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Hai Fisch Futter

Hai Fisch Futter

Titel: Hai Fisch Futter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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Waterloo. Man hatte Mr. Greely mit einem Montiereisen erschlagen und einen Safe in seinem Büro aufgebrochen. Die Polizei betrachtete das Ganze als einen Einbruch, der fehlgeschlagen war.
    Kribbelig vor Aufregung jagte ich den Valiant nach Darlinghurst zurück und rief Lizzie Darcy an.
    »Du hast es also auch gehört«, sagte sie.
    »Stimmt, ich hab draußen auf der Rennbahn mit Matt Simmons gesprochen. Die Sache wird langsam interessant.«
    »Was hältst du von einem Einbruch als Tatmotiv?«
    »Es könnte stimmen, ist aber vielleicht auch nur ein Ablenkungsmanöver. Wie dem auch sei, im Crash Through wird ein ganz dickes Ei ausgebrütet.«
    »Hast du mit diesem Greely gesprochen, dem Typen, der umgebracht worden ist?«
    »Ja, gestern. Er hatte dort angeblich das Sagen, aber er war knackedicht und so was von daneben, daß es sich nicht beschreiben läßt. Als ich ihn wegen Selwyn fragte, rief er ein paar Biker zu sich, und die haben mich hochkant rausgeschmissen. Jetzt hat ihn jemand abgemurkst. Es ist alles schon ein bißchen sehr verdächtig.«
    »Erzähl mir von den Bikern.«
    »Leo Mulcahy und Emmett.«
    »Emmett wer?«
    »Bloß Emmett.«
    »Wer sind sie?«
    »Was weiß ich. Ich bin mit der Stammesgeschichte der Biker nicht vertraut.«
    Ich erzählte Lizzie, was ich in der vorherigen Nacht im Crash Through erlebt hatte.
    »Autodiebe? Was hätte der alte Selwyn denn mit Autodieben am Hut gehabt?«
    »Sag du’s mir.«
    »Vielleicht hat Greelys Tod gar nichts mit Selwyns Verschwinden zu tun. Es könnte sich ja auch nur um eine bandeninterne Auseinandersetzung handeln«, spekulierte Lizzie.
    »Nein, ich hab da so einen Ahnimus, daß es eine Verbindung gibt. Ich will mir Leo Mulcahy unbedingt mal vorknöpfen.«
    »Bist du sicher, daß du nicht bloß einen Rochus auf Mulcahy hast, weil er dich zur Schnecke gemacht hat?«
    »Ich lasse mich nicht gerne psychoanalysieren, außer ich zahle dafür, vielen Dank. Ich hänge mich Mulcahy an die Fersen, ob es dir paßt oder nicht.«
    Nach einem kurzen Schweigen fragte Lizzie: »Was ist eigentlich mit Simmons? Was hat er zu Selwyns Verschwinden gemeint?«
    »Hat so getan, als ob es keinen Grund gäbe, warum er hätte Alarm schlagen sollen. Er ist schließlich ein vielbeschäftigter Mann und hat seine eigenen Probleme.«
    »Unpassende Erwiderung«, bemerkte Lizzie trocken.
    »Allerdings. Der alte Knabe hat Val zufolge zehn Jahre für ihn gearbeitet. Jeder normale Mensch hätte jemanden losgeschickt, um nach Selwyns Befinden zu sehen, wenn er selber keine Möglichkeit dazu gehabt hätte.«
    »Dann hält Simmons also mit etwas hinterm Busch.«
    »Yeah, aber er muß sich noch etwas gedulden. Ich hab anderes zu tun.«
    »Syd, ich denke, du solltest zur Polizei gehen. Vielleicht nimmt sie Selwyns Verschwinden endlich ernst, wenn sie zu dem Schluß gelangt, daß es mit dem Mord an Wally Greely zusammenhängt.«
    »Ich werde es mir genau überlegen«, sagte ich.
    Lizzie seufzte. »Sieh zu, daß du nicht verletzt wirst; ich mag keine Krankenhäuser.« Sie legte auf, bevor ich sie fragen konnte, ob sie dem Teufelskraut schon wieder erlegen war.
    In der Zwischenzeit hatte ich andere Verpflichtungen, weswegen ich um zehn zeitunglesend im Valiant hockte und den Vinlands Spirituosenladen beobachtete. Als der mittägliche Kundenansturm begann, schlenderte ich einmal quer durch den Laden, wühlte in Kisten voller Fusel herum, den ich mir nie würde leisten können, und stellte mich in die Schlange, um zu überprüfen, ob der Kassierer koscher war. Clevere Ladenangestellte brauchen sich kein Diebesgut unter die Achseln zu klemmen, wenn es so viele einfache Methoden gibt, wie man eine Registrierkasse austrickst. Aber es schien alles seine Ordnung zu haben.
    Als der Fahrer von Vinlands zu seiner Liefertour aufbrach, folgte ich ihm und notierte mir alle Anlaufstationen. Dann fuhr ich in mein Büro zurück und hielt das Ganze schriftlich fest.
    Als ich das erledigt hatte, kurvte ich rüber nach Waterloo und zum Crash Through. Die Leiche war weg, die Polizei hatte die Spurensicherung am Tatort beendet, und die Lackierer gingen wieder ihrer Arbeit nach, obwohl die Atmosphäre in der Werkstatt einen seltsam gedämpften Eindruck machte. Diesmal bedrohte mich niemand, als ich fragte, ob Leo Mulcahy da sei; man sagte mir einfach, daß man noch nie etwas von ihm gehört hätte. Die Feindseligkeit war mit Händen zu greifen, aber da war auch eine gewisse Angst. Weit und breit war nichts von irgendwelchen

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