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Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition)

Titel: Happy End in Lindholm: Mittsommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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fürchtete, dass es vielleicht einen anderen Mann in ihrem Leben …
    Ein Klopfen an seiner Bürotür riss ihn aus seinen Gedanken. Er runzelte die Stirn. Seltsam, wer mochte ihn so spät noch besuchen? Er stand auf, ging zur Tür und öffnete. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er seinen älteren Bruder erkannte. “Magnus, was für eine Überraschung! Was verschafft mir die Ehre?” Erst jetzt fiel ihm auf, wie blass sein Bruder war, und als er das Büro betrat, humpelte er leicht. Hier stimmte doch etwas nicht! “Was ist los? Ist etwas passiert?”
    Magnus ließ sich schwer auf den Besucherstuhl fallen und barg das Gesicht in den Händen. “Ich … O Gott, ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll. Es ist schrecklich!”
    Gunnar hielt den Atem an. Furcht legte sich wie eine eiserne Klammer um seine Brust und drückte unbarmherzig zu. Er hatte seinen älteren Bruder noch nie so erlebt. “Du jagst mir Angst ein, Magnus. Sag endlich, was los ist? Stimmt etwas nicht mit Lars?”
    “Es geht nicht um Lars. Es geht um Sonja … Sie ist …”
    “Sonja? Was ist mit Sonja? Was hast du mit ihr zu tun?”
    Magnus blickte auf – Schmerz lag in seinen Augen. “Es tut mir so leid, Gunnar. Sonja ist tot.”
    Gunnar stöhnte leise auf, als seine Gedanken in die Gegenwart zurückkehrten. Manchmal erschienen ihm die Erinnerungen an jene schicksalhafte Nacht beinahe unwirklich. Aber daran war nichts unwirklich. Sonja war tot, und Ann-Sofie hatte keine Mutter mehr.
    Es war schrecklich für ihn gewesen, seiner kleinen Tochter die Wahrheit beibringen zu müssen. Nie würde er diesen Tag vergessen.
    Er dachte an Magnus. Sein älterer Bruder, der damals ebenfalls in Stockholm lebte, hatte am Steuer des Unglückswagens gesessen, war aber mit ein paar Kratzern und Prellungen davongekommen. Er hatte überlebt, im Gegensatz zu Sonja, die noch auf der Fahrt ins Krankenhaus starb.
    Gunnar hatte sich nicht einmal mehr von ihr verabschieden können.
    Die grauenvolle Nachricht war ein solcher Schock für ihn gewesen, dass er sich erst später fragte, warum Sonja und Magnus überhaupt zusammen unterwegs gewesen waren. Aber dann erinnerte er sich, dass seine Frau ihm am Morgen ihres Todestages von einer Verabredung mit einer alten Freundin erzählt hatte. Warum also hatte sie in Magnus’ Wagen gesessen? War die “alte Freundin” nur eine Tarnung, um heimliche Treffen mit einem anderen Mann zu verschleiern?
    Schließlich hatte Gunnar eins und eins zusammengezählt und …
    Louisa sah, wie Gunnar erschrocken zusammenzuckte, als sein Bruder ihm eine Hand auf die Schulter legte und ihn damit aus seinen Gedanken riss. Sie hatte ihn die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen. Er war geradezu erschreckend blass geworden, und für einen Moment schien er regelrecht weggetreten gewesen zu sein.
    “Ist alles in Ordnung?”, erkundigte Lars sich besorgt. “Entschuldige bitte, wir hätten dich mit dieser Neuigkeit nicht so überfallen sollen. Es war ein Fehler; wir …”
    “Schon gut.” Gunnar wich einen Schritt zurück. “Bitte … könntet ihr euch kurz um Ann-Sofie kümmern? Ich würde gern einen Augenblick allein sein.”
    Er ging, ohne sich noch einmal umzublicken. Sein überstürzter Aufbruch kam einer Flucht gleich. Lars und Katrina wechselten betroffene Blicke, dann kümmerten sie sich um Ann-Sofie, die zum Glück viel zu sehr mit ihrem Hündchen beschäftigt war, um mitzubekommen, wie aufgewühlt ihr Vater war.
    “Ich sehe nach ihm”, sagte Louisa.
    “Aber er hat doch gesagt, dass er allein sein will”, gab Lars zu bedenken.
    Katrina hingegen schenkte ihr ein ermunterndes Lächeln. “Gehen Sie ruhig. Ich glaube, er braucht jetzt jemanden, bei dem er sich aussprechen kann. Sie scheinen mir genau die richtige Person dafür zu sein.”
    Louisa nickte, dann folgte sie Gunnar, der sich bereits ein ganzes Stück entfernt hatte. Sie musste laufen, um ihn einzuholen, doch schließlich hatte sie ihn erreicht.
    “Gunnar, so warten Sie doch”, rief sie, inzwischen ein wenig außer Atem. “Bitte, laufen Sie doch nicht vor mir davon. Ich würde Ihnen wirklich gern helfen.”
    Er blieb stehen, sah sie jedoch nicht an. “Mir ist nicht zu helfen”, stieß er heiser hervor. “Sie verschwenden Ihre Energie an mich.”
    “Lassen Sie das ruhig meine Sorge sein”, entgegnete sie sanft. “Sie brauchen jemanden zum Reden, und auf meiner Couch ist gerade ein Platz frei.” Sie umfasste seinen Arm. “Kommen Sie, wir suchen uns

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