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Halo 02 - Die Invasion

Titel: Halo 02 - Die Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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das Innere des Schiffes zu sterilisieren, bevor man einen Start wagt.“
    „Was deine Frage beantwortet“, sagte Silva und bemühte sich um Geduld. „Wenn wir das Schiff übernehmen, wird ein Großteil der Flut bereits vernichtet sein. Ich werde die Überlebenden von entsprechenden Teams jagen lassen. Einige Exemplare werde ich einkerkern und unter schwere Bewachung stellen. Der Rest wird ins All geschossen. Bist du jetzt zufrieden?“
    „Nein“, erwiderte Wellsley. „Sollte auch nur eine Trägerform auf der Erde entkommen, könnte der ganze Planet fallen. Diese Bedrohung ist vielleicht noch größer als die der Allianz. Cortana und ich sind einer Meinung – keine Flut-Kreatur darf das System verlassen.“
    Silva sah sich kurz um, bevor er sich erlaubte, den Ärger, den er fühlte, in seine Stimme zu packen. „Du und Cortana, ihr vergesst eine wesentliche Tatsache: Ich führe hier das Kommando, nicht ihr. Und glaubst du, ich weiß nicht, dass diese Bedrohung schlimmer als die verdammte Allianz ist? Deine Aufgabe ist es, mir Ratschläge zu geben, meine, Entscheidungen zu fällen. Ich glaube, dass wir uns besser gegen die Flut wehren können, wenn wir unseren Wissenschaftlern die Möglichkeit verschaffen, lebendige Exemplare zu untersuchen. Außerdem müssen die Menschen den neuen Feind sehen, um zu verstehen, wie gefährlich er ist und um zu glauben, dass er besiegt werden kann.“
    Wellsley überlegte, ob er Silva darauf hinweisen sollte, dass sein Ehrgeiz sein Urteilsvermögen trübte, aber er wusste, dass es sinnlos gewesen wäre. „Ist das Ihre endgültige Entscheidung?“
    „Das ist es.“
    „Dann gnade Ihnen Gott“, sagte die KI ernst, „denn wenn Ihr Plan fehl schlägt, wird sie niemand mehr vernichten können.“
    Die Kabine, die von den Kämpfen verschont geblieben war, hatte einmal als Bereitschaftsraum für die Piloten der Longswords, Pelicans und Shuttles gedient. Einige leichte Veränderungen, wie unbequem aussehende Pritschen, ein neuer Tisch, und Ausrüstungskisten, hatten daraus das inoffizielle Hauptquartier der auf der Pillar of Autumn stationierten Allianz-Streitkräfte gemacht.
    Der Kommandostab, oder was davon übrig war, saß zusammengesunken auf den unbequemen Stühlen der Fremden. Die meisten waren zu müde, um sich zu bewegen, und starrten ihren Anführer einfach nur an. Sein Name war ’Ontomee, und er war verwirrt, frustriert und insgeheim verängstigt. Die Situation auf der Autumn hatte sich dramatisch verschlechtert. Trotz heftigster Gegenwehr breiteten sich die Flut-Geschöpfe immer weiter aus.
    Die widerlichen Parasiten waren sogar in den Maschinenraum vorgedrungen, doch dann war ein neuer Feind aufgetaucht, einer, der ebenso gegen die Flut wie gegen die Allianz kämpfte und mit Hilfe einer Armee aus fliegenden Robotern die Kontrolle über den Maschinenraum übernommen hatte.
    Und jetzt war zu ’Ontomees Entsetzen noch eine weitere Bedrohung aufgetaucht. Es fiel ihm schwer, den erschöpften Elitekriegern, die vor ihm saßen, die Neuigkeit beizubringen.
    „So“, begann ’Ontomee lahm. „Anscheinend hat ein Mensch einen Banshee gegen das Schiff geflogen und befindet sich jetzt an Bord.“
    Ein Veteran namens ’Kasamee hob die Schultern. „ Ein Mensch? Was ist schon ein einzelner Mensch, Exzellenz, er wird wohl keinen Unterschied machen.“
    ’Ontomee schluckte. „Normalerweise würde ich Euch zustimmen, aber dieser Mensch ist etwas Ungewöhnliches. Er trägt eine spezielle Panzerung, scheint auf irgendeiner Mission zu sein und hat außerdem das gesamte Sicherheitsteam auf der Brücke getötet.“
    Die anderen bemerkten nicht, dass der anscheinend lethargische Offizier, der sich Huki ’Umamee nannte, plötzlich interessiert wirkte. Er setzte sich auf und hörte aufmerksam zu. Da er einen Platz in der letzten Reihe gewählt hatte, fiel es ihm schwer, alles zu verstehen.
    „ Ein Mensch soll das geschafft haben?“, fragte ’Kasamee ungläubig. „Das erscheint mir unmöglich.“
    „Ja“, stimmte ’Ontomee zu, „aber es ist so. Schlimmer noch, denn nachdem er erledigt hat, was auch immer er auf der Brücke tun wollte, hat er das Deck verlassen und befindet sich jetzt irgendwo an Bord.“
    Der Elitekrieger betrachtete die Gesichter vor sich. „Wer besitzt genügend Mut und Können, um diesen Menschen zu finden und zu töten?“
    Die Antwort kam erstaunlich schnell. „Ich“, sagte ’Zamamee und stand auf.
    ’Ontomee blinzelte in das harte ungewohnte Licht.

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