Gute liegt so nah...
wir miteinander gesprochen haben.“
„Ich auch“, versicherte ich ihr. „Es wäre schön, wenn wir uns in Zukunft näher stehen würden.“
Trishs große schokoladenbraunen Augen füllten sich mit Tränen. „Das wäre großartig.“ Sie wischte sich die Augen – ihr Mascara schmierte natürlich nicht. „Warte, ich bringe rasch dein Make-up in Ordnung“, sagte sie und stand auf. Sie nahm eine Puderdose in die Hand und betrachtete sie skeptisch. „Ich sollte dir mal besseres Zeug schicken. Oh, verdammt.“ Sie grinste schief und trug etwas Puder unter meinen Augen auf. „Wir wer den eine Menge gemeinsam haben“, erklärte sie und ging daran, den Mascara aufzufrischen. „Sam wird dir auf die Nerven gehen. Er hat nämlich immer recht, und das kann ganz schön anstrengend sein. Außerdem ist er eingeschnappt, wenn ihm etwas nicht passt. Na, das wirst du schon alles herausfinden, falls du es nicht längst weißt. Du kannst mich jederzeit anrufen, um dich bei mir auszuweinen, denn ich weiß dann genau, wie du dich fühlst.“
Ich musste lachen. Sie war fertig mit meinem Make-up und betrachtete ihr Werk. „Perfekt. Und Millie …“
„Ja?“
„Abgesehen von all dem ist Sam der beste Mann auf der Welt.“ Trish ließ ihr strahlendes Lächeln aufblitzen, und ich drückte sie fest an mich. Nach all den Jahren war meine Schwester endlich versöhnlich und friedfertig gestimmt.
„Du musst bleiben“, sagte ich.
„Ach, ich weiß nicht. Ich will dich nicht …“
„Mich in den Hintergrund drängen?“, schlug ich vor, was sie zum Lachen brachte. „Ehrlich, ich würde mich freuen, wenn du dabei bist.“
„Na schön, dann bleibe ich.“
Ich ging zur Tür, flüsterte Katie etwas zu und kehrte zu meiner Schwester zurück. „Niemand weiß, dass du hier bist?“
„Nur Katie und dein Freund.“
In diesem Moment kam Danny herein. „Was ist denn, Millie?“ Dann entdeckte er seine Mutter. „Mom!“ Er lief zu ihr und umarmte sie fest. „Wie schön, dass du da bist. Ich wusste, du würdest es schaffen.“ Er murmelte noch etwas, während er sie umarmt hielt, und sie küsste ihn auf die Wange. Tränen schimmerten in ihren Augen. „Na los, Mom, wir holen uns den Preis für die tolerantesten Familienmitglieder. Wenigstens können wir beide tanzen. Hast du Millie und Sam gesehen? Echt schlimm.“
„Das zahle ich dir heim“, drohte ich lachend.
Trish warf mir einen hoffnungsvollen Blick zu. „Bist du dir wirklich sicher?“
„Absolut. Danny, was hältst du davon, wenn du deine Mutter nach unten führst und Grandpa hochschickst, damit wir endlich anfangen können?“
„Alles klar“, sagte er. „Du siehst übrigens richtig toll aus, Tante Stiefmutter. Mann, das ist echt schräg.“ Er tat, als müsste er sich schütteln, dann umfasste er den Arm seiner Mutter. „Mom, ich bin so froh, dass du gekommen bist. Los, überraschen wir Dad.“
„Danke, Millie“, flüsterte meine Schwester mir im Vorbeigehen zu.
„Keine Ursache“, erwiderte ich lächelnd und gerührt.
Curtis kam wieder herein. „Tut mir leid wegen vorhin, Trish.“
„Wer sind Sie noch mal?“, fragte sie und grinste in meine Richtung.
Curtis und ich folgten Trish und Danny bis zum Geländer, wo wir in die Hocke gingen.
„Was ist denn los?“, flüsterte Katie und kniete sich neben uns.
„Scht. Sieh doch.“ Wir duckten uns tief genug, um sehen zu können, wie Danny und Trish den Salon betraten. Sam erschrak zunächst, als er meine Schwester sah, aber dann erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht, und er ging zu ihr, um sie auf die Wange zu küssen. Wir konnten nicht hören, was die beiden sagten, aber das war auch nicht nötig. Ja, Sam war der beste Mann der Welt. Plötzlich schaute er nach oben, und unsere Blicke trafen sich. Für einen kurzen Moment, eine Sekunde vielleicht, gab es nur ihn und mich, unsere Liebe für den Rest unseres Lebens.
Mein Dad kam polternden Schrittes die Treppe herauf.
„Ich hole deinen Brautstrauß“, sagte Katie und rauschte ins Schlafzimmer.
„Bist du bereit, Liebes?“, fragte mein Dad, als ich mich aufrichtete und mein Kleid glatt strich.
„Und wie.“
„Dann los. Es wird Zeit, dass Sam Nickerson mir die nächste Tochter stiehlt.“
Katie kam mit unseren Blumensträußen zurück. Curtis schaute zu uns hoch, nickte und gab dem Streichquartett das Zeichen. Die Musik setzte ein, und ich ging die Treppe hinunter, um meine große Liebe zu heiraten.
– ENDE –
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