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Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Titel: Halo 01 - Die Schlacht um Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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Hikowa. »Fünfundsechzig Prozent und steigend bei zwei Prozent pro Minute.«
    Alles auf der Iroquois kroch mit ihr dahin. Triebwerke, Waffen – sogar die langsame Cradle konnte ihre Geschwindigkeit problemlos halten. Captain setzte sich aufrecht. Er hatte keine Zeit für Selbstmitleid. Er musste aus den Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, das Beste machen. Es gab einfach keine Alternative.
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich, und ein junger Mann betrat das Deck. Er war groß und mager. Sein dunkles Haar war länger, als es die Vorschriften erlaubten und nach hinten gekämmt. Er sah gut aus; Keyes bemerkte, wie die weibliche Brückenbesatzung dem Neuankömmling einen langen Blick widmete, bevor sie zu ihren Aufgaben zurückkehrte. »Fähnrich Lovell meldet sich zum Dienst.« Er salutierte zackig.
    »Willkommen an Bord, Fähnrich Lovell.« Captain Keyes erwiderte den Salut und war überrascht, dass der unordentlich wirkende Offizier die militärischen Gepflogenheiten so korrekt einhielt. »Bitte besetzen Sie die Navigationskonsole.«
    Die Brückenoffiziere beobachteten den Fähnrich. Es war ungewöhnlich, dass ein so rangniedriger Offizier ein so mächtiges Schiff steuerte.
    »Sir?« Lovell zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. »Gab es einen Fehler, Sir?«
    »Sie sind Fähnrich Michael Lovell, der bis vor kurzem auf dem Außenposten Archimedes stationiert war?«
    »Ja, Sir. Man hat mich so schnell abgezogen, dass…«
    »Dann besetzen Sie Ihren Platz, Fähnrich.«
    »Ja, Sir!«
    Fähnrich Lovell setzte sich an die Navigationskonsole, orientierte sich einige Sekunden und veränderte die Kontrollen dann so, wie sie ihm gefielen. Ein knappes Lächeln zog Keyes’ Mundwinkel nach oben. Er wusste, dass Lovell mehr Kriegserfahrung als jeder Lieutenant auf der Brücke hatte, und es freute ihn, dass der Fähnrich sich so schnell an seine neue Umgebung anpasste.
    »Zeigen Sie mir die Position der Flotte und den relativen Standort des Feindes, Fähnrich«, befahl Keyes.
    »Ja, Sir«, antwortete Lovell. Seine Hände tanzten über die Kontrollen. Einen Moment später erschien auf dem Hauptbildschirm eine Karte des Systems. Dutzende von kleinen Dreiecksmarkierungen zeigten, dass sich Admiral Stanforths Flotte zwischen Sigma Octanus IV und dessen Mond in Position brachte. Das war ein guter Standort. Bei einem Kampf im Planetenorbit hätten sie leicht in die Schwerkraftfalle tappen können – so als kämpfte man mit dem Rücken zur Wand.
    Keyes betrachtete das Display und stutzte. Der Admiral hatte die Flotte so dicht zusammengezogen, dass, wenn die Allianz ihre Plasmawaffen abfeuerte, keine Ausweichmöglichkeit mehr blieb.
    Die Allianz-Einheiten bewegten sich rasch auf das System zu. Keyes zählte zwanzig Radarsignaturen. Ihm gefiel das nicht.
    »Erhalten Befehle«, sagte Lieutenant Dominique. »Admiral Stanforth verlangt, dass die Iroquois sofort zu dieser Position fliegt.«
    Auf der Karte erschien ein blaues Dreieck an einer Ecke der Formation.
    »Fähnrich Lovell, bringen Sie uns so schnell wie möglich dorthin.«
    »Ja, Sir.«
    Captain Keyes schüttelte ein Gefühl von Scham ab, als das Cradle Raumdock an der Iroquois vorbeizuziehen begann. Es nahm eine Position unmittelbar über der Phalanxformation des Admirals ein. Die Reparaturstation kreiste und bot der anfliegenden Allianz-Flotte ihre schmälste Ansicht als Ziel.
    »Wir rotieren und beginnen mit Umkehrschub«, sagte Fähnrich Lovell. Die Iroquois drehte sich und wurde langsamer. »Schubdüsen aus. Wir sind in Position, Sir.«
    »Sehr gut, Fähnrich. Lieutenant Hikowa, ziehen Sie so viel Energie wie nötig ab, um die MBKs zu laden.«
    »Ja, Sir«, antwortete Hikowa. »Ladevorgang läuft mit Maximalgeschwindigkeit.«
    »Captain«, sagte Lieutenant Dominique. »Wir erhalten eine verschlüsselte Zielangabe und einen Countdown von der KI der Leviathan. «
    »Senden Sie die Daten an Lieutenant Hikowa und zeigen Sie sie mir auf dem Schirm.«
    Eine Linie erschien auf der taktischen Karte, die die Iroquois und eine der anfliegenden Allianz-Fregatten miteinander verknüpfte. Der Countdown erschien in einer Ecke: 23 Sekunden.
    »Zeigen Sie mir jetzt die Zielangaben für die gesamte Flotte, Lieutenant Dominique.«
    Ein Netz aus Kurslinien und kleinen Countdown-Anzeigen entstand auf der Karte. Admiral Stanforth ließ die Flotte gegen die Allianz wie die Truppen im Unabhängigkeitskrieg antreten. Diese Taktik konnte man als todesmutig bezeichnen… oder als

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