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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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sobald ich den Astraltrank getrunken habe und es halbwegs wieder geht? Dann könnten wir morgen Abend von dort aus in das sichere Versteck umziehen.“
    Jaromir nahm ihr den leeren Becher aus der Hand und stellte ihn auf dem Couchtisch ab. Dann fasste er ihre Hände. „Das ist keine gute Idee. Jeder Ort, den ich kenne, ist auch den goldenen Drachen bekannt. Sie hätten uns ganz schnell gefunden.“
    „Dann ist es also egal, ob wir von hier oder von irgendwo zu unserem sicheren Versteck springen?“
    Jaromir schüttelte den Kopf. „Erst Mal wird dich jeder Sprung durch die Nebelsphäre schwächen, wenn du noch nicht vollständig regeneriert hast. Für einen Drachen ist das schon hart, aber du bist ein Mensch... Und dann – und das ist eigentlich noch viel schlimmer – werden die Goldenen spätestens nach unserem ersten Sprung Fährtensucher mitbringen, die unseren Weg durch die Nebel verfolgen können. Wir haben also maximal einen sicheren Sprung.“
    Victoria war nicht überzeugt, wechselte aber das Thema. „Und wie lange müssen wir in dem Versteck bleiben?“
    Er legte seinen Kopf schief. „Egal wo auf dieser Welt wir uns verstecken, sie werden uns nach spätestens einer Woche gefunden haben.“
    Sie holte entsetzt Luft. „Eine Woche! Aber wenn sie uns ohnehin so schnell finden, warum verstecken wir uns dann überhaupt? Eine Woche mehr oder weniger macht den Kohl doch nun auch nicht fett!“
    Er lachte bitter. „Da hast du wohl recht. Allerdings hat Abrexar keinesfalls vor, die Hände in den Schoß zu legen. Er hatte zwar gehofft, deutlich mehr Zeit zu haben, aber schon jetzt hat er einige Verbündete gefunden und wird in der Woche, die uns noch bleibt, noch weitere suchen. Diese Woche braucht er unbedingt. Wenn alles gut geht, haben wir danach selbst eine kleine Streitmacht, wenn die Goldenen uns finden.“
    Victoria zog überrascht eine Augenbraue hoch. „Und was passiert dann? Wollt ihr Drachen euch gegenseitig umbringen?“
    Jaromir schüttelte traurig den Kopf. „Nein, wir wollen keinen Krieg, auch wenn das wohl so aussehen wird. Wir bringen uns dadurch jedoch in eine Position, die die Goldenen zum Verhandeln zwingt. Dich könnten sie einfach so töten, vielleicht auch noch mich, aber Abrexar und all seine alten Freunde? Nein! Das würde im Großen Rat zu viele Fragen aufwerfen, das werden sie niemals tun.“
    Sie schwieg einen Moment und dachte nach. Dann kam ihr etwas anderes in den Sinn. „Und dann? Ich meine, die Goldenen werden uns doch nicht einfach so in Ruhe lassen, oder? Das kann ich mir nach all dem, was du und Abrexar erzählt habt, beim besten Willen nicht vorstellen.“
    Wieder lachte Jaromir bitter. „Ich kann es mir auch nicht vorstellen! Aber wir werden die Chance haben, uns als Gefährten zu präsentieren und dieses Thema haben die Goldenen immerhin seit Jahrhunderten unter den Teppich zu kehren versucht. Was dann passiert, weiß ich nicht. In dieser Materie steckt jede Menge politische Brisanz. Abrexar hat bestimmt schon ein paar Ideen. Er und seine alten Freunde haben ja seit Jahrhunderten Informationen gesammelt und Pläne geschmiedet. Wir müssen ihnen einfach vertrauen.“
    Er seufzte und fuhr fort: „Aber jetzt müssen wir dich vor allem erst mal wieder auf die Beine bekommen und dann die nächsten zweiunddreißig Stunden bis morgen Abend überstehen!“
    Sie nickte, hatte dann aber schon wieder einen beängstigenden Gedanken. „Und was tun wir, wenn sie kommen, bevor wir in unserem Versteck sind? Zweiunddreißig Stunden können verdammt lang sein!“
    Jaromir sah sie ernst an. „Abrexar hält das für unwahrscheinlich, aber nicht für völlig ausgeschlossen. Immerhin haben wir Lenni. Abrexar ist der Meinung, dass sie Lenirs Anwesenheit hier nicht bemerkt haben. Schließlich erscheint seine Aura fast menschlich und der Rote war weg, bevor Lenni und ich aus den Nebeln kamen.“
    „Und was hilft uns das?“, fragte sie stirnrunzelnd.
    „Wir hoffen, dass sie glauben, dich und mich völlig unvorbereitet anzutreffen. Wir werden so tun, als sei das ganze tatsächlich ein durch das Unwetter verursachter Unfall gewesen und du seist wie durch ein Wunder unversehrt geblieben. Wenn sie das wirklich glauben, werden sie maximal vier junge Rote schicken, um dich und mich unter einem Vorwand zum Mitkommen zu zwingen und uns dann irgendwo an einem einsamen Ort unbemerkt beseitigen.“
    Victoria lief es eiskalt den Rücken hinunter.
    Er nahm sie tröstend in den Arm. „Aber wir werden

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