Han Solos Abenteuer 03 - Han Solo und das verlorene Vermächtnis
falsche Spur zu legen. Wer weiß?«
Skynx hatte den Bildschirm verlassen und einen trunken wirkenden Tanz begonnen, zuerst auf den Hinterbeinen, dann auch auf den vorderen. Er hüpfte und tanzte herum, ganz so wie vor wenigen Augenblicken noch Han und Chewbacca. »Wunderbar! Herrlich! Was für ein Fund! Ich bin sicher, die richten mir einen eigenen Lehrstuhl ein, nein, eine ganze Abteilung!«
Han, der an einer Wand lehnte, ging langsam in die Hocke. »Kunstgegenstände, hm? Chewie und ich klemmen uns ein paar davon unter die Arme und suchen das nächste Museum auf und fangen an zu feilschen, richtig?« Er stützte den Kopf auf den unverletzten Arm. Chewbacca klopfte ihm liebevoll auf die Schulter und gab klagende Laute von sich.
Jetzt schien Skynx’ Erregung etwas abgeflaut, und er begann zu begreifen, wie groß die Enttäuschung für die zwei sein mußte. »Es gibt hier einige Dinge von Wert, Captain. Wenn Sie sorgfältig wählen, können Sie Ihr Schiff mit Dingen füllen, die relativ leicht loszuschlagen sind. Das würde einigen Profit einbringen.« Er kämpfte gegen den Drang an, den ganzen Fund zu horten, weil er wußte, daß die Millennium-Falcon nur einen belanglosen Teil davon bergen konnte.
»Genug, kann ich mir vorstellen, um Ihr Schiff ordentlich reparieren und Ihre Wunden in einem erstklassigen Medizentrum behandeln zu lassen.«
»Und was ist mit uns?« warf Hasti ein. »Badure und ich haben nicht einmal ein Sternenschiff.«
Skynx überlegte einen Augenblick, und dann flatterten seine Antennen vergnügt. »Ich kann jetzt an der Universität bestimmen, was ich will. Man wird mir ein unbeschränktes Budget einräumen. Hätten Sie Lust, mit mir zusammenzuarbeiten? Ich kann mir zwar vorstellen, daß akademische Dinge nach all dem für zwei Menschen langweilig sind. Aber die Bezahlung wäre großzügig und die Pensionsregelung auch. Und ich könnte Ihnen wohl auch schnelle Beförderung garantieren. Wir werden daran jahrelang arbeiten. Ich brauche jemanden, der sich um all die Arbeiter, Wissenschaftler und Automaten kümmert.«
Badure lächelte und legte Hasti den Arm über die Schultern. Sie nickte. Das brachte Skynx auf einen anderen Gedanken. »Bollux, könnte es sein, daß du und Blue Max auch an einer Position interessiert seid? Ihr könntet mir sehr helfen, da bin ich ganz sicher. Schließlich seid ihr beiden die einzigen, die längere Zeit mit den Kriegsrobotern auf Interaktion geschaltet wart. Man wird sich sicher darum bemühen, ihre Überreste zu studieren; wir haben in bezug auf ihre Denkprozesse noch eine ganze Menge zu lernen.«
Blue Max gab für sie beide die Antwort. »Skynx, das würden wir sehr gern tun.«
»Wenn es euch die Dellaltianer nicht wegnehmen«, erinnerte ihn Han, während Chewbacca ihm beim Aufstehen behilflich war. Als er ihre Besorgnis bemerkte, fügte er hinzu: »Ich denke, wir werden euch einen tragbaren Schutzschildgenerator und ein paar schwere Waffen und einiges aus der Falcon dalassen. Das verschafft uns mehr Laderaum.«
Bollux’ Stimme klang uncharakteristisch zornig. »Han, für wie leichtgläubig halten Sie eigentlich den Rest des Universums? Sie wollen immer das Richtige aus dem falschen Grund tun. Nun, was werden Sie denn tun, wenn Ihnen einmal die Ausreden ausgehen, mein Sohn?«
Han tat, als hätte er das nicht gehört. »Wir setzen einen Notruf ab, ehe wir aus diesem System springen. Ein Kanonenboot der Tion-Hegemonie wird hier auftauchen, ehe ihr wißt, wie euch geschieht. Komm, Chewie, holen wir den Schubleiter und laden das Schiff voll, ehe etwas dazwischenkommt.«
»Captain«, rief Skynx. Han blieb stehen und sah sich um. »Eigentlich komisch, nicht wahr: Ich glaube immer noch, daß dieses Abenteuer im wesentlichen nichts anderes war als Gefahr und Strapazen weit von zu Hause. Jetzt, da es vorbei ist und wir uns trennen, stelle ich fest, daß ich traurig bin.«
»Sie können jederzeit bei uns einen Auffrischungskurs buchen«, bot Han an.
Skynx schüttelte den Kopf. »Ich habe hier viel zu tun; allzu bald wird mein Blut mich abrufen, wenn es Zeit ist, mich zu verpuppen. Und dann werde ich eine kurze Zeit als Farbflügler leben. Wenn Sie mich dann betrachten wollen, Captain, kommen Sie nach Ruuria und sehen Sie sich dort nach dem Flügler um, dessen Markierungen dieselben wie die meiner Bänder sind. Der Farbflügler wird Sie nicht erkennen, aber vielleicht ein Stück von Skynx.«
Han nickte. Er fand nicht die richtigen Worte, um Lebewohl zu sagen.
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