Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)
iahm’s schofft (befiehlt). Hietzt hot iahm unse Herrgout ullss gebn, wos e velangt hot un is mit’n hallin Pedrus wiede fuert (fort).
Hietzt hot hult de Spielhansl erst recht zen spieln ongfongt, und hätt bold d’ halbeti Welt zomg’wunge. Oft hot de halli Pedrus ze’n unse Herrgoutn g’sogt »Herr, dos Ding thuet koan guet, er g’winget af d’löst non (noch) d’ganzi Welt; me müssn iahm in (den) Toid schickn.« Hietzt habend’s iahm in Toid g’schickt. Wie de Toid kemme is, is de Spielhansl nette be’n Spieltisch g’sössn; oft hot de Toid g’sogt »Hansl, kimm e Bissl ausse.« De Spielhansl obe hot g’sogt »wort nur e Bissl, bis dos G’spiel aus is, und steig dewall e weng af’n Bam do affi und brouck uns e wengerl wos o, daß me afn Wög wos z’noschn hobn.« Hietzt is hullt de Toid affi g’stiegn, und wie e wiede hot ohi wille, hot e nit kinne, und de Spielhansl hot’n sieben Johr droubn lossn, und dewall is koan Mensch nit g’storbn.
Oft hot de halli Pedrus zen unsen Herrgoutn g’sagt »Herr, dos Ding thuet koan guet, is sterbet jo koan Mensch mehr; mir müessn schon selbe kemme.« Hietzt sand’s hullt selbe kemme, und do hot iahm unse Herrgout g’schofft daß er in Toid ohe lossn sull. Oft is er obe glei gonge und hot zen Toid g’sogt »geh ohe«, und der hot’n glei g’numme und hot’n okragelt (erwürgt). Oft sands mit enonne fuert und sand in d’ onneri Welt kemme, do is hullt man (mein) Spielhansl zen Himmelthoir gonge und hot onkloupft. »Wer is draußt?«
»De Spielhansl.«
»Ach, den brauche me nit, geh ne wiede fuert.« Oft is e zen Fegfuirthoir gonge und hot wiede kloupft. »Wer is draußt?«
»De Spielhansl.«
»Ach, is is e so (ohne das) Jomme und Noith g’nue be’n uns, mir willn nit spieln; geh ne wiede fuert.« Of is e zen Hüllnthoir gonge, und do hobn’s n anhi lossn, is is obe niamd dehoambt g’wön, us de olti Luzifar und krumpn Tuifln (die g’rodn hobn af de Welt z’ thoan g’hot), und oft hot e si glei ine (nieder) g’sötzt und hot wiede zen spieln ong’fongt. Hietzt hot obe de Luzifar ninx g’hot, us sani krumpn Tuifln: döi hot iahm de Spielhansl ogwunge, wall e mit sann Kortn ulls hot g’winge müeßn. Hietzt is e mit sann krumpn Tuifln fuert, und oft sand’s af Hoihefuert (nach Hohenfurt), und hobnd d’ Houpfnstange ausg’rissn und san demit zen Himml affi und hobnd zen wägn ong’fongt; und hietzt hot de Himml schon krocht (gekracht).
Oft hot de halli Pedrus wiede g’sogt »Herr, dos Ding thuet koan guet, mir müeßn ne anhe (herein) lossn, sunst werfet er uns in Himmel ohi (hinab).« Hietzt hobnd’s ’n hult anhi lossn. Obe de Spielhansl hot glei wiede zen spieln ong’fongt, und do is glei e Lärm un e Getös won (worden), daß me san oagns Wort nit vestondn hot. Oft hat de halli Pedrus wiede g’sogt »Herr, dos Ding thuet koan guet, wir müßn ne ohi werfen, er machet uns sunst in gonzn Himl rewellisch.« Hietzt sands hullt her und hobnd’n ohe g’worfn, und da hot sie san Seel z’thoalt (hat sich seine Seele zertheilt) und is in d’onnen Spiellumpen g’fohrn, döi non (noch) bis date lebnd.
Der Spielhansl
D a ist einmal ein Mann gewesen, der hat nichts anderes getan als gespielt; und da haben ihn die Leute nur den Spielhansl geheißen, und weil er gar nicht aufgehört hat zu spielen, so hat er sein Haus und alles verspielt. Jetzt, eben am letzten Tag, grad’ als die Gläubiger ihm schon das Haus haben wegnehmen wollen, ist unser Herrgott und der heilige Petrus gekommen und haben gesagt, er soll sie über Nacht bei sich behalten. Da hat der Spielhansl gesagt: »Wegen meiner könnt ihr dableiben zur Nacht; aber ich kann euch kein Bett und nichts zu essen geben.«
Da hat unser Herrgott gesagt, er solle sie nur aufnehmen, und sie wollten sich selbst etwas zu essen kaufen; das ist dem Spielhansl recht gewesen. Da hat ihm der heilige Petrus drei Groschen gegeben, und damit sollte er zum Bäcker gehen und ein Brot holen. Jetzt ist halt der Spielhansl gegangen. Wie er aber zu dem Haus gekommen ist, wo die andern Spiellumpen drin gewesen sind, die ihm alles abgenommen haben, da haben sie gerufen und geschrien: »Hansl, komm herein!« – »Ja«, hat er gesagt, »wollts mir die drei Groschen auch noch abgewinnen.«
Sie haben aber nicht ausgelassen. Jetzt ist er halt hinein, und da hat er die drei Groschen auch noch verspielt. Der heilige Petrus und unser Herrgott haben immerzu
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