Halo 02 - Die Invasion
Auftrag erhalten hatten, die Technologie der Ringwelt „abzuernten“.
Im Kriegsschiff bündelten sich die Aktivitäten der Kommandostruktur. Die Korridore wimmelten von Eliteoffizieren, Jackal-Kämpfern und Grunt-Veteranen. Vereinzelt waren Techniker zu sehen, amorph wirkende Kreaturen, die auf Gasblasen schwebten und die nahezu intuitive Fähigkeit besaßen, jede Art komplexer Technologie zu demontieren, zu reparieren und wieder zusammenzusetzen.
Doch all diese Leute, egal, wie hoch ihr Rang auch sein mochte, beeilten sich, aus dem Weg zu treten, als Zuka ’Zamamee durch die Hallen marschierte, dicht gefolgt von einem zaudernden Yayap. Es war nicht ’Zamamees Rang, der ihnen solchen Respekt einflößte, sondern sein Auftreten – und die Botschaft, die es verkündete. Die arrogante Schräghaltung seines Kopfes, die weltraumschwarze Rüstung und das stetige Klick-Klack seiner Schritte strahlten Selbstvertrauen und Autorität aus.
Doch so beeindruckend ‘Zamamee auch daher schritt, niemand durfte das Kommandodeck betreten, ohne gescannt zu werden, und nicht weniger als sechs schwarz gekleidete Elitekrieger erwarteten ihn, als er mit seinem Grunt-Adjudanten aus dem Gravitationslift trat. Falls auch die Elitekrieger vom Benehmen ihres Kameraden eingeschüchtert waren, so ließen sie es sich zumindest nicht anmerken.
„Identifikation!“, verlangte einer von ihnen brüsk und streckte fordernd den Arm aus.
‘Zamamee ließ seine Scheibe in die Hand des anderen Kriegers fallen und vermittelte dabei den Eindruck eines Hochgestellten, der einem niederen Wesen einen Gefallen tat.
Der Sicherheitsoffizier akzeptierte ‘Zamamees Identitätsscheibe und schob sie in das Lesegerät, das er bei sich trug. Daten erschienen und wanderten von rechts nach links. „Stecken Sie jetzt Ihre Hand in den Schlitz.“
Die zweite Maschine hatte die Gestalt eines rechteckigen, schwarzen Kastens, der etwa fünf Einheiten hoch war. Grüne Lichter sprühten aus einem Schlitz, der sich seitlich an der Konstruktion befand.
‘Zamamee tat, wie man ihm befohlen hatte, fühlte den plötzlichen Schmerz eines Stiches, als die Maschine eine Gewebeprobe nahm, und wusste, dass der Computer jetzt damit beschäftigt war, seine DNS mit den Informationen in seiner Datei zu vergleichen. Nicht dass er ein Mensch hätte sein können, aber politische Intrigen waren in der Allianz gang und gäbe, und es war in letzter Zeit zu zahlreichen Attentaten gekommen.
„Bestätigt“, erklärte der Elitekrieger. „Es scheint, als seien Sie derselbe Zuka ‘Zamamee, der in fünfzehn Einheiten vor den Rat der Meister treten soll. Der Zeitplan des Rates hat sich jedoch ein wenig nach hinten verschoben, deshalb werden Sie warten müssen. Bitte übergeben Sie mir all ihre persönlichen Waffen. Dort hinten finden Sie einen Warteraum – aber der Grunt muss draußen bleiben! Man wird Sie rufen, sobald der Rat bereit ist.“
Obwohl er Yayap sein schweres Energiegewehr zu tragen gegeben hatte, trug der Elitekrieger selbst eine Plasmapistole, die er mit dem Griff voran übergab.
‘Zamamee betrat den behelfsmäßigen Wartebereich und entdeckte, dass noch zahlreiche andere Wesen gezwungen waren, hier auszuharren. Die meisten von ihnen boten einen jämmerlichen Anblick, saßen gebeugt, kapselten sich ab und starrten zu Boden. ’Zamamee entschloss sich, zu diesen Jammergestalten Abstand zu halten, und suchte sich eine eigene Ecke.
Die angespannte Situation gewann noch durch den Umstand an Brisanz, dass an diesem Ort nicht „Wer zuerst kommt, massakriert zuerst“ zu gelten schien, sondern dass der Rang definitiv seine Vorteile besaß und die höchstgestellten Büßer zuerst vorgelassen wurden.
Nicht, dass der Elitekrieger sich beschweren konnte. Wenn sein Rang nicht gewesen wäre, hätte sich der Rat niemals bereit erklärt, ihn überhaupt vorzulassen. Und endlich, nach einer schieren Ewigkeit des Wartens, wurde ‘Zamamee in die Kammer geführt, wo der Rat zusammen gekommen war.
Ein Prophet saß mit verschränkten Beinen auf der Mitte eines Tisches, der sich um ein Podium zog, auf das sich der Elitekrieger offensichtlich stellen sollte. Wann immer ein Luftzug den Erhabenen traf, wippte er leicht auf und nieder. Offenbar zog er es vor, sich von seinem Antigravgürtel tragen zu lassen. Er tat dies entweder aus Gewohnheit oder verfolgte damit eine Strategie, die andere daran erinnern sollte, wer und was er war – eine Vorgehensweise, die ‘Zamamee nicht nur
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