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Happy Family

Happy Family

Titel: Happy Family Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Safier
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tatsächlich, wie von Mama gewünscht, mal um meine Zukunft kümmern.
    Meine ebenso dicke wie gute Freundin Jenny merkte, dass ich Jannis anstarrte, und flüsterte mir zu: «Bist du scharf auf ihn, Fee?»
    «Red keinen Schwachsinn», zischelte ich zurück.
    «Das heißt also ‹ja›.»
    «Nein, das heißt ‹Red keinen Schwachsinn›!»
    «Und das heißt: ‹Au Mann, fühl ich mich ertappt›», grinste Jenny. Sie war immer total selbstsicher. Dabei war sie so dick, dass sie in jeder High-School-Komödie das Mädchen spielen konnte, das bei der Jungensmannschaft der Ringer mitmacht. Aber Jenny hatte die Einstellung: Ich werde nie einen perfekten Körper haben, also ist es besser, sich jetzt damit abzufinden, als die nächsten siebzig Jahre unglücklich auf dem Erdball herumzulaufen.
    Ich selber war schlank und haderte dennoch ständig mit meinem flachbusigen Körper, mit dem ich die nächsten siebzig Jahre auf dem Erdball herumlaufen würde. Denn wenn der Körper meiner Mutter ein Indikator für meine Gene sein sollte, war klar, dass bei mir vornerum nichts mehr wachsen würde.
    Endlich klingelte es zur Pause, der Biolehrer beendete den Hohltiermonolog, bei dem er selber fast eingepennt wäre. Wir standen auf, und Jenny sagte: «Ich verzieh mich dann mal, Fee.»
    «Wieso?», fragte ich.
    «Weil Jannis sich nähert.»
    Jannis kam wirklich auf uns zu!
    Meine Knie begannen zu zittern.
    «Hi, Fee», sagte er bemüht lässig.
    Jetzt steckten meine Knie mit dem Zittern auch noch meine Unterlippe an, und ich antwortete: «Hhhhh.»
    Mein Gott, so hatte ich mich ja noch bei keinem Jungen benommen. Ich kam mir vor, als sei ich
Hannah Montana
entsprungen.
    «Ähem, was?», fragte Jannis nett.
    Ich versuchte es nochmal, mit wenig Erfolg: «Hihhjjjanns.»
    Er schaute mich an, als ob ich von gestern noch bekifft wäre.
    Wir schwiegen etwas peinlich berührt. Erst als der Klassenraum leer war, begann er zu reden: «Du, wegen gestern …»
    Es war klar, was jetzt kommen würde: Er würde sagen, dass er gestern zugedröhnt gewesen wäre, es nicht ernst gemeint hätte und sich das nächste Mädchen anschaffen wollte. Na ja, Letzteres würde er wohl nicht zugeben, er würde stattdessen irgendetwas von mangelnder Zeit labern. Aber im Prinzip würde es heißen: Die Nächste bitte.
    Um der Abfuhr zuvorzukommen, plapperte ich hastig drauflos: «Du, das war gestern alles ein Fehler. Ich hätte gar nicht erst mit dir rumgemacht, hätten wir das Gras nicht geraucht, denn mal im Ernst, du bist nicht gerade mein Typ, und gestern hättest du auch ruhig etwas mehr Deo vertragen können …»
    Er schwieg, sah betreten zu Boden und sah dabei aus wie ein Hund, dem man über den Schwanz gefahren war.
    «Ist was?», fragte ich daher unsicher.
    «Nein, wieso?», erwiderte er bemüht cool.
    «Na ja, du siehst aus, als ob dir jemand über den Schwanz gefahren ist.»
    « WAS ?»
    «Ich meine … wenn du ein Hund wärst …», erwiderte ich hastig. Ich benahm mich von Sekunde zu Sekunde durchgeknallter.
    «Na ja …», sagte er, «es ist nur so … das gestern mit dir … das fand ich gut. Und du … du hast auch gut gerochen.»
    Er meinte es aufrichtig, das spürte ich genau.
    «Iiiii …», stammelte ich daher. Unterlippe und Oberlippe zitterten nun im Duett.
    «Was?», fragte er.
    «Iiii», stammelte ich weiter und motzte innerlich: Ihr beknackten Körperteile, könnt ihr euch mal zusammenreißen?
    Sie taten es tatsächlich. Etwas. Zumindest so, dass ich wieder halbwegs verständlich reden konnte: «Ich … ich fand das gestern auch gut.»
    «Aber warum hast du dann eben gesagt, alles wäre ein Fehler gewesen?», wollte Jannis wissen.
    «Weil ich manchmal ein Hohltier bin.»
    «Das sind wir alle mal», antwortete er mit einem super Lächeln. Und wäre ich nicht schon längst in ihn verknallt gewesen, hätte ich mich spätestens in diesem Augenblick in ihn verliebt.
    Dann fragte er: «Hast du Lust, heute Abend was mit mir zu unternehmen? Mit Gras, ohne, ganz egal?»
    «Ja, das habe ich», erwiderte ich überglücklich und dachte bei mir: Nichts, nichts auf der Welt wird mich davon abhalten können, mich heute Abend mit Jannis zu treffen!

[zur Inhaltsübersicht]
EMMA
    Meine Familie war von der Stephenie-Meyer-Idee ziemlich unterwältigt.
    «Ich bin verabredet», motzte Fee, noch heftiger als sonst.
    «Ich hab zu arbeiten», sagte Frank, noch deprimierter als sonst.
    «Ich will lesen», flüsterte Max, genauso leise wie sonst. Er war für seine

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