Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft
Halbkreis beschrieb und wieder auf die Gruppe zuhielt, die sich um den Falken versammelt hatte.
»Rätin«, grüßte Barkhimkh ernst. Er fand nach seinem Sprung aus drei Metern Höhe rasch das Gleichgewicht wieder und marschierte auf sie zu. Er trug keine sichtbaren Waffen, doch bei einem Noghri besagte das nicht viel. »Die Flugüberwachung der Verteidigungsstreitkräfte von Pakrik meldete uns, dass ein Raumschiff angegriffen wurde, und nahm an, dass es sich um Ihres handelte. Wir sind sehr froh, Sie unverletzt zu finden.«
»Danke, Barkhimkh«, sagte Leia, die darauf achtete, dass ihre Stimme ebenso gemessen emotionslos blieb wie seine. Sie wusste, dass er in Wirklichkeit nichts anderes im Sinn hatte, als seiner tiefen Scham und Selbstverachtung darüber Ausdruck zu verleihen, dass er und Sakhisakh nicht zugegen gewesen waren, um sie vor dem Angriff zu beschützen. Aber vor Fremden würde er niemals das geringste Anzeichen solcher Gefühle erkennen lassen. »Wir wissen Ihre Besorgnis zu schätzen«, fügte sie hinzu. »Aber wie Sie sehen, konnten wir sicher und unter Freunden landen.«
»Ja«, entgegnete der Noghri und maß die Umstehenden mit einem einzigen geübten Blick. »Ich nehme an, Sie werden jetzt…« Seine Stimme stockte nur ein wenig. »… mit uns zurückfliegen.«
Eine kaum merklicher Ausrutscher, der Leia jedoch genügte. »Nein, es ist alles in Ordnung«, sagte sie schnell und machte einen Schritt auf Carib zu. »Sie werden uns nichts tun.«
»Sie verstehen nicht«, knurrte Barkhimkh. In seiner Stimme lag plötzlich Verachtung, und ebenso plötzlich erschien ein Blaster in seiner Hand. »Das sind imperiale Klone.«
»Sie sind Klone, jawohl«, gab Leia zurück. »Aber sie sind auf unserer Seite.«
Barkhimkh spukte aus. »Sie sind Imperiale.«
»So wie einst die Noghri«, sagte Carib leise.
Barkhimkhs Blaster fuhr zu ihm herum, die großen schwarzen Augen funkelten. Jede Erwähnung ihrer lange währenden Dienste für das Imperium durch Außenstehende galt als tödliche Beleidigung. »Nein«, rief Leia streng und griff mit der Macht hinaus, um den Lauf des Blaster zur Seite zu stoßen. »Sie haben uns das Leben gerettet und um Schutz gebeten.«
»Sie können ihnen nach Belieben vertrauen, Rätin«, sagte Barkhimkh düster. »Ich tue es jedoch nicht.«
Trotzdem ließ er den Blaster wieder verschwinden. »Kurz nachdem Sie Pakrik Major verlassen hatten, gab es eine dringende Nachricht für Sie«, berichtete der Noghri und bedeutete seinem Partner in der kreisenden Fähre, jetzt zu landen. »Haben Sie sie erhalten?«
»Nein«, antwortete Leia stirnrunzelnd. Ihr war nicht bewusst gewesen, dass die Noghri dazu in der Lage waren, ihre Gespräche abzuhören. »Vermutlich kam sie herein, während unser Kom gestört war. Haben Sie eine Kopie?«
»Sakhisakh wird sie bringen«, erwiderte Barkhimkh und wies mit einem knappen Kopfnicken auf die Fähre, die gerade ein wenig abseits aufsetzte. »Wir haben selbstverständlich nicht versucht, sie zu entschlüsseln.«
Was nicht unbedingt bedeutete, dass sie es, falls sie darauf aus gewesen wären, nicht gekonnt hätten. »Sagen Sie ihm bitte, er soll sie in den Falken bringen«, instruierte sie den Noghri. »Ich werde die Dekodierung dort vorbereiten. Sie warten hier bei Han und helfen dann Carib und den anderen dabei, die Reparaturen durchzuführen.«
Zehn Minuten später saß sie vor dem Spieltisch des Falken und schob die Datenkarte in ihren Datenblock, während Sakhisakh zwischen ihr und der Ausstiegsluke stand und aufmerksam Wache hielt.
Die Nachricht war kurz und bündig:
Leia, hier ist General Bel Iblis. Ich habe soeben lebenswichtige Informationen erhalten und muss dringend mit Ihnen sprechen. Bleiben Sie bitte auf Pakrik Minor; ich werde dort in drei Tagen eintreffen und Sie auf dem Raumhafen Nord-Barris treffen. Bitte unterziehen Sie diese Nachricht den strengsten Sicherheitsvorkehrungen.
Leia zog die Stirn kraus, die Haut in ihrem Nacken kribbelte. Was, um alles in der Welt, konnte Bel Iblis entdeckt haben, das ihn veranlasste, den ganzen langen Weg bis hierher zurückzulegen? Und weshalb wandte er sich ausgerechnet an sie?
Sie vernahm das Klappern von Stiefeln auf Metall, und als sie aufblickte, sah sie Han, der mit langen Schritten an Sakhisakh vorbei hereinkam. »Ich denke, es sieht ganz gut aus«, berichtete er und glitt auf den Platz neben ihr. »Der Chefdroide meint, sie kriegen das Schiff in ein paar Tagen wieder hin… Und
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