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GU Mein Heimtier - Mein Zwergkaninchen

GU Mein Heimtier - Mein Zwergkaninchen

Titel: GU Mein Heimtier - Mein Zwergkaninchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Wegler
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den Duftstoffen der Kinndrüsen kann man diese Reviermarker an ihrem intensiv süßlich schweren Geruch – auch als Mensch – riechen.
    Die Leistendrüsen, die sich in den haarlosen Hautfalten beiderseits der Geschlechtsöffnung am Unterbauch eines Kaninchens befinden, haben folgende Bedeutung:
    Artgenossen erkennen: Nimmt ein Kaninchen diesen Duft eines Artgenossen auf, kann es sogleich erkennen, ob dieser zur Gruppe gehört, welches Geschlecht er hat und ob die Häsin in Paarungsstimmung ist. Dieses »Erkennen« ist so intensiv, dass es weit über der visuellen Wahrnehmung steht. Hierzu ein von mir durchgeführter kleiner, aber beeindruckender Verhaltenstest: Mit einem Papiertaschentuch säuberte ich die Hautfalten meines Rammlers Pumuckel. Danach hielt ich das Tuch meinem Zwergwidder-Mann Fridolin kurz unter die Nase. Blitzschnell griff er das Taschentuch an, zerkratzte es wütend und biss hinein. Als ich den Test wiederholte, diesmal allerdings mit dem Duft meiner Häsin Mimi, geriet Fridolin in absolute Verzückung und Deckbereitschaft. Und all dies nur ausgelöst durch Duftbotschaften auf einem Papiertaschentuch, ohne die Anwesenheit des jeweils anderen Tieres. Ein auch für mich beeindruckendes Erlebnis aus der für uns Menschen so fremdartigen Geruchswelt unserer kleinen Freunde.
    Farbe des Urins verändern: Mit Hilfe der Leistendrüsen können die Kaninchen auch ihrem Urin nach Bedarf ihre ganz persönliche Duftnote hinzufügen und durch chemisch unterschiedliche Zusammensetzung den Farbton ihres Urins verändern (von weißgelblich bis rotorange).
    Harn spritzen: So kennzeichnen Rammler ihre »Auserwählte« und die ranghohen Tiere auch übrige Gruppenmitglieder. Die Häsin kann beim Paarungsvorspiel ebenfalls Harn verspritzen. Dies ist jedoch vermutlich eher als Stressreaktion zu deuten. Kaninchen verspritzen Harn – man spricht hier vom Angstharnen – auch in Gefahrensituationen. So geschehen auf dem Behandlungstisch meines Tierarztes, als die Häsin Angst bekam und uns beiden dies durch einen gezielten Urinstrahl unmissverständlich mitteilte.

    WUSSTEN SIE SCHON, DASS …
    ... die Kaninchennase 100 Millionen Riechzellen hat?
    Im Vergleich zu einem Kaninchen verfügt unsere menschliche Nase nur über drei Millionen Riechsinneszellen. Durch rhythmisches Hochziehen der inneren Nasenfalten nimmt das Kaninchen die Duftmoleküle auf. Dieses Wittern wird auch »Nasenblinzeln« genannt. Macht ein Kaninchen Männchen, kann es Geruchsstoffe, die sich weiter oben in der Luft bewegen, besser aufnehmen. Kaninchenmütter suchen ihren Nachwuchs nur einmal am Tag auf – und dies nur für vier bis fünf Minuten –, um keine Feinde anzulocken. Forscher haben herausgefunden, dass die Neugeborenen mit geschlossenen Augen innerhalb von 15 Sekunden aus dem Schlaf heraus die lebensspendende Zitze der Mutter finden. Der Reflex dazu wird durch einen ganz speziellen Duftstoff ausgelöst, der in der Brust der Häsin gebildet wird und auf den nur Kaninchen und keine anderen Tierarten ansprechen.
Die Sinnesleistungen
    Um in der Natur überleben zu können, sind Kaninchen mit speziellen Sinnesleistungen ausgestattet. Ihr Seh-, Hör- und Riechvermögen ist besonders gut entwickelt.

    Kaninchenaugen sitzen seitlich relativ oben am Kopf und ermöglichen dadurch dem Tier eine komplette Rundumsicht, auch im Luftraum. So kann es Feinde – auch Greifvögel am Himmel – rechtzeitig erkennen.
    Sehen
    Für das kleine Fluchttier Kaninchen ist es lebenswichtig, Feinde von überallher rechtzeitig auszumachen. Darauf ist das gesamte Sehvermögen dieser Tiere ausgerichtet.
Die seitlich relativ oben am Kopf sitzenden Augen ermöglichen dem Kaninchen eine komplette Rundumsicht, auch im Luftraum (→ Foto, > ).
Das räumliche Sehen im Nahbereich ist eingeschränkt. Die Augen des Kaninchens sind auf Sehen in der Ferne eingestellt und reagieren empfindlich auf optische Bewegungsreize.
Die Pupillen können sich nicht veränderten Lichtverhältnissen anpassen. Dafür sieht das dämmerungsaktive Tier im Dunkeln recht gut.
Farben erkennt es nicht, vermutlich kann es nur zwischen Rot und Grün unterscheiden.
    Daraus folgt für den Umgang:
Ergreifen Sie Ihren Zwerg nie unvorbereitet von oben. Er hätte das Empfinden, von einem Raubvogel ergriffen zu werden. Nähern Sie sich ihm stets von vorne, möglichst in Augenhöhe, und vermeiden Sie hastige Bewegungen, auch im Käfigumfeld.
Vorsicht, wenn der Zwerg in der Wohnung frei läuft. Das Tier kann

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