, mein bester Freund, seither ich denken konnte. Max wohnte früher nur 10 Gehminuten von mir entfernt. Mittlerweile hatte er ein eigenes Apartment, jedoch liebte er das Junggesellenleben zu sehr und wohnte außerdem mit seinem Freund Jake gemeinsam. Ob er mich da aufnehmen würde?
    Jake, der Mysteriöse. Ich kannte ihn nicht, denn Max meinte er wäre es nicht wert ihn kennenzulernen. Warum auch immer. Max zuckte immer nur mit seinen Schultern, wenn ich wieder ein Mal meinte, dass ich ihn gerne kennenlernen wollte. Mehr gab er mir nie als Antwort. Er war für mich also der mysteriöse Jake. Somit wusste ich nicht ob es wirklich ein gute Idee wäre bei Max zu übernachten. Es war zum Verzweifeln.

Kapitel 3
Kein anderer Weg
    »Ja.« Noch ganz verschlafen und mit rauer Stimme meldete sich Max. Verdammt...ich hatte ganz vergessen, dass es noch so

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