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Großstadt-Dschungel

Großstadt-Dschungel

Titel: Großstadt-Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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sitzen Sam und Iris zusammen auf dem Sofa und sehen sich „Law and Order“ an.
    „Hallo“, sagen sie wie aus einem Mund.
    „Hallo.“
    Ich schlüpfe zu ihnen unter die weiße Decke. „Hat jemand angerufen?“
    „Ja“, sagt Iris. „Andrew.“
    Mein Herz macht einen Satz. „Was hat er gesagt?“
    „Ich weiß nicht. Er hat ziemlich schnell wieder aufgelegt.“
    „Er war nicht gerade begeistert, dass du mit Jeremy unterwegs warst.“
    „Warum hast du ihm das denn verraten?“
    „Oh, sollte das ein Geheimnis bleiben?“
    Sollten Schwestern nicht gewisse Antennen für solche Dinge haben? „Woher weißt du eigentlich, dass ich mit Jeremy unterwegs war?“ Hatte sie sich nicht in meinem Zimmer verbarrikadiert, als ich wegging?
    „Weil ich, nachdem du dich verabschiedet hattest, Hunger bekam, und als ich nichts fand, habe ich beschlossen, auf Janies Karte eine Pizza zu bestellen, aber der Hörer lag neben dem Telefon, und Wendy war dran. Offensichtlich hast du sie vergessen. Das war nicht sehr nett, Jack. Und sie billigt die Sache mit Jer keineswegs. Weißt du, dass sie nach London fährt?“
    Scheiße! Scheiße! Scheiße! Meine Schwester ist gerade seit drei Stunden in der Stadt und hat mein Leben schon völlig umgekrempelt. Ich muss Andrew sofort anrufen. Ich laufe in mein Zimmer und schließe die Tür. Sein AB springt an.
    Eine Stunde später versuche ich es erneut und hinterlasse eine zweite Nachricht.
    Er ruft nicht zurück.
    Am nächsten Morgen hat er immer noch nicht zurückgerufen.
    „Was soll ich machen?“ frage ich Sam.
    „Er hat bestimmt ein Nummerndisplay. Versuch’s von meinem Handy.“
    Es funktioniert. „Hallo?“ sagt er.
    „Ich bin’s.“
    „Ja.“
    „Mit Jeremy ist nichts gelaufen.“
    „Das ist mir egal.“
    Das ist egal? „Das hört sich aber überhaupt nicht so an, als ob es dir egal wäre. Ganz offensichtlich ist es dir alles andere als egal, denn sonst wärst du nicht so angepisst.“
    „Vielleicht bin ich ein bisschen angepisst, weil ich dich etwas armselig finde.“
    Aua. Darauf war ich nicht vorbereitet. „Warum bin ich armselig?“
    „Selbst wenn es so ist, wie du sagst, und du nichts von ihm willst, rennst du trotzdem sofort los, wenn er pfeift.“
    „Das stimmt nicht. Ich bin nicht gerannt.“
    „Deine Schwester hat gesagt, er hat geklingelt, und du bist mit ihm weggegangen. Ich nenne das Rennen, du nicht?“
    „Was erwartest du? Ich musste ihm die Möglichkeit geben, sich zu erklären. Aber es ist nichts gelaufen! Wir kommen
nicht
wieder zusammen.“
    „Du kannst sagen, was du willst. Ich wette, dass ihr noch vor dem Valentinstag wieder zusammen seid.“
    „Ich wiederhole es: Das wird nicht passieren.“
    „Sicher. Alles klar. Mach’s gut.“
    Am nächsten Morgen weckt uns das Telefon. Mit „uns“ meine ich mich und Iris’ quer über das Bett geworfenen Körper. Wie kann ein so kleiner Mensch so viel Platz einnehmen?
    „Hallo?“ Vielleicht ist es Andrew. Vielleicht hat er eingesehen, dass seine Beschuldigungen unfair und gemein waren.
    „Jacquelyn, bist du’s?“ Es ist Janie. Eine hysterisch klingende Janie.
    Ich überlege kurz, ob ich ihr sagen soll, sie hätte sich verwählt, murmle dann aber ein Ja.
    „Iris ist verschwunden!“ ruft sie. „Ich bin gerade nach Hause gekommen, die Zeitung von gestern lag noch vor der Tür, und das Haus sieht aus wie sonst was. Ich glaube, sie ist entführt worden.
    Ich bin hellwach. „Entspann dich. Sie ist hier.“ „Sie ist in Boston? Warum ist sie in Boston?“ „Sie war von euren Umzugsplänen nicht allzu begeistert.“ „Warum hast du uns nicht angerufen? Dann hätten wir uns keine Sorgen machen müssen.“
    Ich bin mir nicht ganz sicher, warum ich nicht angerufen habe. Ich habe nicht mal daran gedacht. Das war wohl ziemlich verantwortungslos von mir. Wenn Iris eine Pflanze wäre, hätte sie schon alle Blätter verloren, weil ich das Gießen vergessen hätte.
    „Ich habe nicht daran gedacht. Tut mir Leid.“ „Du musst sie sofort nach Hause schicken.“
    „Sie ist kein Päckchen, das ich bei Federal Express aufgeben kann. Warte eine Sekunde.“
    „Wann geht dein Flug zurück?“ frage ich Iris.
    „Ich habe ein One-Way-Ticket. Hast du mir nicht zugehört? Ich bleibe.“
    „Sieht so aus, als wollte sie nicht zurück“, erkläre ich Janie.
    „Lass mich mit ihr reden.“
    „Sie will mit dir sprechen.“ Ich halte ihr den Hörer hin.
    „Ich will nicht mit ihr sprechen.“
    „Nimm

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