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Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Titel: Halo 01 - Die Schlacht um Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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sah zu, wie sie nach oben flog und dann dem Boden entgegen fiel. Seine Hand griff danach und pflückte den Vierteldollar aus der Luft. Er hielt die geschlossene Hand hoch. »Adler!«, rief er.
    Vorsichtig ergriff sie seine Hand und öffnete die kleine Faust. Der Vierteldollar lag auf seiner Handfläche; der Adler leuchtete im orangefarbenen Sonnenlicht. Hatte er möglicherweise gesehen, welche Seite oben lag, als er danach griff… oder, was unwahrscheinlicher war, hatte er die Seite gewählt, die er wollte. Sie hoffte, dass der Lieutenant alles aufgezeichnet hatte. Sie hätte ihm sagen sollen, dass er den Minicomputer auf sie zu richten hatte. John zog seine Hand zurück. »Ich kann sie behalten, richtig? Das hast du doch gesagt.«
    »Ja, du kannst sie behalten, John.« Sie lächelte ihn an und fing sich dann.
    Sie hätte seinen Namen nicht verwenden sollen. Das war ein schlechtes Zeichen. Sie konnte sich den Luxus, ihre Testobjekte zu mögen, nicht leisten. Mental trat sie von ihren Gefühlen zurück. Sie musste eine professionelle Distanz einhalten. Das war wichtig, weil Nummer 117 vielleicht in einigen Monaten nicht mehr leben würde.
    »Können wir noch einmal spielen?«
    Dr. Halsey stand auf und trat einen Schritt zurück. »Ich hatte leider nur die eine. Ich muss jetzt gehen. Spiel weiter mit deinen Freunden.«
    »Danke.« Er lief zurück und rief den anderen Jungen zu: »Seht mal!«
    Dr. Halsey ging zum Lieutenant. Die Sonne, die vom Asphalt reflektiert wurde, fühlte sich zu heiß an, und sie wollte plötzlich nicht mehr draußen sein. Sie wollte zurück ins Schiff, wo es kühl und dunkel war. Sie wollte weg von diesem Planeten.
    Sie trat unter die Markise und sagte zum Lieutenant: »Sie haben das doch aufgezeichnet, oder?«
    Er reichte ihr mit einem verwirrten Blick den Minicomputer. »Ja, aber was sollte das?«
    Dr. Halsey überprüfte die Aufnahme und schickte zur Sicherheit eine Kopie an Toran auf der Han.
    »Wir überprüfen diese Objekte auf bestimmte genetische Eigenschaften«, sagte sie. »Stärke, Geschicklichkeit, sogar Neigungen zu Aggression oder Intellekt. Aber wir können nicht alles aus der Entfernung überprüfen. Wir können Glück nicht testen.«
    »Glück?«, fragte Lieutenant Keyes. »Sie glauben an Glück, Doktor?«
    »Natürlich nicht«, sagte sie und winkte ab. »Aber wir ziehen hundertfünfzig Testexemplare in Betracht und haben nur Gelder und Einrichtungen für die Hälfte. Dieses Kind gehört zu den Glücklichen – entweder das, oder er ist unglaublich schnell. Wie dem auch sei, er ist angenommen.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Lieutenant Keyes und begann mit der Pfeife in seiner Tasche zu spielen.
    »Ich hoffe, das bleibt so, Lieutenant«, antwortete Dr. Halsey leise. »Um Ihretwillen hoffe ich, dass Sie nie verstehen, was wir tun.«
    Sie sah ein letztes Mal zu Nummer 117 – zu John. Er rannte und lachte, hatte so viel Spaß. Einen Augenblick lang beneidete sie die Unschuld des Jungen; ihre eigene war längst vergangen. Leben oder Tod, Glück oder Pech, sie verdammte den Jungen zu großen Schmerzen und großem Leid. Aber sie musste es tun.

    KAPITEL 3

    2300 Stunden, 23. September, 2517
    (militärischer Kalender)
    Epsilon-Eridani-System, militärischer Komplex Reach,
    Planet Reach

    Dr. Halsey stand auf einer Plattform in der Mitte des Amphitheaters. Konzentrische Ringe aus schiefergrauem Material bildeten das noch leere Auditorium. Scheinwerfer waren auf sie gerichtet und strahlten ihren weißen Laborkittel an, aber ihr war immer noch kalt. Sie sollte sich hier sicher fühlen. Reach war einer der größten Industriestützpunkte des UNSC. Der Planet war von orbitalen Waffenbatterien, Raumdocks und einer Flotte schwerbewaffneter Schiffe umgeben. Am Boden gab es Übungsgelände für Marines und Navy-Spezialeinheiten, sowie OCS-Schulen, und zwischen ihrer unterirdischen Einrichtung und der Oberfläche lag eine dreihundert Meter dicke Stahlbeton-Schicht. Der Raum, in dem sie sich gerade befand, konnte einer Nuklearwaffe mit einer Sprengkraft von achtzig Megatonnen herkömmlichem TNT standhalten. Warum fühlte sie sich dennoch so verletzlich?
    Dr. Halsey wusste, was sie zu tun hatte. Ihre Pflicht. Der Zweck heiligte die Mittel. Die gesamte Zivilisation würde gerettet werden, was machte es da schon aus, dass eine Hand voll Menschen leiden musste? Trotzdem ekelte es sie an, wenn sie den Blick nach innen richtete und an ihre Rolle bei dem Projekt dachte.
    Sie wünschte, Lieutenant

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