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Grenzgaenger

Grenzgaenger

Titel: Grenzgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Toppe ignorierte es, aber Gabi holte ihn im Wohnzimmer ein: «Sag Norbert Bescheid. Es ist was passiert.»
    Van Appeldorn telefonierte kurz und kam dann auf die Terrasse zurück.
    «Musst du los?», fragte Toppe.
    Van Appeldorn nickte: «Und der Erkennungsdienst wird auch gebraucht.» Er winkte van Gemmern und Berns.

    Toppe durchstöberte seine Beatles-Sammlung und entschied sich schließlich für Rubber Soul . Vorsichtig drehte er die Boxen um, sodass die Musik durch die offenen Türen nach draußen in den Garten dringen konnte.
    «Mein Gott, Helmut.» Seine Schwiegermutter hielt sich gequält die Ohren zu. «Du bist doch keine achtzehn mehr. Mach die Musik leiser, man versteht ja sein eigenes Wort nicht. Und die Nachbarn …»
    «Die Nachbarn sind alle hier, Thea», entgegnete Toppe.
    «Ach was, das hört man ja bis bei van de Kemp.»
    «Die Musik bleibt genau so laut, wie sie jetzt ist.»

    Gegen halb eins brachen die Ersten auf. Toppe hatte einen dicken Wollpullover übergezogen, ein paar Bier getrunken, der Musik zugehört – es hatte keiner getanzt, aber das machte nichts – und die meiste Zeit einfach den Mund gehalten. Einen Sohn zeugen, ein Haus bauen … jetzt fehlte nur noch der Baum. Und den würden sie auch bald pflanzen.
    Um kurz vor zwei blieb nur noch eine Handvoll Gäste übrig: Arend, Sofia, Astrid und Heinrichs. Toppe fühlte sich endlich wohl.
    Arend zwinkerte ihm zu: «Und jetzt legst du mal eine anständige Jazzplatte auf, Helmut.»
    «Genau, und dazu trinken wir uns einen richtig guten Schnaps.» Toppe grinste und stand auf.
    «Helmut», warnte Gabi.
    «Und du trinkst einen mit», antwortete er und küsste sie.
    Als es gegen halb vier klingelte, war Toppe nicht mehr ganz sicher auf den Beinen, aber glänzender Laune.
    «Mensch, Norbert, find ich echt prima, dass du noch mal kommst.»
    Er legte van Appeldorn den Arm um die Schultern und nahm ihn mit auf die Terrasse.
    «Ich hab noch Licht gesehen.»
    «Find ich echt prima. Setz dich zu uns.»
    Van Appeldorn ließ sich auf die Bank fallen. «Hättest du jetzt wohl ein Bier für mich?»
    «Na sicher. Was war’s denn?»
    «Nicht so schön», antwortete van Appeldorn müde. «Krankenschwester, jung. Selbstmord, wie’s aussieht.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Zwei
    «Na, wieder einigermaßen erholt vom Exzess am Samstag?», fragte van Appeldorn.
    «Mittlerweile schon.» Toppe schaute zerknirscht. «Ich hatte wirklich ganz schön einen im Kahn.»
    «Na, Sie hätten mich mal am Sonntagmorgen sehen sollen!» Astrid lachte. «Und ich musste dann auch noch so ein blödes Tennisturnier spielen. Ich kann Ihnen sagen … Aber gucken Sie mal, Herr Toppe, ich hab Ihnen was mitgebracht, als Einstandsgeschenk gewissermaßen.»
    Es war Montagmorgen und Astrids erster Arbeitstag in Toppes Abteilung. Sie wickelte einen kleinen Blumentopf aus.
    «Hübsch», sagte Toppe ein wenig verlegen. «Was ist das denn?»
    «Na, riechen Sie doch mal.»
    Toppe schnupperte und zuckte hilflos die Achseln. «Keine Ahnung.»
    «Lavendel», erklärte Astrid, und Toppe und van Appeldorn mussten beide lachen.
    «Ja, war Ihr erster Fall damals bei uns, nicht wahr?»
    «Genau», sie nickte, «werd ich wohl nie vergessen: Lavendel gegen Ameisen.»
    Sie stand ein wenig unschlüssig im Zimmer.
    «Und was liegt heute an?»
    Toppe und van Appeldorn saßen bequem an ihren Schreibtischen. Das Büro war klein, aber man hatte es irgendwie geschafft, vier Schreibtische hineinzuzwängen, dazu ein paar Stühle, einen Aktenschrank und einen Garderobenständer zweifelhafter Herkunft. Man konnte sich kaum rühren, geschweige denn aus dem Weg gehen.
    «Nehmen Sie erst mal einen Stuhl und rücken Sie den hier auf die andere Seite von meinem Tisch», schlug Toppe vor.
    «Gut. Was liegt denn nun an?»
    Toppe kratzte sich den Bart.
    Oben im Labor über dem Büro gab es ein lautes Gepolter, dann war es wieder still.
    «Wir haben am Donnerstag einen Fall abgeschlossen», antwortete Toppe. «Und jetzt ist da die Sache, die Norbert am Wochenende in Atem gehalten hat.»
    «Was war denn der letzte Fall?», wollte Astrid wissen.
    «Eine üble Geschichte, liegt mir immer noch im Magen: Kindesmisshandlung mit Todesfolge.»
    In diesem Augenblick ertönte von oben wieder ein lautes Poltern, gleichzeitig wurde die Tür geöffnet, und Heinrichs und Breitenegger betraten das Büro.
    «Tach», ächzte Heinrichs. «Mann, die könnten endlich mal einen Lift einbauen in diesem Laden.»
    «Wie wär’s stattdessen mit

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