Halloween Frost: Das Halloween-Special aus der Welt der "Mythos Academy"
an der Schwertscheide herum und schaffte es endlich, Vic aus dem weichen Leder zu ziehen.
»Wurde auch langsam Zeit, dass du an mich denkst«, sagte das Schwert, während sein dunkelviolettes Auge im Halbdunkel förmlich leuchtete. »Und jetzt lass uns einen Pirscher töten!«
»Halt den Mund, Vic!« Ich hob die Klinge.
Der Pirscher tigerte vor uns auf der Straße auf und ab. Der Blick der roten Augen huschte von mir über Daphne zu Carson und zurück, als überlege die Kreatur, wer von uns die größte Bedrohung darstellte und wen sie zuerst angreifen wollte. Mich mit meinem Schwert, oder Daphne und Carson mit ihren Kürbislaternen. Schließlich entschied sich das Wesen für Daphne, die es schon einmal voll erwischt hatte.
Der Pirscher kauerte sich zusammen, dann sprang er auf die Walküre zu. Aber Daphne war auf den Angriff vorbereitet. Sie wartete, bis das Monster in Reichweite war, dann knallte sie ihm den Kürbis so fest wie möglich auf den Schädel.
»Das ist dafür, dass du mein Kleid ruiniert hast, du aufgeblasene Hauskatze!«, blaffte die Walküre.
Wieder zerbrach der Kürbis beim Aufprall, aber die Kraft reichte nicht aus, um den Pirscher aufzuhalten. Das Wesen knallte gegen Daphne und warf sie erneut zu Boden. Dann wirbelte die riesige Katze herum und tat dasselbe mit Carson, bevor der überhaupt wusste, wie ihm geschah. Ein weiteres Mal wandte sich der Pirscher um, bereit, meine Freunde in Fetzen zu reißen. Doch ich rannte vor und hob Vic.
Zisch-zisch-zisch.
Ich schlug mit dem Schwert nach dem Pirscher, versuchte mich an die Schlagkombinationen zu erinnern, die Trainer Ajax uns im Sportunterricht gezeigt hatte, versuchte mir ins Gedächtnis zu rufen, wie ich den Pirscher angreifen musste, um nicht selbst getötet zu werden. Aber ich trainierte noch nicht allzu lange mit dem Schwert, und meine ungeschickten Bewegungen zögerten meinen Tod nur ein paar Sekunden hinaus.
Zisch-zisch-zisch.
Wieder schlug der Pirscher mit seinen Krallen nach mir und zwang mich so, nach hinten zu springen. Mein Turnschuh blieb an einem losen Pflasterstein hängen. Ich wedelte verzweifelt mit den Armen und stolperte rückwärts. Gleichzeitig schloss ich die Augen, weil ich bereits damit rechnete, dass ich zu Boden fallen würde, um nur Sekunden später zu spüren, wie sich die Zähne des Pirschers in mein Fleisch gruben.
Das geschah nicht.
Stattdessen landete ich in zwei starken Armen, die mich sofort wieder auf die Beine stellten. Ich kreischte und löste mich hektisch aus dem Griff, weil ich nicht wusste, was hier vor sich ging. Nicht wusste, warum ich noch nicht tot war.
»Ruhig, Gypsymädchen«, sagte eine Stimme an meinem Ohr. »Ich bin es nur.«
Ich öffnete die Augen, und plötzlich stand Logan vor mir. Er ließ sein Schwert herumwirbeln und trat zwischen mich und den Nemeischen Pirscher. Das hatte er nun schon zweimal getan. Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Spartaners aus, während er das mythologische Monster musterte. Seine eisblauen Augen leuchteten in Vorfreude auf den Kampf. Spartaner waren in dieser Hinsicht ziemlich unheimlich. Sie kämpften richtig gerne, da sie die Fähigkeit besaßen, jeden gewöhnlichen Alltagsgegenstand aufzuheben und sofort zu wissen, wie man damit jemanden umbringen konnte.
Beim Anblick des Spartaners erstarrte der Pirscher und gab ein zischendes Fauchen von sich, weil er den Jungen vor sich als gefährlichen Feind erkannte.
Logan sah mich aus dem Augenwinkel an. »Also, was sagst du? Sollen wir uns zusammen um dieses Vieh kümmern?«
Ich lächelte ihn an. »Klingt gut.«
Logan ging nach rechts, ich nach links, bis wir auf gegenüberliegenden Seiten der Straße standen. Der Pirscher riss den Kopf hin und her, um uns beide im Blick zu behalten.
»Du zuerst, Gypsymädchen«, meinte Logan.
Ich täuschte einen Schlag an, um den Pirscher zu zwingen, sich mir zuzuwenden. Damit erhielt Logan die Chance, das Monster von der anderen Seite anzugreifen. Dem Spartaner gelang ein schöner Treffer mit dem Schwert, bevor er zurücksprang, um den Killerklauen des Pirschers auszuweichen. Wieder und wieder stürzten wir uns auf den Pirscher. Jeder von uns täuschte an, zog sich zurück und verwundete die Kreatur, bis es uns schließlich gelang, den Pirscher gleichzeitig zu erwischen. Die Kreatur heulte schrecklich auf, bevor sie zusammensackte und reglos liegen blieb.
Für einen Moment herrschte Stille, vermischt mit dem Geräusch schweren Atmens.
»Ist er wirklich
Weitere Kostenlose Bücher