Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft
was war das für eine außerordentlich wichtige Nachricht?«
Leia hielt ihm wortlos den Datenblock hin. Han las, und währenddessen legte sich seine Stirn in Falten. »Das ist ja interessant«, erklärte er und setzte den Datenblock ab. »Wie konnte Bel Iblis wissen, dass wir hier sind?«
»Gavrisom muss es ihm erzählt haben«, antwortete Leia. »Er ist der Einzige, der wusste, dass wir nach dem Ende der Sektorenkonferenz nach Pakrik Minor fliegen wollten.«
»Ja, aber diese drei Korlier-Blitzjäger wussten es auch«, stellte Han ohne Umschweife fest und drehte den Datenblock zu sich herum, um noch einen Blick auf die Nachricht zu werfen. »Wie sicher bist du dir, dass dies wirklich von Bel Iblis kommt?«
»So sicher wie nur möglich«, erwiderte Leia. »Die Nachricht trägt die Signatur sowie die Übertragungsbestätigung.«
»Ist das dieser Trick mit den doppelt verschlüsselten Kodes, mit dem Ghent vor einigen Monaten ankam?«
»Genau der«, nickte Leia. »Ich glaube nicht, dass die Imperialen überhaupt wissen, dass die Kodesequenzen in einen zweiten Kode eingebettet sind, ganz zu schweigen davon, dass sie über eine Möglichkeit verfügen, sie zu knacken oder zu kopieren.«
»Außer, Grient hat diesen Trick auch schon angewendet, als er noch für Karrde gearbeitet hat«, überlegte Han und rieb sich das Kinn. »Könnte doch sein, die Imperialen sind schon damals dahinter gekommen.«
»Nein, Bel Iblis hat ihn danach gefragt, als er die Methode zum ersten Mal vorschlug«, entgegnete Leia. »Und Ghent behauptete, er hätte sie gerade erst entwickelt.«
»Hm.« Han las die Nachricht noch einmal. »Und du hast keine Ahnung, worum es hierbei geht?«
»Keine«, nickte Leia. »Ich vermute, das finden wir in ein paar Tagen heraus.«
»Nun, du wirst es herausfinden«, sagte Han. »Carib und ich werden dann schon lange fort sein.«
Leia atmete tief durch; sofort kehrte der Schmerz in ihrer Brust zurück. »Han…«
»Keinen Streit, Süße«, sagte Han schnell und nahm ihre Hand. »Ich bin auch nicht gerade begeistert davon. Aber wenn wir nicht einschreiten, wird alles einfach in Rauch aufgehen. Das weißt du besser als ich.«
»Das wissen wir eben nicht«, widersprach Leia. »Wir haben die Regierung der Neuen Republik und Lukes Jedi-Schüler, um alles zusammenzuhalten. Und falls es wirklich zum Bürgerkrieg kommt, können wir die Bothans immer noch dazu zwingen, jede erforderliche Wiedergutmachung zu zahlen, auch wenn dies dazu führt, dass ihre Wirtschaft darüber zu Grunde geht.«
»Glaubst du denn wirklich, die Diamala werden zulassen, dass Gavrisom die Bothans zu dieser Art der Selbstzerstörung zwingt?«, konterte Han. »Gar nicht zu reden von den Mon Cal, den Sif’krics oder allen anderen, die sich neuerdings auf die Seite der Bothans geschlagen haben. Komm schon, wir haben den Krieg nicht mit frommen Wünschen gewonnen.«
»Schön, und was ist mit Karrde?«, versuchte es Leia ein letztes Mal.
»Was soll mit ihm sein?«, wollte Han wissen. »Dass er losgezogen ist, um eine Kopie des Caamas-Dokuments aufzutreiben, heißt noch lange nicht, dass er sie auch findet. Genau genommen schien er selbst nicht besonders überzeugt davon zu sein. Falls doch, hätte er die Hälfte der Bezahlung im Voraus verlangt.«
Leia starrte ihn an. »Es ist mir ernst damit.«
»Mir auch«, erwiderte Han und drückte ihre Hand. »Glaubst du, es macht mir Spaß, schnurstracks ins Zentrum des Imperiums zu marschieren? Schau, wenn es darum geht, alles zusammenzuhalten, kannst du sagen, was du willst, aber wenn die Neue Republik auseinander bricht, werden weder du noch Gavrisom noch sämtliche Jedi in Lukes Schule dazu fähig sein, die Überreste wieder zu kitten. Und welches Leben sollen Jacen und Jaina und Anakin führen, wenn das geschieht? Oder Chewies Sprösslinge? Oder Crackens Enkel? Oder sonst wer? Mir gefällt das Ganze auch nicht besser als dir, aber es muss getan werden.«
Leia atmete tief durch und griff in die Macht hinaus. Nein, es gefiel ihr absolut nicht. Doch gleichzeitig fühlte es sich, so widersinnig dies auch sein mochte, irgendwie richtig an. Nicht angenehm, und ganz bestimmt nicht sicher, aber richtig. »Du wirst nicht allein gehen, oder?«, seufzte sie. »Ich meine… außer Carib.«
»Ja, ich denke da an jemanden«, sagte Han. Seine Stimme verriet eine seltsame Mischung aus Erleichterung und Bedauern. Erleichterung, so nahm sie an, weil seine Jedi-Frau nicht darauf bestand, dass er nicht ging; und
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