Happy End auf Kritos
Überrascht. "Warum nicht?"
Als er darauf nichts erwiderte, sondern sie nur mit
unbewegter Miene ansah, atmete sie tief ein und machte ihren Vorschlag. "Mein Großvater wünscht immer noch, dass du Manoulis Industries übernimmst. Das wolltet ihr, du und dein Vater, doch schon damals. Es ist vor zehn Jahren nicht um mich gegangen, ich war lediglich Mittel zum Zweck."
"Was soll dieser Unsinn?" Gregoris war ganz offensichtlich angewidert.
"Ich beschränke mich auf das Wesentliche, okay?"
"Nein. Verlass bitte dieses Zimmer", brachte er hervor.
"Nein!" Sie ballte die zitternden Hände zu Fäusten. "Du hattest deine Rache, zehn Jahre lang ..."
"Wovon redest du überhaupt?"
"Wenn du mich heiratest, überschreibe ich dir alles."
Endlich war es ihr gelungen, seine Aufmerksamkeit zu fesseln. Er schien wie vom Donner gerührt.
"Es wäre natürlich keine normale Ehe - nur eine Zweckehe, mit der mein Großvater zufrieden wäre. Ich bin ihm sowieso egal, also wird er sich um unser Zusammenleben nicht weiter kümmern", erklärte Olympia schnell. Sie wollte ihm ihren Vorschlag möglichst genau erklären, bevor er wieder aus der für ihn untypischen Apathie erwachte. "Ich könnte hier in England bleiben und würde nur so viel an Unterhalt beanspruchen, dass ich davon leben kann. Dafür würde dir dann das ganz Manoulis-Imperium gehören, und du hättest den Vorteil, dich nicht mit mir belasten zu müssen."
Gregoris wurde rot vor Zorn und fluchte leise auf Griechisch.
"Gregoris, versteh mich doch bitte! Ich befinde mich wirklich in einer verzweifelten Lage, sonst würde ich dir so etwas bestimmt nicht vorschlagen. Ich weiß ..."
"Wie kannst du es nur wagen, mir so ein Angebot zu machen!" herrschte er sie an und packte sie an den Armen. "Du musst verrückt sein! Nie im Leben würde ich so ein
verkommenes und verlogenes Stück wie dich heiraten!"
"Denk ans Geschäft, nicht an die Heirat." Obwohl sie am ganzen Körper zitterte, hielt sie an ihrem Plan fest. Es konnte ihr schließlich egal sein, was Gregoris von ihr dachte.
Wütend sah er sie an. "Ich soll eine Frau heiraten, die wie eine Straßendirne auf einem öffentlichen Parkplatz ihren Rock für einen meiner besten Freunde hochgehoben hat?"
Olympia wurde blass. "Es spielt jetzt zwar keine Rolle mehr, Gregoris, aber das habe ich nie getan."
Er schob sie unsanft von sich. "Spar dir deine Worte, denn für deine Treulosigkeit gibt es Zeugen. Und verschon mich bitte mit einem derart beleidigenden Angebot."
"Warum sollte das eine Beleidigung für dich sein?" Verblüfft sah sie ihn an. "Vergiss die alten Geschichten, und du musst zugeben, dass ich dir nur anbiete, was du schon immer gewollt hast - sogar mehr, denn ich erwarte nicht, dass du mit mir zusammenlebst oder mich wie deine Frau behandelst."
"Spiros würde dich erschlagen, wenn er dich so erleben würde."
"Bestimmt nicht. Höchstens meine Methoden würden ihm missfallen, weil sie nicht gerade fein sind." Sie lachte gequält.
"Es ist gerade drei Tage her, dass ich mit ihm gesprochen habe.
Er vergibt mir nur, wenn ich dich heirate. Da kann ich mit meiner Taktik nicht gerade wählerisch sein, oder?"
"Du hast deine Wahl vor zehn Jahren auf dem Parkplatz getroffen."
Olympia betrachtete angelegentlich das Muster des Teppichs.
Sie fühlte sich so ausgelaugt! Wie sollte sie ihm ihre Unschuld beweisen, wenn sie ihm damals aus verletztem Stolz nicht Rede und Antwort gestanden, sondern beharrlich geschwiegen hatte?
Müde sah sie auf und stellte überrascht fest, dass er fasziniert auf ihre Bluse blickte. Als sie merkte, dass der oberste Knopf aufgegangen war und den Ansatz ihrer Brüste freigab, errötete sie und machte den Knopf mit zittrigen Fingern wieder zu.
Gregoris ließ sie nicht aus den Augen. "Wenn ich dich als Erster hätte haben können, wärst du nie auf die Idee gekommen, dich auf einem Parkplatz einem Betrunkenen anzubieten!"
"Ich verbitte mir diesen Ton!" Sie war durch seine Worte und die Art, wie er sie taxierte, noch mehr verunsichert.
Erheitert verfolgte er ihre ungeschickten Versuche, auch die Kostümjacke bis zum obersten Knopf zu schließen, und lächelte spöttisch. "Ich spreche mit dir, wie ich es für richtig halte. Du hast schließlich kein Monopol auf freie Meinungsäußerung."
"Nein, aber ..."
"Du glaubst doch nicht, du könntest mich hier überfallen, mir ein derartiges Angebot machen und dafür auch noch respektvoll behandelt werden!" Er lachte.
"Nein. Aber ich dachte, du hättest
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