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Gut reicht voellig

Gut reicht voellig

Titel: Gut reicht voellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Stackelberg
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die Weigerung, sich die Erlaubnis zu geben, sich vorwärts zu bewegen.“
    Für mich persönlich sind gute Eltern diejenigen, die …
… sich immer mal wieder hinterfragen, sich von außen anschauen und die selbstbewusst zu ihren Unsicherheiten und Fragen stehen.
… möglichst selten von sich aufs Kind schließen. Es geht nicht darum, was Sie als Kind wollten/brauchten, sondern darum, was Ihr Kind braucht und will.
… ihr Kind enorm gut beobachten können, achtsam, absichtslos und konzentriert. Wie ist es, was braucht es, was will es, wo können Eltern unterstützen?
… kein Wunderkind heranzüchten wollen, die es mit ihrem Ehrgeiz niemals übertreiben, weil sie stets im Blick haben, ob es ihrem Kind noch guttut.
… Prinzipien und klare Ansichten haben, jedoch nie zum Prinzipienreiter werden – Ausnahmen sind also erlaubt und menschlich und manchmal ist es auch wichtig, mal Fünfe gerade sein zu lassen.
    Wenn Sie zu diesen Thema mehr lesen möchten, empfehle ich Ihnen vor allem die Bücher von dem bereits erwähnten wunderbaren dänischen Familientherapeuten Jesper Juul – ein wahres Vergnügen, wie er denkt und schreibt und ausbildet!

Ausblick in eine entspannte Unvollkommenheit
    Jetzt haben wir also gemeinsam den Perfektionismus von allen Seiten betrachtet und bearbeitet.
    Was bleibt nun noch zu tun?
    Nun, ganz klar: Mir bleibt, Ihnen jetzt endgültig viel Lust zu machen auf die Unvollkommenheit, auf das Mensch-Sein, auf die Leichtigkeit des Nicht-immer-Müssens!
    Laden Sie die Unvollkommenheit jetzt und hier und heute endgültig aufs Herzlichste und unwiderruflich in Ihr Leben ein – ich verspreche Ihnen: Es wird bunter, es wird leichter, es wird fröhlicher und gesünder!
Unvollkommenheit üben
    Sollte es Ihnen noch ein klein wenig schwerfallen, die Unvollkommenheit entspannt zu sehen, rate ich Ihnen: Üben, üben, üben!
    Ja! Üben Sie die Unvollkommenheit und stellen Sie erstaunt immer wieder fest, dass die Erde sich weiterdreht und nichts Wesentliches passiert.
    Üben können Sie auf unterschiedliche Art und Weise:
    Übung: Erfolgstagebuch
    Führen Sie ein Erfolgstagebuch – so können Sie Ihren Fokus ändern! Schauen Sie nicht ständig darauf, was Sie noch besser machen könnten, sondern konzentrieren Siesich mal eine Zeitlang auf all das, was gut läuft, was Sie richtig klasse gemacht haben.
    Führen Sie dazu mindestens 21 Tage lang am Stück (so lange braucht das Unterbewusstsein mindestens, um sich auf ein neues Verhalten nachhaltig einzustellen) ein Erfolgstagebuch! Kaufen Sie sich also ein schönes Büchlein und schreiben Sie dort jeden Abend die Erfolge des vergangenen Tages hinein! Jeden Abend! Dadurch lernen Sie auch, die Messlatte auf eine verträgliche Höhe zu hängen.
    Ein Erfolg kann z. B. schon sein, dass Sie die besonders schlecht gelaunte Verkäuferin zum Lächeln gebracht haben.
    So kommen Sie aus dem Mangeldenken („Was kann ich alles nicht?“) raus in ein Fülledenken („Jeden Tag mindestens ein Erfolg!“).
    Achtung – folgende Übung ist für Fortgeschrittene! Das ist die Kür nach der Pflicht. Aber ich bin sehr sicher: Sie schaffen das! Also:
    Übung: Fehler machen
    Manchen Sie immer öfter, immer lieber und immer gelassener Fehler! Ja! Machen Sie Fehler! Das muss nichts Weltbewegendes sein, fangen Sie mit Kleinigkeiten an:
Bügeln Sie Ihre Jeans nicht.
Ziehen Sie zwei verschiedene Socken an (fangen Sie mit gleichfarbigen an und steigern sich dann bis zu blau und rot!)
Verpassen Sie Ihre übliche morgendliche U-Bahn – fahren Sie eine später.
Fragen Sie nach dem Weg, auch wenn Sie ihn kennen.
Gehen Sie einmal völlig ungeschminkt zum Bäcker – auch wenn Sie das noch nie gemacht haben!
Wählen Sie eine x-beliebige Telefonnummer und entschuldigen sich dann mit „Tut mir leid, falsch gewählt!“.
Kochen Sie endlich mal nicht jeden Abend für Ihren Liebsten, sondern bestellen Sie Sushi oder Pizza.
Bitten Sie für den nächsten Artikel um einen Tag Aufschub für die Abgabe.
Kommen Sie endlich mal zu einer Verabredung zu spät – und seien es nur fünf Minuten. Bitte! Bleiben Sie im Auto sitzen und starren meinetwegen auf die Uhr – aber bleiben Sie sitzen!
Werden Sie endlich normal!
    Ja, richtig gelesen! Normal sein ist normal – und kein doofes Mittelmaß!
    Zu oft wird uns suggeriert, dass nur schneller, höher, weiter oder Außergewöhnlich-Sein zählt. Dass wir so toll, hipp, cool – so perfekt sein können!
    Stimmt. Können wir. Sollten wir auch öfter mal. Um uns

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