Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
wieder hinter ihnen geschlossen hatte. Dann erst wandte sich der Anzugträger an den WeiÃkittel. Seine Stimme war kalt wie Eis: »Ich verlange eine Erklärung, Baradamos, aber plötzlich!«
Der Angesprochene zuckte zusammen. »Wofür, GroÃmeister? Dass sie nicht die geringsten Anzeichen der Gabe zeigt?«
»Wofür denn sonst?«, entgegnete der GroÃmeister schneidend. »Sie trägt keinen Funken kosmischer Energie in sich und ist nichts weiter als ein ganz gewöhnlicher Menschling.«
»Den Eindruck hatte ich auch â leider!« Der WeiÃkittel hob beschwichtigend die Hände und machte ein ratloses Gesicht. »Das Ganze ist mir völlig schleierhaft. Ich habe nicht die geringste Erklärung dafür.«
»Das solltest du aber! Zumal du diesen Schlamassel zu verantworten hast!«
»Nein, nein!«, widersprach Baradamos. »Ich hatte Kara, die Beste unserer Krallenfinger â«
»Schweig und versuch dich nicht aus der Verantwortung zu stehlen!«, herrschte der GroÃmeister ihn an, und ein Anflug von Wut verzerrte sein Gesicht. »Du bist schlieÃlich ein Praetor der Dunklen Bruderschaft und damit mein Stellvertreter â hast du das etwa schon vergessen?«
»Nein, nein. Natürlich nicht.«
Der GroÃmeister musterte ihn mit erhobenen Brauen und verzog die Mundwinkel. »Wie auch immer es dazu kommen konnte â dieses Pummelchen ist jedenfalls nicht die Pentatrix, von der in der Prophezeiung des Dunklen Herrschers die Rede ist. Die Herrin der Fünf, die uns Nokturni zum Sieg über die Illumini verhelfen soll!« Fassungslos schüttelte er den Kopf. »Wir Narren haben die Falsche erwischt. Wenn dir dein Leben lieb ist, solltest du diesen unverzeihlichen Fehler schnellstens korrigieren!«
»Natürlich, Ashmodeus, natürlich.« Baradamos zog den Kopf ein wie eine Schildkröte beim nahenden Gewitter. »Mann, Mann, Mann! Das hat uns gerade noch gefehâ«
»Hör auf zu jammern«, schnitt ihm der GroÃmeister das Wort ab. »Sorge lieber dafür, dass die wahre Pentatrix schnellstens aufgespürt wird. Wir müssen unbedingt verhindern, dass sie unsere groÃe Mission gefährdet.« Ashmodeusâ Arm schnellte blitzartig nach vorne, und sein ausgestreckter Zeigefinger bohrte sich so heftig in die Brust des WeiÃkittels, dass der erschrocken zusammenzuckte. »Ich verlass mich auf dich, Baradamos, hörst du?«
»Ja klar. Und keine Sorge: Wir werden die Kleine schon in allerkürzester Zeit finden.«
»Was macht dich da so sicher? Mädchen wie sie gibt es schlieÃlich Tausende in Berlin.«
»Natürlich, GroÃmeister, natürlich! Aber nur eines, das die passenden Eltern besitzt und im Zeichen der Fünf Mächtigen geboren wurde.« Ein hoffnungsvolles Grinsen erhellte sein wabbeliges Pausbackengesicht. »Glaubt mir, Ashmodeus, es ist nur eine Frage der Zeit, bis unsere Hunter sie aufgreifen.«
Für einige Augenblicke sah der Mann im Anzug den WeiÃkittel mit unbewegter Miene an. Dann nickte er und tätschelte ihm wie beiläufig die Schulter. »Ich hoffe für uns beide, dass du recht behältst.« Seine Miene verdüsterte sich, während er sein Gegenüber eindringlich musterte. »Was glaubst du wohl, was passiert, wenn die Pentatrix die in ihr schlummernden Gaben erkennt und sich diesen verfluchten Guardians anschlieÃt?« Er wartete eine Antwort gar nicht erst ab. »Dann laufen wir Gefahr, dass im letzten Augenblick alles zunichtegemacht wird, wofür wir so lange und unter Einsatz all unserer Kräfte geschuftet haben. Aber unsere Mission ist viel zu wichtig und darf unter keinen Umständen scheitern!«
»Ja, ja, ich weiÃ.«
Die Augen des GroÃmeisters leuchteten plötzlich in einem fluoreszierenden Gelb. »Nur noch wenige Tage â und unsere Stadt steht wieder im Zeichen der Fünf Mächtigen. Sie werden uns helfen, die Schlange der Zerstörung aus ihrem Dämmerschlaf zu wecken. Wenn sie ihr fünftes Haupt erhebt, wird das Siegel des Teufels gesprengt werden. Die Pforte der Finsternis wird sich öffnen und dem Dunklen Herrscher Baalsebul endlich Zugang zur Erde gewähren. Dann wird sich der groÃe Traum erfüllen, dem wir schon seit Ãonen anhängen: Ein neues Zeitalter wird anbrechen, in dem wir über die Menschen herrschen und ihr Handeln bestimmen. Jeder, der sich uns in
Weitere Kostenlose Bücher