Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
mit Typen vom Schlage Jabbas teilen müssen, dann werden sie kommen. Laß uns gehen.«
Er verließ die Nische und wandte sich zur Bar und dem daneben liegenden Ausgang. Auf halbem Weg blieb er an einer der anderen Nischen stehen und blickte auf den Mann hinunter, der dort saß. »Ich soll Ihnen sagen, daß Sie der lausigste Leibwächter sind, den Dravis je gesehen hat.«
Wedge Antilles schlüpfte grinsend hinter dem Tisch hervor. »Ich dachte, daß wäre auch der Sinn der Sache gewesen«, meinte er und zupfte an seinem schwarzen Bart.
»Ja, aber das konnte Dravis natürlich nicht wissen.« Im stillen mußte Han allerdings zugeben, daß Dravis nicht ganz Unrecht hatte. Der einzige Ort, wo Wedge nicht auffiel, war die Kanzel eines X-Flüglers, der TIE-Jäger in Stücke schoß. »Und wo steckt Page?« fragte er.
»Genau hier, Sir«, sagte eine leise Stimme an seiner Schulter.
Han drehte sich um. Neben ihm stand ein mittelgroßer, mittelschwerer, völlig nichtssagend wirkender Mann, so unauffällig, daß niemand ihn beachtete, daß niemand ihn überhaupt wahrnahm.
Was auch der Sinn der Sache gewesen war. »Ist Ihnen etwas Verdächtiges aufgefallen?« fragte Han.
Page schüttelte den Kopf. »Er war allein und nur mit seinem Blaster bewaffnet. Dieser Bursche muß Ihnen tatsächlich vertraut haben.«
»Tja, ein Fortschritt.« Han warf einen letzten Blick in die Runde. »Gehen wir. Wir kommen ohnehin zu spät nach Coruscant. Und ich möchte noch einen kleinen Abstecher ins Obroa-skai-System machen.«
»Wegen dieser vermißten Spezialeinheit der Elomin?« fragte Wedge.
»Ja«, bestätigte Han grimmig. »Ich will wissen, ob man inzwischen herausgefunden hat, was passiert ist. Und mit etwas Glück erfahren wir auch, wer dahintersteckt.«
3
Der Tisch in seinem Privatbüro war gedeckt, das Essen serviert, und Talon Karrde schenkte soeben den Wein ein, als es an der Tür klopfte. Pünktlich wie immer. »Mara?« rief er.
»Ja«, drang die Stimme der jungen Frau durch die Tür. »Du hast mich zum Essen eingeladen.«
»Ja. Komm doch herein.«
Die Tür glitt zur Seite, und Mara Jade trat mit katzenhafter Anmut ins Zimmer. »Du hast nicht gesagt« – ihre grünen Augen wanderten zum festlich gedeckten Tisch – »um was es eigentlich geht«, schloß sie im kaum merklich veränderten Tonfall. Die grünen Augen kehrten wieder zu ihm zurück, kühl und forschend.
»Nein, es ist nicht das, was du denkst«, versicherte Karrde und bedeutete ihr mit einem Wink, auf dem Stuhl gegenüber Platz zu nehmen. »Es ist ein Geschäftsessen – nicht mehr und nicht weniger.«
Hinter seinem Schreibtisch erklang ein seltsamer Laut, eine Mischung aus einem Gackern und einem Schnurren. »Es stimmt, Drang — ein Geschäftsessen«, bekräftigte Karrde und drehte sich zur Quelle des Geräusches um. »Komm schon, raus mit dir.«
Der Vornskr spähte um den Schreibtisch, die Vorderpfoten in den Teppich gekrallt, die Schnauze dicht am Boden, als würde er Witterung aufnehmen. »Ich sagte, raus mit dir«, wiederholte Karrde streng und wies auf die offene Tür hinter Mara. »Komm schon, in der Küche wartet dein Freßchen auf dich. Sturm ist bereits da – wahrscheinlich hat er schon die Hälfte deines Abendessens weggeputzt.«
Widerwillig schlich Drang hinter dem Schreibtisch hervor und gackerte/schnurrte traurig vor sich hin, während er zur Tür trottete. »Hör mit diesem Ich-armes-kleines-Wesen-Theater auf«, wies ihn Karrde zurecht und nahm ein Stück geschmortes Bruallki vom Teller. »Hier – das sollte dich ein wenig trösten.«
Er warf das Fleisch Richtung Tür. Drang schüttelte blitzartig die Lethargie ab, schnellte wie eine Sprungfeder durch die Luft und fing das Fleisch im Fluge auf. »Siehst du!« rief Karrde. »Und jetzt verschwinde und genieße dein Abendessen.«
Der Vornskr trottete hinaus. »Gut«, sagte Karrde und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Mara. »Wo waren wir stehengeblieben?«
»Du hast gesagt, daß es sich hier um ein Geschäftsessen handelt«, antwortete sie leicht unterkühlt, als sie sich auf dem Stuhl niederließ und ihn über den Tisch hinweg musterte. »Es ist zweifellos das prächtigste Geschäftsessen, das ich je erlebt habe.«
»Nun, warum auch nicht?« gab Karrde zurück, nahm ebenfalls Platz und griff nach dem Tablett. »Ich denke, hin und wieder sollten wir uns daran erinnern, daß man als Schmuggler nicht unbedingt wie ein Barbar leben muß.«
»Ah«, sagte sie und nippte an ihrem
Weitere Kostenlose Bücher