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Hai Fisch Futter

Hai Fisch Futter

Titel: Hai Fisch Futter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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gedrosselt wurde?«
    »Yeah, das ist vorstellbar. Aber es läßt sich im nachhinein unmöglich beweisen.«
    »Ist das alles, was Sie haben?«
    Don belohnte meine Ungeduld mit einem Seufzen. »Tja, da ist noch etwas. Sein Stammjockey, Paddy Howard, ist an dem fraglichen Tag nicht geritten und wurde in letzter Minute ersetzt.«
    Das klang schon interessanter. »Wissen Sie, warum?«
    »Seien Sie ein guter Junge und wischen Sie sich die Soße vom Kinn, Sydney.« Ich gehorchte. »Ich habe das beiläufig zur Sprache gebracht, als ich mit dieser Kleinen geredet habe, die sich um die Pferde von Simmons kümmert...«
    »Sally?«
    »Yeah, ’n prima Mädchen, was?«
    Ich nickte.
    »Und sie sagte, Paddy habe wegen einer Lebensmittelvergiftung das Handtuch geworfen«, fuhr Don fort. »Das ist jedenfalls die Geschichte, die die Runde gemacht hat.«
    »Haben Sie Howard gefragt?«
    »Das wäre ’n bißchen kompliziert gewesen, da er vor kurzem ein besseres Angebot aus Hongkong akzeptiert hat und jetzt für die Chinesen reitet.«
    Das war zwar verdächtig, konnte aber durchaus seine Ordnung haben: Australische Jockeys erfreuten sich in Hongkong nach wie vor großer Beliebtheit, obwohl man einer Gruppe von ihnen Rennmanipulation in einem Skandal vorgeworfen hatte, der die Wettfans auf der ganzen Welt seit Monaten in seinen Bann zog.
    »Wer hat Silk Banner denn nun geritten?« fragte ich.
    »Ein Kerl namens Dick Prout, der keine feste Anstellung hat und da und dort Gelegenheitsaufträge übernimmt.«
    »Was gibt es über ihn zu sagen?«
    Don lachte. »Formulieren wir es einmal so, mein Guter: Niemand hat ihm je vorgeworfen, übermäßig ehrlich zu sein.«
    »Also haben wir es mit einem Ersatzjockey und einem unerwarteten Sieg zu tun. Was folgern Sie daraus?«
    Don enttäuschte mich nicht: »Es könnte auf ein Tauschmanöver hindeuten.«
    Mit Tauschmanöver war in diesem Zusammenhang das Auswechseln eines Pferdes gegen ein anderes gemeint. Es war ein kniffliges Unterfangen und erforderte neben einem Höchstmaß an präziser Planung nicht nur das Glück, einen Gaul aufzutreiben, der für das gesetzte Tier durchging, sondern auch die Verfügbarkeit von Geldern zur großzügigen Verteilung unter der Rennleitung, damit diese vorübergend von Blindheit geschlagen wurde.
    »Wie läßt sich ein Tauschmanöver beweisen?« fragte ich.
    »Ich würde einen Blick auf die Rennfotos werfen, und wenn mir irgend etwas daran spanisch vorkäme, würde ich versuchen, das eingewechselte Pferd aufzuspüren. Wenn es eine faule Sache war, wurde sie besser unter Verschluß gehalten als die letzte Beichte des Papstes. Ich habe keinen Pieps darüber gehört, und meine Ohren sind immer auf Empfang gestellt.«
    »Ein Clou dieses Kalibers müßte ziemlich straff organisiert werden, nicht?«
    »Yeah, wie der Golfkrieg. Und ich würde mal sagen, daß Simmons nicht auf seine gewohnten Kommissionäre zurückgegriffen hat, da es sonst jemandem auf gefallen wäre. Wen hat er also an der Hand gehabt, um das Geld zu setzen?«
    Ich dachte, daß ich die Antwort wußte. Trainer und Buchmacher, die Geld auf Pferde setzen wollen, ohne die Gewinnspanne in den Keller zu treiben, lassen das von Kommissionären für sich erledigen. Wer hätte sich besser dafür geeignet als ein Haufen Biker, die mit gestohlenen Autos handelten? Sie wären beim besten Willen nicht in der Lage, einen straffälligen Spießgesellen zu verpfeifen. »Leute, die es sich nicht leisten können zu reden«, sagte ich.
    Don warf mir einen fragenden Blick zu, hakte aber nicht nach. »Was werden Sie jetzt tun?«
    »Wir könnten versuchen, den Gaul zu finden. Wie gut kennen Sie Silk Banner?«
    »So gut wie mein eigenes Spiegelbild, mein Junge. Ich habe eine Großaufnahme von ihm, die mir ein Freund zugeschanzt hat, der in der Sportredaktion der Courier Mail arbeitet.«
    »Hätten Sie Lust auf einen Abstecher ins Hunter Valley?« fragte ich.
    »Solange an dem Tag kein Rennen stattfindet.«
    »Wie wär’s dann mit Sonntag?«
    »Abgemacht.«
    Später an diesem Tag wollte es mir ganz so erscheinen, als sei ich in einem kleinen Artikel über eine Schießerei auf Seite elf des Herald auf Leos Spur gestoßen. Einwohner der westlichen Vororte berichteten, daß ein Mann, der unlängst ein Haus in ihrer Straße gemietet hatte, von einem vorbeifahrenden Auto aus beschossen worden war, als er sein Motorrad aus der Ausfahrt lenkte. Die Schüsse hatten den Biker offensichtlich verfehlt, jedoch einen in der Nähe

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