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Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition)

Titel: Gucci war gestern: Bekenntnisse einer eingebildeten Glamour-Queen, oder warum Sie nie mit Ihrer Pradatasche aufs Arbeitsamt gehen sollten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Lancaster
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angekommen ist, waren wir bisher zu beschäftigt, ihn aufzumachen. Als der Postbote an der Tür klingelte, damit wir den Empfang bestätigten, sind Maisy und Loki ausgerastet. Als Vergeltungsmaßnahme haben die fiesen Hippies den Soundtrack von Gesprengte Ketten auf volle Lautstärke aufgedreht und sind dann weggefahren. Zuerst haben wir versucht, unseren Vermieter anzurufen, um uns zu beschweren, aber seine Mailbox teilte uns mit, er sei bis nächsten Monat außer Landes. 203 Also haben wir die Polizei angerufen. In der Aufregung, unsere Nachbarn dabei zu bespitzeln, wie ihnen ein bulliger Chicagoer Polizist die Meinung geigte, hatte ich ganz vergessen, den Brief zu öffnen.
    »Mach ihn auf.«
    Ich reiße den Umschlag auf, und mir wird kurz schlecht vor Angst, als ich sehe, dass er vom Anwalt unseres Vermieters ist. Aber beim Lesen des Briefs stoße ich gleich darauf einen kleinen Freudenschrei aus.
    »Was steht denn da?« Neugierig tritt Fletch hinter mich und liest über meine Schulter mit. Schnell überfliegt er die Seite. »Du freust dich, dass unser Vermieter unsere Wohnung in eine Eigentumswohnung umwandelt?«
    »Schätzchen, damit sind wir aus dem Schneider. Bill möchte, dass wir unseren Mietvertrag nur noch von Monat zu Monat verlängern.«
    Fletch wirkt verwirrt. »Was bedeutet, wenn er die Hütte verkauft, kann er uns kündigen und uns bleiben maximal dreißig Tage, um hier zu verschwinden. Warum genau freut dich das?«
    »Kapierst du das denn nicht? Er hat nur dreißig Tage Kündigungsfrist, aber wir auch. Gleiches Recht für alle. 204 Wir brauchen uns nicht an die achtzehn Monate im Mietvertrag zu halten, und wie brauchen auch nicht mehr ein ganzes Jahr lang über diesen Drecksäcken wohnen zu bleiben« – wobei ich zur Bekräftigung ein paar Mal so kräftig auf und nieder hopse, dass die Wände wackeln.
    »Ein unglaublicher Zufall. Gestern habe ich eine E-Mail von meinem Freund Mike bekommen. Der hat ein schönes Haus in River West, das er vermieten möchte, und er fragte, ob ich nicht jemanden weiß, der Interesse haben könnte. Das Haus hat einen kleinen Garten, kostet bloß ein-, zweihundert Dollar mehr im Monat als die Bude hier, und die Gegend ist spitze. Ich war richtig neidisch auf die neuen Mieter, als ich das Foto gesehen habe, das er mitgeschickt hat, so nett sah das aus. Gestern habe ich ja noch nicht geahnt, dass wir da einziehen könnten.«
    »Ruf ihn an! Lass uns hinfahren und es uns angucken!«
    »Ehe wir irgendwas überstürzen, sollten wir kurz darüber nachdenken. Der Umzug wird teuer, und wir haben unsere Schulden noch nicht annähernd abbezahlt. Bist du ganz sicher, dass das eine gute Idee ist?«
    Durch die Bodendielen höre ich: »Twenty years ago today, Sgt. Pepper taught his band to play …«
    »Ganz sicher.«

     
    Webeintrag vom 31.10.2003
    Der Kater der Braujungfer
     
    Die schlechte Nachricht ist, die Hochzeit meiner liebreizenden Melissa hat vor genau achtundvierzig Stunden angefangen, und ich habe mich bis jetzt noch nicht davon erholt. Die gute Nachricht ist, ich muss mir keine Sorgen machen, morgen mit einem dicken Kater ins Büro zu gehen.
    Im Taxi auf dem Weg zur Kirche habe ich beschlossen, einfach so zu tun, als sei das MEINE Hochzeit, weil die meisten Gäste, die zu Melissas Trauung eingeladen waren, auch bei meiner Hochzeit waren. So konnte ich ganz viel Zeit mit den Leuten verbringen, die ich an meinem eigenen Ehrentag kaum zu sehen bekommen hatte, dank des nicht enden wollenden Dinners mit unzähligen Gängen und der vierhunderttausend Fotos, die unser Fotograf Ansel Adams unbedingt machen musste.
    Als Melissa durch die Kirche zum Altar schritt, hatte ich Tränen in den Augen, was irgendwie doch ziemlich drollig war, denn bei meiner eigenen Trauung habe ich keine einzige Träne vergossen. Irgendwann während des Segens rief der Priester die Gnade des Himmels auf das Brautpaar herab, und genau in diesem Augenblick ging ein kurzer, aber kräftiger Schauer nieder. Gott hat das mit dem Timing wirklich drauf.
    Kaum beim anschließenden Empfang angekommen, steuerten wir sofort zielstrebig auf die Bar zu. Es wunderte mich nicht, dass wir dort sämtliche unserer Freunde trafen. Und ab diesem Punkt ist alles irgendwie ein bisschen verschwommen … Die haben da Martinis vom Allerfeinsten gemixt, es war ein langer, trockener Sommer gewesen, und hey, schließlich war das MEIN großer Tag. Es war einfach herrlich, so viele meiner liebsten Leute wiederzusehen. Die meisten

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