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Hai Fisch Futter

Hai Fisch Futter

Titel: Hai Fisch Futter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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Medienmogul Eddie Parsons zur Abwechslung ein rhetorisches Feuerwerk.
    Selbst die Art und Weise, wie er den Journalisten am Anfang der Woche aufs Dach gestiegen war, hatte niemand auf die Behandlung vorbereitet, die er den Politikern zuteil werden ließ. Er höhnte, wetterte, übte moralischen Druck aus; er war aufmüpfig, herrisch, hochfahrend, abfällig. Von Jahren der Sonderbehandlung verwöhnt, gingen die Politiker mit Pauken und Trompeten unter und trugen am Ende der Anhörung die glasigen Mienen von Erdbebenopfern zur Schau.
    Das Telefon läutete, als ich den Fernseher gerade angewidert ausknipste. Es war Lizzie, die ein post mortem wollte. »Nun, wie fandest du es?«
    »Freies Unternehmertum gegen die Regierungsmannschaft — eins zu null«, entschied ich.
    »Mann, war das eine Blamage«, ächzte sie.
    Als ein früherer Berater, dessen Job es gewesen war, einen Politiker dazu zu bringen, sein Stimmkabel an sein Gehirn anzuschließen, bevor er das Maul aufriß, hatte ich keinerlei Mitgefühl. »Das geschieht ihnen ganz recht. Wenn du mich fragst, ist Canberra eine einzige verdammte Klapsmühle. Die meisten der Abgeordneten dort könnten nicht einmal eine Nachrichtenagentur leiten, und dann treten sie gegen einen Medienmagnaten an. Sie sollten alle schön brav in ihr Büro zurückgehen und ihren Mitarbeiterstab zum Teufel jagen.«
    »Ja, aber sie sind doch angeblich dafür zuständig, unsere Interessen zu vertreten«, sagte Lizzie. »Wo bleiben da wir?«
    »Du kennst doch den alten Spruch — jedes Land hat die Regierung, die es verdient.«
    »Zum Kuckuck, niemand hat diesen Haufen verdient.«
    Wir verbrachten eine deprimierende Viertelstunde damit, über Politiker herzuziehen, den Zustand des Bildungssystems zu bekritteln und die Wirtschaftslage schlechtzumachen und krönten das Ganze mit einer Analyse der Führungskrise, die zur Zeit die Labour Party von New South Wales entzweite.
    »Ein Labouranhänger zu sein, läuft in etwa auf dasselbe hinaus, als wenn man mit einem Säufer verheiratet ist«, sagte Lizzie. »Sie geloben in einem fort Besserung, und man glaubt ihnen, weil man es will — und dann lassen sie einen doch immer hängen.«
    »Du könntest jederzeit bei den Liberalen eintreten«, schlug ich vor.
    Lizzie stieß ein verächtliches Schnauben aus. »Übrigens, was machst du eigentlich am Freitagabend zu Hause?«
    »Dasselbe wie du, schätze ich.«
    »Wo ist die willige Gespielin?«
    »Das weiß der Himmel«, sagte ich.
    »Dann setzt sie sich also zur Wehr?«
    »Ich verstehe nicht, was du meinst.«
    »Was mich wirklich fertigmacht, ist, daß ich glaube, daß du die Wahrheit sagst«, meinte Lizzie. »Was mich angeht, so ist der bloße Gedanke daran, in irgendeinem trostlosen Pub herumzustehen und einer Horde jammernder Journalisten zuzuhören, einfach zu gräßlich, um auch nur in Erwägung gezogen zu werden, und ich konnte niemanden zum Abendessen auftreiben. Ich weiß nicht, was mit den Leuten in unserem Alter passiert. Man muß praktisch einen Termin ausmachen, um sie zu Gesicht zu bekommen. Kein Mensch tut mehr etwas aus einer spontanen Laune heraus.«
    Ich beschloß, ihr nichts von meiner morgendlichen Motorradspritztour zu erzählen: Sie würde mich vermutlich einen alten Narren heißen. »Ich schätze, sie haben die Schotten dichtgemacht. Sie fürchten sich vor Aids, Cholesterin, staatlichen Schulen, dem Ozonloch, dem Treibhauseffekt, Blaualgen, Zuwanderern, den Japanern...«
    »Aufhören!« schrie Lizzie.
    »...so daß sie sich in ihre eigenen Eltern verwandeln. Sie verschanzen sich in ihren Viertel-Million-Dollar-Häusern und tun so, als ob noch immer 1958 sei.«
    »Bist du nicht ein bißchen arg pessimistisch?« fragte Lizzie. »Vielleicht fangen sie an, ein normales Leben zu führen, wenn ihre Kinder erwachsen werden.«
    Ich widersprach. »Kinder werden heutzutage nicht mehr erwachsen; sie wohnen im Café Mama, bis sie dreißig sind, und kommen zurück, wenn sie geschieden werden, weil sie sich den Lebensstandard ihrer Eltern nicht leisten können. Und wenn sie sich erst einmal voll in der Midlife-crisis befinden, werden die alten Schnullerbäckchen wahrscheinlich auch noch anfangen, Gutes zu tun. Sie werden zu sehr damit beschäftigt sein, Massenkundgebungen zur Rettung der Welt zu organisieren, um ihre Zeit mit Leuten unseres Schlags zu vertrödeln.«

    Am Samstagmorgen fuhr ich auf dem Hume Highway nach Yagoona, einem flächigen, eintönigen Vorort voller Backsteinbungalows und dazwischen

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