Groheim - Stadt der Magier (Fantasy-Roman) (German Edition)
klagen“, stellte Sholem fest. „Man hat uns zwar hier zu unserer eigenen Sicherheit reingebracht, doch unsere kleinen Vanthara-Steine abgenommen. Telemaeus war der Meinung, es ist eine Falle, einige andere auch, doch vorerst haben wir uns gefügt. Wir wussten ja nicht, was wir tun sollten. Haben sich die Tumulte beruhigt? Wo ist Telemaeus? Er schlich sich heraus, kam aber nicht zurück.“
„Es war nicht zu eurer Sicherheit. Ich glaube, Ishfashir wollte sich zum Alleinherrscher erklären“, sagte Lilarif und Sholems Stirn legte sich in tiefe Falten. „Und Telemaeus?“
„Der ist tot“, sagte eine der gefesselten Wachen aus dem Hintergrund verächtlich. „Er hat versucht, den Kommandanten zu ermorden.“
„Das sähe ihm gar nicht ähnlich“, sagte Sholem. Lilarif schüttelte den Kopf. „Das würde er nicht tun“, sagte er entschieden.
„Seid Ihr Euch sicher?“, fragte Trojus. Lilarif nickte.
„Ishfashir ist Telemaeus‘ Halbbruder. Er hat es mir einmal erzählt, nicht viele wissen davon. Sie haben sich nie allzu sehr verstanden, was Telemaeus wohl zu verschulden hat. Er fand immer, sein Bruder habe größeres Potential als er nutzen würde. Er wollte ihn, so sagte er, immer anstacheln, mehr aus sich zu machen.“
„Das hat er wohl geschafft“, stellte Trojus düster fest und sah zu der Wache, die sie in den Keller zum richtigen Raum geführt hatte.
„Wo ist Ishfashir?“, fragte er.
„Ich weiß es wirklich nicht, Herr“, erwiderte die Wache. Trojus sah die neuen Gefangenen an. „Na, einer der Herren? Wer möchte reden?“
Linga legte einen Pfeil auf und zielte langsam auf die verschiedenen Anwesenden.
„Der Kommandant ist ...“, setzte einer der jüngeren Soldaten an, doch ein anderer trat ihn.
Linga feuerte haarscharf an dem Ohr des Störenfrieds vorbei. Er riss dabei ein Stück heraus, so dass eine blutende Wunde entstand. Der Wachmann schrie auf.
„Nun?“, fragte Trojus, der sich Mühe gegeben hatte, nicht zusammenzuzucken.
„Er ist in dem Raum, wo sie den Zauber für den Schild machen“, sagte der Soldat.
„Dann los“, erklärte Lilarif und eilte gefolgt von Trojus und Linga wieder hinauf. Die anderen Männer der Darnagl führten kleinere Truppen aus Aufständischen und organisierten die Sicherung des Gebäudes. Inzwischen hatte sich draußen eine größere Truppe der Fog‘wa aufgereiht, die Einlass forderte.
In der Eingangshalle, zu der nach Trojus‘ Meinung alle Gänge zu führen schienen, trafen sie Filius und Hogelesh.
„Wie seid ihr denn reingekommen?“, fragte Linga erstaunt. Hogelesh lachte kurz auf. „Das Gebäude ist nur halb so dicht wie ihr denkt. Aber keine Sorge, nur wenige Diebe wissen von den Wegen, die wir kamen.“
Er machte eine großspurige Geste. „Es sind eben zu wenig Wachen hier.“
„Wir haben die Vanthara-Steine in einem geheimen Fach in Ishfashirs Arbeitszimmer gefunden“, erklärte Filius dann. Er reichte Lilarif einen aus seinem Beutel.
Einar eilte vom Eingangsportal zu ihnen. Schwere Schläge dröhnten von außen dagegen. Sie hatten mehrere Tische und Bänke davorgestellt und einige etwas weiter hinten als Barrikade aufgebaut.
„Die Fog‘wa, sie haben einen Rammbock und benutzen ihn auch“, erklärte er Trojus. „Sie werden bald ...“ Weiter kam er nicht.
Mit einem lauten Krachen splitterte das Holz des Portals und mehrere Dutzend Soldaten der Fog‘wa stürmten in die Eingangshalle. Sie benutzten einige Bretterverschläge als mobile Deckung, um den Pfeilen der Aufständischen zu entgehen. In diesem Augenblick stürmten die Magier, angeführt von Sholem, in die Eingangshalle. Feuerbälle wurden geschleudert. Blitze zuckten.
„Ihr kommt, denke ich, zurecht“, erklärte Trojus und Einar nickte. Lilarif lief gemeinsam mit Filius, Hogelesh, Trojus und Linga die Treppe der Eingangshalle hinauf und durch einen breiten Gang, von dem unzählige andere abzweigten.
Schließlich standen sie vor einem schwarzen, metallenen Portal, das aus zwei Flügeln bestand.
„Dahinter ist er“, erklärte Lilarif und riss mit Magie das Tor auf.
Kapitel 10: Ishfashir in der Enge
Gefolgt von den anderen Magiern eilte Sholem Kre Talorihri die Treppe zur Haupthalle hinauf. Er erreichte den obersten Absatz der Treppe in dem Augenblick, als das Eingangstor zerbarst und Fog‘wa-Truppen die Halle stürmten. Eine Stadtwache rannte mit erhobenem Schwert auf ihn zu und er schleuderte sie mit Magie gegen eine Säule. Die Wache krachte hart mit dem
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