Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft
abermals den Kopf. »Sie verstehen nicht. Wir haben nicht die Absicht, Ihnen etwas anzutun. Wir wollen auch nicht für Großadmiral Thrawn oder das Imperium kämpfen.«
Han zog die Stirn kraus. »Was dann? Kapitulieren Sie?«
»Nicht ganz.« Carib schien sich zu wappnen. »Was wir verlangen – alles , was wir verlangen –, ist ihr Wort, dass man uns hier in Ruhe lässt.«
Han und Leia wechselten Blicke. »Sie wollen was?«, fragte Leia.
»Wie, ist dieser Preis für die Rettung Ihres Lebens etwa zu hoch?«, wollte Sabmin wissen. »Wenn man bedenkt, wie viel Sie uns schulden…«
»Moment mal«, sagte Han und hob eine Hand. »Ich will das mal klarstellen: Sie wurden von Thrawn erschaffen?«
In Caribs Wange zuckte ein Muskel, doch dann nickte er. »Richtig.«
»Und wir reden hier über Großadmiral Thrawn, richtig?«, ließ Han nicht locker. »Über den Burschen, der das Imperium wieder groß machen wollte? Über den Burschen, der sich die besten TIE-Piloten, AT-AT-Lenker und was sonst noch alles ausgesucht hat, um sie anschließend in seine Kloning-Tanks zu stecken?«
Wieder schüttelte Carib den Kopf. »Sie verstehen noch immer nicht. Natürlich stand Baron Fel loyal zum Imperium, zumindest zu dem, was das Imperium einmal war, bevor geisteskranke Schlächter wie Isard alles an sich rissen. In jener Ära stand das Imperium für Stabilität und Ordnung.«
»Wovon Sie in der Neuen Republik zur Zeit ein wenig mehr gebrauchen könnten«, warf Sabmin anzüglich ein.
»Halten wir doch die Politik da raus«, fiel Leia rasch ein, ehe Han mit einer Entgegnung herausplatzte. »Ich bin immer noch verwirrt. Wenn Baron Fel ein treuer Anhänger des Imperiums war, und wenn Sie die Notwendigkeit sehen, diese Art Ordnung wiederherzustellen…«
»Und wenn Thrawn zurück ist…«, murmelte Han.
»Und wenn Thrawn wirklich zurück ist«, stimmte Leia zu, »weshalb wollen Sie dann hier bleiben und abwarten, bis alles vorbei ist?«
Carib lächelte traurig. »Weil sich der fabelhafte Großadmiral dieses eine Mal verrechnet hat«, antwortete er. »Es gab etwas, das Fel weit höher schätzte als persönlichen Ruhm oder selbst die Stabilität der Galaxis.«
Er beschrieb mit einer Hand einen weit ausholenden Bogen, der die Felder ringsum mit einschloss. »Er liebte die Scholle«, sagte er leise. »Und das tun wir auch.«
Und endlich verstand Leia.
Sie blickte Han an. »Er macht Witze, nicht wahr?«, fragte ihr Mann, dessen Züge und Gedanken unmissverständlich verrieten, dass er nichts von alledem glaubte. »Ich meine… denk doch, Luke konnte damals nicht früh genug von dieser Farm auf Tatooine wegkommen.«
»Luke lebte auf einer Feuchtfarm mitten in der Wüste«, rief Leia ihm ins Gedächtnis und ließ den Blick langsam über die ordentlichen Hochkornreihen schweifen; die Erinnerung an die reiche Vegetation auf Alderaan peinigte sie. »Nichts davon war hiermit vergleichbar.«
»Sie fühlen genauso, nicht wahr?«, sagte Carib sanft. »Dann können Sie es verstehen.«
Er ließ den Blick über die Felder wandern. »Das hier ist jetzt unser Leben, Rätin. Unser Land und unsere Familien sind es, die uns etwas bedeuten. Politik, der Krieg, sogar das Fliegen… all das gehört der Vergangenheit an.« Sein Blick kehrte zu ihr zurück. »Glauben Sie uns?«
»Das würde ich gerne«, erwiderte Leia. »Wie weit würden Sie gehen, um es zu beweisen?«
Carib wappnete sich. »So weit wie nötig.«
Leia nickte und trat vor ihn hin. Dabei spürte sie Hans plötzliches Unbehagen, als sie von seiner Seite wich. Dann sah sie dem jungen Klon fest in die Augen. Sie klärte ihre Gedanken und griff mit der Macht nach seinem Geist. Er stand gelassen da und ließ die Prüfung zu, ohne davor zurückzuschrecken… und als sie von ihm zurücktrat, hatte sie keinerlei Zweifel mehr. »Er ist aufrichtig, Han«, bekräftigte sie. »Sie alle sind es.«
»Das war es also, wie?«, sagte Han. »Wir verschwinden einfach und lassen sie hier zurück?«
»Natürlich reparieren wir zuerst Ihr Schiff«, versprach Carib. »Die MX-Droiden, die unsere Jäger warten, können es sicher binnen ein oder zwei Tagen wieder herrichten.«
Zu Leias Überraschung schüttelte Han den Kopf. »Das wird nicht reichen«, sagte er bestimmt. »Sie bitten uns darum, eine imperiale Sabotageeinheit zu schützen. Das birgt ein ziemlich hohes Risiko für uns, wissen Sie?«
In die abseits stehende Gruppe kam Bewegung. »Was haben Sie…?«, begann einer.
Carib brachte ihn mit
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