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Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)

Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker
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Blutfelsen bekommen?“, fragte Grogarda nach einer Weile. Lilarif schwieg etwas und sagte dann: „Ich werde Euch und Euren Männern etwas Gutes tun“, und ging zu einer Feuerschale, in der die Glut nur noch glomm. Einer der wachhabenden Männer hatte es versäumt, rechtzeitig neues Brennmaterial nachzulegen. Lilarif berührte die Glut und ein blaues, starke Wärme ausstrahlendes Feuer begann zu brennen, ohne die Asche weiter zu verkohlen. Er ging zu mehreren anderen Feuerschalen und wiederholte seine Tat, so dass das Schiff in ein seltsames rotblaues Licht getaucht wurde.
    „Ich danke Euch, doch Ihr habt meine Frage nicht beantwortet“, stellte Grogarda fest. Lilarif nickte.
    „Entschuldigt. Es ist so: Früher haben wir im Blutfels eine kleine Siedlung unterhalten, damals hieß er noch ‚Darakam‘, es war unsere Lebensader. Doch vor etwas mehr als hundert Jahren kamen die Eisbestien von Norden hierher. Wir wissen nicht, was sie hertrieb, ich denke, etwas hat sie von ihren angestammten Jagdgründen vertrieben. Sie durchdrangen mühelos unseren Schild, wir wussten nicht, was sie waren und hatten ihn noch nicht so verändert wie heute, so dass er sie ebenso abstößt wie Schneeflocken. Es war ein Gemetzel, so erzählte mein Großvater. Damals bekam der Blutfels seinen Namen, denn Darakam wurde niedergemetzelt. Seitdem nisten die Kreaturen in den Felsspalten und Tunnelsystemen, die unsere Vorfahren dort anlegten. Noch heute gibt es dort große Lagerhallen und Kammern, in denen Vanthara-Steine liegen. Es hat uns nie an ihnen gemangelt. Wir haben hier oben in Frieden gelebt und mit ihrer Hilfe eine große Fläche eisfrei gehalten, so dass jeder gut leben konnte. Durch die Bestien wurde es schwerer an sie zu gelangen. Manches Mal importierten wir die minderwertigen Steine des Südens. Einmal im Jahr versuchen wir mit einer kleinen Expedition in die alten Stollen zu gelangen und so viele Steine wie möglich zu stehlen.“
    „Ihr seid nie auf die Idee gekommen, sie zu verkaufen? Euch ein Imperium mit ihnen aufzubauen?“, fragte Grogarda.
    „Es gab Bestrebungen dieser Art, doch die Mehrheit war stets der Meinung, dass wir dieses Reich, mit Bedacht von unseren Vorfahren hier gebaut, verraten würden, wenn wir unsere Identität preisgeben. So wissen bis heute viele südlichere Städte hoffentlich nichts von unserer Existenz. Wenn man bedenkt, was man von den wenigen Handelsfahrenden über Eure Kriege und Probleme erfährt, ist es auch gut, dass niemand von dort draußen etwas über uns weiß“, erwiderte Lilarif. „Es wird nicht leicht, in die Stadt zu kommen. Doch ich bin zuversichtlich, wenn wir leise genug sind, werden wir keine einzige Frostbestie treffen.“
    „Hoffen wir‘s.“ Grogarda schauerte unwillkürlich bei dem Gedanken, erneut gegen eine solche Kreatur zu kämpfen.

    *

    Sholem Kre Talorihri war ein älterer Mann, der schon lange für den Schild zuständig war. Inzwischen war er in einem Alter, dass er sich immer mehr Zeit für seine privaten Studien und Experimente leistete, als dass er sich tatsächlich um den Zauber des Schildes kümmerte. Das war die Aufgabe Jüngerer. Während er genüsslich in seinen Aufzeichnungen blätterte, knallte auf einmal seine Tür auf und ein junger Magier stand mit schweißnassem Gesicht im Eingang.
    „Meister Kre Talorihri, eine Menschenmenge, draußen, sie werden von mehreren Rednern angestachelt. Sie sagen, sie verlangen, dass die Magier mit ihrem grausigen Täuschungsmanöver aufhören“, erklärte der junge Magier.
    „Mit unserem was?“ Sholem stand auf und rannte zum Fenster im Hort des Wissens, einem großen Gebäudekomplexe, der den Magiern zu Studien und Ausbildungszwecken zur Verfügung stand. Tatsächlich hatte sich dort unten vor den großen Eingangstoren eine über dreihundert Mann starke Menschenmenge versammelt.
    Sholem eilte mit dem Akolythen hinunter in die Eingangshalle, als die Türflügel aufsprangen und ein Soldat der Fog‘wa eintrat, gefolgt von mehreren Dutzend anderen.
    „Meister Talorihri, auf Geheiß von Kommandant Shan Kefakr bitte ich Euch, das Gebäude nicht zu verlassen. Wir wurden zur Wahrung der öffentlichen Ordnung ausgeschickt, um Euch hier zu bewachen. Bitte begebt Euch in die Kellergewölbe und wartet darauf, dass wir die Sicherheit wieder hergestellt haben.“
    „Eine Unverschämtheit, was erlaubt Ihr Euch“, ereiferte sich Sholem. „Ich will zu den Menschen sprechen, ich lasse mich nicht unter Hausarrest

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