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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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beim Alten – ich hörte weder meine Nachttischuhr noch die Gespräche in der Küche. Und der ätzende Geruch der verbrannten Milch hatte sich in einen kaum mehr wahrnehmbaren Hauch verwandelt.
    Hatte ich mir das alles nur eingebildet?

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Unhappy Birthday
    Der Großmeister hatte keine Eile. Die Ruhe selbst, stand er im Vorraum des Dunklen Tempels und ließ den Blick über das brüchige Pergament schweifen, das er in seinen schmalen Händen hielt: die Prophezeiung des Dunklen Herrschers. Unzählige Jahre hatte er versucht, es seinen Feinden zu entreißen, die es vor endlosen Zeiten in ihren Besitz gebracht hatten. Doch all seine Anstrengungen waren vergeblich gewesen, bis eine glückliche Fügung des Schicksals und eine perfide List ihm die kostbare Schrift vor wenigen Wochen endlich zugespielt hatten. Bei dem Gedanken legte sich ein zufriedenes Lächeln auf das Gesicht des Mannes. Ein weiteres Mal überflog er die Worte des Dunklen Herrschers, die ergebene Jünger dem Pergament anvertraut hatten, damit sie niemals verloren gehen würden. Dabei hatte er die Zeilen schon unzählige Male gelesen und kannte sie längst auswendig. Doch die Verse erfreuten ihn jedes Mal wieder aufs Neue und ließen seine Wangen vor Aufregung und Bewunderung glühen.
    Welch überaus köstliches Versprechen Baalsebuls Worte doch waren!
    Und welche Sprengkraft sie enthielten!
    Er musste seinen Anweisungen nur Wort für Wort folgen – und die bestehende Weltenordnung würde auf den Kopf gestellt werden und der Lauf der Zeiten sich ein für alle Mal ändern. Nichts würde mehr so sein, wie es einmal war – und die Menschheit in ihrer bekannten Form wäre nur mehr Geschichte.
    Wie lange hatte er sich nach diesem Tag gesehnt! Endlich war der Weg dazu bereitet und es bestanden gute Aussichten, die Erde doch noch vor dem fast unvermeidlichen Untergang zu bewahren, auf den die Menschheit in ihrer Gedankenlosigkeit schnurgerade hinsteuerte.
    Sorgfältig rollte der Großmeister das Pergament zusammen und legte es in den Safe zurück, der mit einem nur ihm bekannten Code gesichert war. Nachdem er alles wieder so arrangiert hatte, dass das Versteck sich den Blicken der Nichteingeweihten entzog, trat er durch die Geheimtür in den engen Durchgangsraum und holte sein Kultgewand aus dem dort stehenden Schrank: einen bodenlangen scharlachroten Umhang mit einer mächtigen Kapuze. Mit ruhigen Handbewegungen legte er das Gewand um. Mehr aus Gewohnheit setzte er die goldene, mit fünf reliefartigen Schlangenköpfen verzierte Augenmaske auf, die seine wahre Identität vor den Jüngern verbarg. Er war schließlich allein und niemand konnte ihn erkennen. Bedächtig zog er die Kapuze über das sorgfältig frisierte Haar. Dann ging er zurück in den Vorraum, drückte auf den verborgenen Knopf, der den getarnten Zugang zum Tempel freigab, und stieg gemessenen Schrittes die Treppe hinunter.
    Er liebte die andächtige Stille des Anbetungsraumes, der in tiefe Finsternis getaucht war. Obwohl seine Augen kein Licht gebraucht hätten, um die grenzenlose Schwärze zu durchdringen, entzündete der Großmeister die Fackeln an beiden Längswänden. Seine Schritte hallten durch die Dunkelheit, während er von einem schmiedeeisernen Leuchter zum nächsten ging und das mit Pech getränkte Tuch in Brand setzte – mit einem banalen Zippo Feuerzeug wie ein ganz gewöhnlicher Menschling. Dabei hätte er das spielend leicht mit seinen gewaltigen Kräften erledigen können, die das Vorstellungsvermögen der Erdenwürmer um vieles übertrafen.
    Aber wozu diese Fähigkeiten sinnlos verschwenden? Zumal er sie in den nächsten Tagen für weit edlere Zwecke einsetzen konnte!
    Bald darauf geisterte das Licht der Fackeln über die behauenen Bruchsteine der massiven Wände und der niedrigen Gewölbedecke, die von ebenfalls steinernen Säulen getragen wurde. Die Stirnwand war mit einem geheimnisvollen Zeichen geschmückt: einem mächtigen, mit fünf züngelnden Schlangenköpfen besetzten Kreis, der ein von drei Sechsen geformtes Ornament einschloss. Unmittelbar davor stand ein altarähnliches steinernes Podest, bedeckt mit einem scharlachroten Tuch aus Samt, auf dem sich eine kinder-kopfgroße Skulptur erhob. Sie war aus einem geheimnisvollen Metall gefertigt, auf dem sich die züngelnden Flammen der Fackeln genauso

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