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Große Tiere

Große Tiere

Titel: Große Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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Abschleppwagen und fährt zum Wunderland der Abenteuer.
     
    Die Mütter der Wildnis hörten ernst zu, als Molly McNamara von dem brutalen Überfall erzählte. Sie hatten sich im Frühstückszimmer von Mollys altem Haus versammelt, wo ein improvisierter Imbiß auf einer buntbedruckten Tischdecke vorbereitet worden war. Ansonsten eine hungrige Truppe, rührten die Mütter nun kaum etwas an; ein reichhaltiges Schinken-Käse-Sortiment lag unberührt auf einer Silberplatte – ein deutliches Zeichen dafür, daß die Truppe im Augenblick ganz anderes im Sinn hatte.
    Was nicht verwunderte: Mollys Geschichte war beängstigend. Niemand hatte sich träumen lassen, daß der Kampf gegen Falcon Trace in Gewalt ausarten könnte. Daß Molly von Schlägern in ihrer eigenen Wohnung überfallen worden war, erfüllte alle mit Entsetzen; genauso beunruhigend war ihre farbige Darstellung der Fingerbiß-Episode. Ungläubig drehten mehrere ältere Mitglieder an ihren Hörgeräten herum.
    »Offenbar haben wir bei Kingsbury einen empfindlichen Nerv getroffen«, sagte Molly. »Endlich betrachtet er uns als ernsthafte Bedrohung.«
    Eine der Mütter fragte, weshalb Molly nicht die Polizei gerufen hatte.
    »Weil ich nicht beweisen konnte, daß er dahintersteckte«, antwortete sie. »Die hätten doch angenommen, ich sei nicht ganz richtig im Kopf.«
    Die Mitglieder gaben sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden. Sie steckten die Köpfe zusammen und unterhielten sich flüsternd, bis Molly wieder das Wort ergriff und um Ruhe bat. Der Rechtsanwalt, Spacci, erhob sich und sagte, es sei ein Fehler, die Behörden nicht zu informieren.
    »Wir haben es schließlich mit einem ernsten Vergehen zu tun«, sagte er. »Schwere Körperverletzung, vielleicht sogar versuchter Mord.«
    Eine der Mütter meldete sich zu Wort: »Die Sache ist es nicht wert, sein Leben zu riskieren, Molly. Sie sind schon dabei, das Gelände zu roden.«
    Mollys graue Augen sprühten wütende Blitze. »Es ist nicht zu spät!« Sie wandte sich an Spacci. »Haben Sie die Klage beim Bundesgericht eingereicht?«
    »Solche Dinge brauchen Zeit.«
    »Können Sie eine einstweilige Verfügung erwirken?«
    »Nein«, erwiderte der Anwalt. »Sie meinen, um die Arbeiten zu unterbrechen? Nein, das kann ich nicht.«
    Molly trommelte mit den Fingern auf dem tragbaren Rednerpult. Spacci machte Anstalten, sich wieder zu setzen, als sie sich noch einmal an ihn wandte. »Erzählen Sie uns was über die anonymen Investoren.«
    »Nun ja, also, ich habe mit einem Bekannten drüben in Dallas gesprochen. Er meint, daß die Verträge und der ganze Papierkram auf eine Firma namens Ramex Global lauten, hinter der in Wirklichkeit Francis Kingsbury steckt -«
    »Das wissen wir.«
    »- aber der größte Teil des Kapitals stammt nicht von ihm. Es kommt von einigen Leuten aus dem Sparkassenbusiness. Beziehungsweise von ehemaligen Sparkassenleuten, sollte ich besser sagen. Offenbar hatten sie es besonders eilig, ihr Geld anzulegen.«
    »Kann ich mir gut vorstellen«, sagte eine der Mütter in der ersten Reihe.
    »Sie haben die Gelder über Nassau laufen lassen«, fuhr Spacci fort. »Nicht gerade originell, aber effektiv.«
    Molly verschränkte die Arme. »Hervorragend«, sagte sie. »Falcon Trace wird also mit gestohlenen Sparguthaben gebaut. Und ihr redet davon, den Kampf aufzugeben!«
    »Unsere Möglichkeiten«, bemerkte der Anwalt, »sind extrem begrenzt.«
    »Das sind sie nicht. Wir werden das Projekt zu Fall bringen.«
    Ein besorgtes Gemurmel entstand unter den Müttern. »Wie?« fragte eine. »Wie können wir es jetzt noch aufhalten?«
    »Durch Sabotage«, sagte Molly McNamara. »Habt ihr denn überhaupt keine Phantasie?«
    Sofort begann Spacci, mit den Armen zu rudern und von den Folgen krimineller Handlungen zu jammern.
    Molly sagte: »Wenn Sie sich dabei besser fühlen, Mr. Spacci, dann holen Sie sich eine Portion Geflügelsalat und setzen sich nach draußen in den Garten. Und Ihre wertvollen ethischen Grundsätze können Sie gleich mitnehmen.«
    Sobald der Anwalt draußen war, erkundigte Molly sich, ob sonst noch jemand irgendwelche Bedenken gegen weitere Maßnahmen im Falcon-Trace-Feldzug habe. Ein Mitglied des Vorstands, seines Zeichens überzeugter Quäker, hob die Hand und sagte, ja, er befürchte weiteres Blutvergießen. Dann stellte er den Antrag (der allgemeine Unterstützung fand), daß die Mütter sich an die Polizei wenden und ihr mitteilen sollten, daß Molly von zwei Männern angegriffen worden

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