Großadmiral Thrawn 01 - Erben des Imperiums
ist. Erinnerst du dich?«
»Sicher – vorausgesetzt, niemand erfährt, wo sie sich versteckt«, sagte Lando. »Ich glaube nicht, daß die Wookies sie verraten werden, aber Kashyyyk wird ständig von Nichtwookies besucht. Es genügt, wenn irgendein Händler sie zufällig sieht, und schon bist du wieder da, wo du angefangen hast.« Er hob eine Braue. »Und Karrde weiß vielleicht etwas über diesen mysteriösen imperialen Commander, der dich seit einiger Zeit zum Rotieren bringt.«
Der Commander, der zweifellos hinter den Angriffen auf Leia steckte… »Weißt du, wie du Kontakt mit Karrde aufnehmen kannst?«
»Nicht genau, aber ich weiß, wie ich an seine Leute herankomme. Und ich dachte, solange wir Dreipeo mit seinen millionenfachen Sprachkenntnissen an Bord haben, könnten wir versuchen, neue Kontakte herzustellen.«
»Das wird Zeit kosten.«
»Nicht soviel, wie du vielleicht denkst«, versicherte Lando. »Außerdem werden neue Kontakte unsere Spur verwischen – sowohl deine als auch meine.«
Han verzog das Gesicht, aber Lando hatte recht. Und jetzt, da Leia zumindest vorübergehend in Sicherheit war, konnten sie es sich erlauben, langsamer vorzugehen. »In Ordnung«, sagte er. »Hoffentlich kommt uns dabei kein Sternzerstörer in die Quere.«
»Richtig.« Lando nickte düster. »Die Imperialen dürfen auf keinen Fall auf Karrde aufmerksam werden. Wir haben ohnehin schon genug Feinde.« Er aktivierte das Interkom.
»Dreipeo? Hörst du mich?«
»Natürlich«, antwortete Leias Stimme.
»Dann komm rauf«, wies Lando den Droiden an. »Zeit für deine erste Vorstellung.«
Der Kommandoraum war diesmal voller Skulpturen statt Gemälden: über hundert standen in holografischen Wandnischen oder auf ornamentierten Podesten. Die Vielfalt war, wie Pellaeon nicht anders erwartet hatte, erstaunlich: sie reichte von Blöcken aus einfachem Stein und Holz bis hin zu komplizierten Gebilden, die eher gefangenen Lebewesen als Kunstwerken glichen. Jede Skulptur war in helles, scharfumrissenes Licht getaucht, das in Kontrast zu der Dunkelheit des Raumes stand. »Admiral?« rief Pellaeon unsicher und versuchte, das Halbdunkel mit den Blicken zu durchdringen.
»Kommen Sie herein, Captain«, forderte ihn Thrawn kühl auf. Über dem Kommandosessel und dem leuchtenden Weiß der Admiralsuniform erschienen zwei glühende rote Schlitze. »Sie haben etwas für mich?«
»Jawohl, Sir«, bestätigte Pellaeon. Er trat vor den Konsolenring und reichte ihm eine Datenkarte. »Eine unserer Sonden in den Außenbereichen des Athega-Systems hat Skywalker entdeckt. Und seine Gefährten.«
»Und seine Gefährten«, wiederholte Thrawn nachdenklich. Er nahm die Datenkarte, schob sie in das Lesegerät und betrachtete schweigend die Aufzeichnung. »Interessant«, murmelte er. »Wirklich interessant. Was ist das für ein drittes Schiff – das an die Heckschleuse des Millennium Falken anlegt?«
»Wir haben es inzwischen als die Glücksdame identifiziert«, sagte Pellaeon. »Administrator Lando Calrissians Privatschiff. Eine andere Sonde hat einen Funkspruch aufgefangen, aus dem hervorgeht, daß sich Calrissian auf Geschäftsreise begeben hat.«
»Gibt es Beweise dafür, daß Calrissian Nkllon wirklich mit diesem Schiff verlassen hat?«
»Ah… nein, Sir, nicht direkt. Aber die Information können wir bekommen.«
»Überflüssig«, sagte Thrawn. »Unsere Feinde sind über das Stadium derart kindischer Tricks längst hinaus.« Thrawn deutete auf das Display, wo die Glücksdame inzwischen an den Millennium Falken angelegt hatte. »Achten Sie auf ihre Strategie, Captain. Captain Solo und seine Frau und wahrscheinlich der Wookie Chewbacca sind auf Nkllon an Bord ihres Schiffes gegangen, während Calrissian seines bestiegen hat. Sie fliegen in die Außenbereiche des Athega-Systems… und wechseln die Schiffe.«
Pellaeon runzelte die Stirn. »Aber wir haben…«
»Still«, fiel ihm Thrawn scharf ins Wort, die Augen auf das Display gerichtet. Pellaeon folgte seinem Blick, doch nichts geschah. Nach ein paar Minuten trennten sich die beiden Schiffe wieder voneinander und trieben davon.
»Ausgezeichnet«, sagte Thrawn und schaltete auf Standbildmodus um. »Vier Minuten und dreiundfünfzig Sekunden. Sie hatten es natürlich eilig, fühlten sich bei diesem Manöver verwundbar. Was bedeutet…« Er dachte konzentriert nach. »Drei Personen«, sagte er befriedigt. »Drei Personen sind von einem Schiff aufs andere umgestiegen.«
»Ja, Sir«, sagte
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