Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
gibt es keinen Grund, warum sich ein anderer Jedi nicht desselben Tricks bedient haben könnte.«
»Ich bin überzeugt, daß ein Jedi es könnte«, stimmte Leia widerstrebend zu. »Aber ich glaube nicht, daß die Gerüchte über diesen C’baoth genug Substanz haben, um eine großangelegte Suchaktion zu rechtfertigen.«
Luke blinzelte verdutzt. »Was für Gerüchte?«
Jetzt wirkte Leia verdutzt. »Angeblich ist ein Jedi-Meister namens Jorus C’baoth aufgetaucht, nachdem er sich jahrzehntelang versteckt hat.« Sie starrte ihn an. »Du hast nichts davon gehört?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Aber woher…«
»Jemand hat mich gerufen, Leia, während der Schlacht. Mit seinen Gedanken. Wie es nur ein Jedi kann.«
Lange Zeit sahen sie sich nur an. »Ich glaube es einfach nicht«, sagte Leia. »Wo hätte sich jemand mit C’baoths Macht so lange verstecken können? Und warum?«
»Das Warum weiß ich nicht«, gestand Luke. »Was das Wo betrifft …« Er nickte zum Display. »Danach suche ich. Einen Ort, wo ein Dunkler Jedi gestorben ist.« Er sah wieder Leia an. »Geht aus den Gerüchten hervor, wo sich C’baoth jetzt aufhält?«
»Es könnte eine Falle der Imperialen sein«, warnte ihn Leia. »Die Person, die dich gerufen hat, könnte ebensogut ein Dunkler Jedi sein, und dieses Gerücht über C’baoth ist nur ein Köder. Vergiß nicht, daß Yoda sie nicht mitgezählt hat – Vader und der Imperator lebten noch, als er sagte, daß du der letzte Jedi bist.«
»Das ist eine Möglichkeit«, gab er zu. »Es könnte außerdem wirklich nur ein Gerücht sein. Aber wenn nicht…«
Er ließ den Satz in der Luft hängen. Leia war tief besorgt, das war ihm klar, und fürchtete um sein Leben. Aber während er sie ansah, spürte er, wie sie wieder die Kontrolle über ihre Gefühle gewann. In dieser Hinsicht machte ihre Ausbildung gute Fortschritte. »Er ist auf Jomark«, sagte sie schließlich mit leiser Stimme. »Zumindest den Gerüchten zufolge, die Wedge gehört hat.«
Luke rief am Display die Daten über Jomark ab. Viel war es nicht. »Nicht besonders dicht besiedelt«, sagte er nach einem Blick auf die Statistiken und die begrenzte Auswahl an Landkarten. »Weniger als drei Millionen Einwohner. Das heißt, nach der letzten Zählung«, fügte er hinzu, während er nach dem Erhebungsdatum suchte. »Sieht so aus, als hätte seit fünfzehn Jahren keine offizielle Stelle mehr von diesem Planeten Notiz genommen.« Er sah Leia an. »Genau der richtige Ort für einen Jedi, um sich vor dem Imperium zu verstecken.«
»Du willst sofort aufbrechen?«
Er schluckte die schnelle und offensichtliche Antwort, die ihm auf der Zunge lag, hinunter. »Nein. Ich warte, bis du und Chewie abflugbereit seid«, sagte er. »Dann kann ich mich an euer Schildschiff hängen und dich zumindest noch etwas länger beschützen.«
»Danke.« Sie holte tief Luft und stand auf. »Ich hoffe, du weißt, was du tust.«
»Das hoffe ich auch«, erwiderte er freimütig. »Aber ich muß es auf jeden Fall versuchen. Das steht fest.«
Leias Mundwinkel zuckten. »Ich nehme an, das gehört zu den Dingen, an die ich mich gewöhnen muß – wenn die Macht etwas von mir fordert, muß ich ihr nachgeben.«
»Mach dir keine Sorgen«, riet Luke, stand ebenfalls auf und schaltete das Display ab. »Es passiert nicht alles auf einmal – du wirst dich daran gewöhnen. Komm; schauen wir nach, wie sie mit Dreipeo vorankommen.«
»Endlich!« rief Dreipeo und riß in verzweifelter Erleichterung die Arme hoch, als Luke und Leia das Zimmer betraten. »Master Luke! Bitte, bitte sagen Sie General Calrissian, daß das, was er vorhat, eine ernste Gefahr für meine Primärprogrammierung darstellt.« »Keine Bange, Dreipeo«, beruhigte ihn Luke. Auf den ersten Blick schien der Droide einfach dazusitzen; aber als Luke nähertrat, sah er das Drahtgewirr, das von seinem Kopf und seinem Rücken zu der Computerkonsole hinter ihm führte. »Lando und seine Leute werden schon dafür sorgen, daß dir nichts zustößt.« Lando nickte zustimmend.
»Aber Master Luke…«
»Um offen zu sein, Dreipeo«, warf Lando ein, »handelt es sich hierbei um die Perfektionierung deiner Primärprogrammierung. Ich meine, es ist doch die Aufgabe eines Übersetzungsdroiden, für die Person zu sprechen, für die er übersetzt.«
»Ich bin in erster Linie ein Protokolldroide«, korrigierte ihn Dreipeo im frostigsten Ton, der ihm wahrscheinlich zur Verfügung stand. »Und ich möchte noch einmal
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