Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
Konsequenzen nachdachte. »Nach wie vor nur zwei Fähren?«
»Bis jetzt – ja.« Aves begann nervös zu werden. »Soll ich Alarm geben?«
»Im Gegenteil. Sehen wir mal nach, ob sie Hilfe brauchen. Verbinden Sie mich mit dem Schiff.«
Aves öffnete den Mund und schloß ihn wieder. »Okay«, sagte er, holte tief Luft legte einen Schalter um. »Verbindung hergestellt.«
»Danke. Imperialer Sternzerstörer Schimäre, hier spricht Talon Karrde. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
»Keine Antwort«, brummte Aves. »Vielleicht wollen sie unbemerkt bleiben.«
»Wer unbemerkt bleiben will, fliegt nicht mit einem Sternzerstörer herum«, stellte Karrde fest. »Nein, wahrscheinlich überprüfen sie gerade meinen Namen. Ich möchte zu gern wissen, was sie in ihren Datenbanken über mich haben.« Er räusperte sich. »Sternzerstörer Schimäre, hier spricht…«
Abrupt machte Aves' Gesicht dem eines Mannes mittleren Alters mit den Rangabzeichen eines Captains Platz. »Hier spricht Captain Pellaeon von der Schimäre«, sagte er. »Was wollen Sie?«
»Gutnachbarliche Beziehungen pflegen«, erwiderte Karrde ruhig. »Wir haben zwei Ihrer Fähren geortet und uns gefragt, ob Sie oder Großadmiral Thrawn unsere Hilfe brauchen.«
Pellaeons Augen wurden hart. »Wer?«
»Ah«, Karrde nickte und gestattete sich ein schmales Lächeln. »Natürlich. Ich habe auch noch nie von Großadmiral Thrawn gehört. Ganz gewiß nicht in Verbindung mit der Schimäre. Oder mit gewissen Datenraubzügen in der Paonnig/Obroa-skai-Region.«
Die Augen wurden noch härter. »Sie sind sehr gut informiert, Mr. Karrde«, sagte Pellaeon mit seidenweicher, aber unterschwellig drohender Stimme. »Man könnte sich fragen, wie ein dahergelaufener Schmuggler an derartige Informationen kommt.«
Karrde zuckte mit den Schultern. »Meine Leute hören Geschichten und Gerüchte; ich nehme die einzelnen Teile des Puzzles und setze sie zusammen. Ihre eigenen Nachrichtendienste dürften nicht anders arbeiten. Nebenbei, falls Ihre Fähren im Wald landen sollten, wäre es angebracht, die Crews zu warnen. Es gibt hier eine Reihe gefährlicher Raubtiere, und die hohe Metallkonzentration in der einheimischen Vegetation führt selbst im besten Fall zu unzuverlässigen Sensorwerten.«
»Danke für den Hinweis«, sagte Pellaeon mit nach wie vor frostiger Stimme. »Aber sie werden nicht lange bleiben.«
»Ah«, sagte Karrde und überdachte die verschiedenen Möglichkeiten. Zum Glück gab es nicht sehr viele. »Sie wollen ein wenig jagen, stimmt's?«
Pellaeon schenkte ihm ein nachsichtiges Lächeln. »Informationen über imperiale Aktivitäten sind sehr teuer. Ich dachte, in Ihrer Branche wäre das bekannt.«
»Gewiß«, stimmte Karrde zu und sah den anderen forschend an. »Aber manchmal kann man ein Geschäft machen. Sie sind hinter den Ysalamiri her, nicht wahr?«
Das Lächeln des anderen gefror. »Ich sehe keine Möglichkeit für ein Geschäft, Karrde«, sagte er mit sehr leiser Stimme. »Und teuer kann auch bedeuten, daß es einem teuer zu stehen kommt.«
»Richtig«, sagte Karrde. »Vorausgesetzt, man hat nicht etwas ebenso Wertvolles zu bieten. Ich nehme an, Sie sind mit den einzigartigen Eigenschaften der Ysalamiri vertraut – sonst wären Sie nicht hier. Darf ich davon ausgehen, daß Sie auch wissen, wie man sie gefahrlos von den Ästen herunterholt? Es handelt sich dabei um eine recht esoterisch anmutende Kunst…«
Pellaeon sah ihn argwöhnisch an. »Ich hatte den Eindruck, daß es sich bei den Ysalamiri um kaum fünfzig Zentimeter lange, harmlose Tiere handelt.«
»Die Gefahr droht nicht Ihnen, Captain«, erklärte Karrde. »Sondern den Ysalamiri. Sie können sie nicht so einfach von den Bäumen schütteln, zumindest nicht, ohne sie umzubringen. In diesem Stadium sind die Ysalamiri festgewachsen – ihre Krallen haben sich mit dem Ast, auf dem sie leben, untrennbar verbunden.«
»Und Sie wissen, wie man sie löst?«
»Einige von meinen Leuten wissen es, ja«, bestätigte Karrde. »Wenn Sie es wünschen, schicke ich jemand zum Landeplatz Ihrer Fähren. Die Technik ist relativ einfach, aber sie muß demonstriert werden.«
»Natürlich«, sagte Pellaeon sardonisch. »Und der Preis für diese esoterische Demonstration…?«
»Kein Preis, Captain. Wie ich am Anfang schon sagte, geht es uns nur um die Pflege gutnachbarlicher Beziehungen.«
Pellaeon legte den Kopf zur Seite. »Ich werde Ihre Großzügigkeit nicht vergessen.« Er fixierte Karrde mit
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