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Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Titel: Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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angenehme Gesellschaft«, bemerkte Disra.
    »Sehr angenehm«, versicherte Pellaeon ihm und studierte Disras irgendwie verzerrte Züge aus der Nähe. Das war weniger ein Gesicht als vielmehr eine Maske, dachte er, die dazu diente, die Gedanken dahinter zu verbergen.
    Und er wusste, womit diese Gedanken befasst waren. Nur leider konnte er es nicht beweisen. Noch nicht. Aber wenn es auf Disras Seite nur eine Unachtsamkeit geben würde – eine einzige nur…
    »Nun, wo waren wir?«, fragte Disra munter und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Die kurze Unterbrechung hatte seinem Selbstvertrauen offenbar ausgesprochen gut getan. »Oh ja, bei diesen unbegründeten und verleumderischen Dingen, die andere über mich in Umlauf gebracht haben. Mir ist eingefallen, Admiral…«
    Er verstummte, als das Rufsignal seines Schreibtischkoms ertönte. Er blickte düster, beugte sich wieder vor und drückte den Knopf. »Ja?«, bellte er. »Was gibt es…?«
    Er erstarrte, und seine Augen weiteten sich einen Moment lang, während sein Mund um den Bruchteil eines Zentimeters aufklappte. Sein Blick flog pfeilschnell zu Pellaeon, dann zurück zu seinem Komdisplay. »Ja, ich bin beschäftigt«, brummte er. »Und ich schätze es gar nicht, auf diese Weise unterbrochen zu werden…«
    Im nächsten Moment verstummte er. Pellaeon strengte seine Ohren an, aber der Lautsprecher war auf Disra ausgerichtet, sodass er von seiner Seite des Schreibtischs nicht das Geringste verstehen konnte.
    Und dann weiteten sich Disras Augen abermals… und Pellaeon sah etwas, dass er noch niemals zuvor gesehen hatte. Etwas, dass er niemals zu sehen erwartet hatte.
    Mufti Disra, Lügner, Verschwörer und – wahrscheinlich – Verräter, wurde aschfahl.
    Dreyf sah es ebenfalls. »Euer Exzellenz?«, fragte er, stand auf und wollte auf die andere Seite des Schreibtischs eilen.
    Doch der Augenblick des Schreckens ging vorüber, und Disras Miene dumpfen Unglaubens wich mit einem Mal dem Ausdruck eines durchgeknallten Rancors. »Zurück!«, knurrte er in Dreyfs Richtung und schlug mit der Hand nach ihm, als wollte er ein gefährliches Tier verscheuchen. »Ich bin in Ordnung. Bleiben Sie weg von mir!«
    Dreyf hielt inne und warf Pellaeon einen verwirrten Blick zu. »Stimmt etwas nicht, Euer Exzellenz?«, fragte dieser.
    »Alles bestens, Admiral«, antwortete Disra. Die Worte kamen jedoch heraus, als wären sie durch eine Kornmühle gedreht worden. Die Augen des Mannes, so stellte Pellaeon fest, waren noch immer auf das Komdisplay gerichtet. »Wenn Sie mich noch einmal entschuldigen wollen. Es gibt eine neue Angelegenheit, der ich mich unverzüglich annehmen muss.«
    Er stand auf und schaltete die Komeinheit mit einem bösartigen Fingerstoß ab. »Ich bin gleich zurück«, knurrte er und rannte fast auf die Doppeltür zu.
    »Selbstverständlich«, rief Pellaeon ihm hinterher. »Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen.«
    Das letzte Wort wurde von dem Krachen der hinter ihm zuschlagenden Türflügel abgeschnitten. »Na, das war ja interessant«, kommentierte Dreyf, blickte zuerst die Tür und dann Pellaeon an. »Ein weiterer Trick, um sich eine Atempause zu verschaffen?«
    »Ich glaube nicht, dass eine dieser Unterbrechungen nur inszeniert war«, meinte Pellaeon, der nachdenklich und mit krauser Stirn den Schreibtisch des Muftis betrachtete. In der Geschichte hatte die Mehrheit derer, die sich Möbel aus eigens kultivierten Ivrooy-Korallen leisten konnten, stets aus wohlhabenden Politikern, Industriellen und Verbrecherlords bestanden. Und jeder von denen hatte stets irgendetwas zu verbergen… »Nein, da draußen ist etwas im Gange. Etwas von Bedeutung.«
    »Hm«, machte Dreyf leise. »Soll ich mal in die Halle runter und sehen, was ich herausfinden kann?«
    »Vielleicht später«, entgegnete Pellaeon. »In der Zwischenzeit scheint man uns hier allein zu lassen. In Disras Arbeitszimmer.«
    Dreyf hob, als er verstand, die Augenbrauen. »Ja, so ist es wohl, nicht wahr?«, stimmte er zu und sah sich in dem Büro um. Sein Blick fiel auf den Schreibtisch… »Vom gesetzlichen Standpunkt aus betrachtet, ist das natürlich ein wenig… zweifelhaft«, rief er seinem Vorgesetzten ins Gedächtnis und warf einen Seitenblick auf die beiden Sturmtrupplern an der Tür. »Wir haben keinen Durchsuchungsbefehl, und Disra wurde offiziell keines Vergehens angeklagt.«
    »Ich übernehme die Verantwortung«, sagte Pellaeon. »Beginnen Sie und sehen Sie, was Sie finden

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