Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)
endlich ward er krank und als er seinen Tod merkte, befahl er, man sollte ihm nur zwei gute, lange, spitze Nägel und einen Hammer mit in den Sarg geben. Das geschah auch. Wie er nun gestorben war und vor die Himmelstür kam, klopfte er an, aber der Apostel Petrus wollt ihm nicht aufschließen, weil er mit dem Teufel im Bund gelebt hätte. Wie der Schmidt das hörte, dreht er sich um und ging zur Hölle.
Der Teufel aber wollt ihn auch nicht einlassen, er begehre ihn nicht in der Hölle, da fange er doch nur Spektakel an. Der Schmidt ward bös und hub an vor dem Höllentor Lärmen zu machen, ein Teufelchen ward neugierig und wollte sehen, was der Schmidt treibe, also machte es ein wenig das Tor auf, guckte heraus, der Schmid aber packte es geschwind bei der Nase und nagelte es an dieser mit dem einen Nagel, den er bei sich hatte, an das Höllentor fest. Das Teufelchen fing an zu kreischen wie ein Krautlöwe, da ward noch ein anderes an das Tor gelockt, das steckte auch den Kopf heraus, aber der Schmid war nicht faul, kriegte es am Ohr und nagelte es mit diesem neben das erste.
Da fingen nun beide ein solches entsetzliches Geschrei an, dass der alte Teufel selber gelaufen kam, und wie er die zwei Teufelchen festgenagelt sah, ward er bitterbös, dass er vor Bosheit anfing zu weinen, herumsprang, in den Himmel zum lieben Gott lief, und sagte, er müsse den Schmid in den Himmel nehmen, es möge gehen, wie es wolle, der nagle ihm die Teufel alle an den Nasen und Ohren an, und er sei nicht mehr Herr in der Hölle. Wollte nun der liebe Gott und der Apostel Petrus den Teufel los werden, so mussten sie den Schmid in den Himmel nehmen, da sitzt er nun in guter Ruh, wie aber die beiden Teufelchen losgekommen, das weiß ich nicht.
De Spielhansl (Deutschböhmisch)
I s is emohl e Mon gewön, der hot ninx us (als) g’spielt, und do hobend’n d’ Leut nur in Spielhansl g’hoaßen, und wal (weil) e gor nit afg’hört zen spieln, se hot e san (sein) Haus und ullss (alles) vespielt. Hietzt (jetzt), nette (eben) in lötzten Tog, eh’s iahm (ihm) d’ Schuldne schon s’ Haus hobend wögnehme willn, is unse Herrgout un de halli Pedrus kemme und hobend g’sogt er sull’s übe d’ Nacht g’holte (bei sich behalten).
Oft (da) hot de Spielhansl g’sogt »wögn meine kints do bleibn döi Nocht; ober i kong eng koan Bött und ninx z’össn (zu essen) gebn.« Oft hot unse Herrgout g’sogt er sulls ne (nur) g’holten, und söi willetn ian (ihnen) selbe wos z’össn kaffen; dos is in Spielhansl recht g’wön. Oft hot iahm de halli Pedrus drei Grouschn gebn, und er sull zen Böcke (Becker) gehn und e Brod huhln. Hietzt is hullt (halt) de Spielhansl gonge, wie er aber ze den Haus kemme is, wou die onnen Spiellumpn drin g’wön sand, döi iahm ullss ogwunge hobnd, do hob’ns n g’ruefft und hobend g’schrien »Hansl, geh ahne (herein).«
»Jo«, hot e g’sogt, »willt’s me die drei Grouschn a non ogwinge.« Döi hobnd’n obe (aber) nit ausg’lossn. Hietzt is e hullt anhi (hinein) und oft hot e die drei Grouschn a non vespielt. De halli Pedrus und unse Herrgout hobnd ollewall (immer) g’wort’t, und wie er ian z’long nit kemme is, sand’s iahm intgögn gonge. De Spielhansl obe, wie e kemme is, hot thon us wenn iahm’s Geld in ne Locken (Lacken) g’folln war, und hot ollewall drin herumkrobbelt: obe unse Herrgout hots schon g’wißt, daß e’s vespielt hot.
Oft hot iahm de halli Pedrus non mohl drei Grouschn gebn. Hietzt hot e sie obe nimme veführn losse und hot ian s’ Brod brocht. Oft hot’n unse Herrgout g’frogt wou e koan’n Wein nit hot, do hot e g’sogt »u, Herr, d’ Fasse sand alli laar.« Oft hot unse Herrgout g’sogt er sull ner in Költe (Keller) ohi (hinab) gehn, »is is non de böst Wein int.« Er hots long nit glaubn willn, obe af d’löst hot e g’sogt »i will ohi gehn, ober i woaß’s daß koane int is.«
Wie er obe’s Fassl onzapft hot, se is de böst Wein ausse g’runne. Hietzt hot er ian in Wein brocht, und döi zwoa sand übe d’ Nocht do blieb’n. In onnen Tog, in de Früe, hot unse Herrgout zen Spielhansl g’sogt, er sull sie (sich) drei Gnodn ausbittn. Er hot g’moant, er wird sie ’n Himmel ausbittn, obe de Spielhansl hot bettn um e Korntn, mit der er ullss g’wingt; um Würfl, mit den er a ullss g’wingt, und um en Bam (Baum), wou ullss Oubst draf wochst, und wonn oane (einer) affi steigt, daß e nimme ohe kon (herab kann), bis er
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