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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Samtkissen.
    »Nun, das war’s, Tom, mein Lieber, und ich hoffe, es hat Ihnen gefallen!«
    Sie schaute ihm direkt ins Gesicht und Harry sah zum ersten Mal ihr albernes Lächeln schwinden.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen, mein Lieber?«
    »O ja«, sagte Voldemort leise. »Ja, es geht mir sehr gut …«
    »Ich dachte schon – aber das Licht muss mir einen Streich gespielt haben –«, sagte Hepzibah sichtlich zermürbt, und Harry vermutete, dass auch sie das kurze rote Funkeln in Voldemorts Augen gesehen hatte. »Hier, Hokey, nimm die mit und schließ sie wieder ein … die üblichen Zauberbänne …«
    »Zeit zu gehen, Harry«, sagte Dumbledore leise, und während die kleine Hauselfe mit den Kästchen davonhüpfte, packte Dumbledore Harry von neuem über dem Ellbogen, und gemeinsam stiegen sie durch die Vergessenheit empor und zurück in Dumbledores Büro.
    »Hepzibah Smith starb zwei Tage nach dieser kleinen Szene«, sagte Dumbledore, nahm seinen Platz wieder ein und bedeutete Harry, sich ebenfalls zu setzen. »Hokey die Hauselfe wurde vom Ministerium überführt, dem abendlichen Kakao ihrer Herrin versehentlich Gift beigemischt zu haben.«
    »Unmöglich!«, sagte Harry zornig.
    »Ich sehe, wir sind einer Meinung«, sagte Dumbledore. »Zweifellos gibt es viele Ähnlichkeiten zwischen diesem Tod und dem der Riddles. In beiden Fällen nahm jemand anderer die Schuld auf sich, jemand, der sich deutlich daran erinnern konnte, den Tod verursacht zu haben –«
    »Hokey hat gestanden?«
    »Sie erinnerte sich, etwas in den Kakao ihrer Herrin getan zu haben, das, wie sich herausstellte, nicht Zucker war, sondern ein tödliches und kaum bekanntes Gift«, sagte Dumbledore. »Man kam zu der Überzeugung, dass sie es nicht absichtlich getan hatte, doch da sie alt und verwirrt war –«
    »Voldemort hat ihr Gedächtnis verändert, genau wie er es bei Morfin getan hat!«
    »Ja, das ist auch meine Schlussfolgerung«, sagte Dumbledore. »Und genau wie bei Morfin war das Ministerium sehr geneigt, Hokey zu verdächtigen –«
    »– weil sie eine Hauselfe war«, sagte Harry. Er hatte selten so viel Sympathie für B.ELFE.R empfunden, den Bund, den Hermine ins Leben gerufen hatte.
    »Genau«, sagte Dumbledore. »Sie war alt, sie gab zu, etwas in das Getränk gemischt zu haben, und niemand im Ministerium machte sich die Mühe, weiter nachzuforschen. Als ich sie schließlich aufgespürt und es geschafft hatte, ihr diese Erinnerung abzunehmen, war ihr Leben schon fast zu Ende, wie damals bei Morfin auch – aber ihre Erinnerung beweist natürlich nichts, außer dass Voldemort von der Existenz des Bechers und des Medaillons wusste.
    Um die Zeit, als Hokey verurteilt wurde, war Hepzibahs Familie aufgefallen, dass zwei von Hepzibahs größten Kostbarkeiten fehlten. Sie brauchten eine Zeit lang, bis sie sich dessen sicher waren, denn sie hatte viele Verstecke, da sie ihre Sammlung immer höchst argwöhnisch gehütet hatte. Doch ehe sie ganz sicher waren, dass der Becher und das Medaillon fehlten, hatte der Gehilfe, der bei Borgin und Burkes gearbeitet hatte, der junge Mann, der Hepzibah so regelmäßig besucht und sie so geschickt umgarnt hatte, seine Stelle gekündigt und war verschwunden. Seine Vorgesetzten hatten keine Ahnung, wo er steckte; sie waren über sein Verschwinden genauso überrascht wie alle anderen. Und dies war für sehr lange Zeit das Letzte, was man von Tom Riddle sah oder hörte.
    Nun«, sagte Dumbledore, »wenn du nichts dagegen hast, Harry, möchte ich erneut innehalten, um dich auf gewisse Eigenheiten unserer Geschichte aufmerksam zu machen. Voldemort hatte einen weiteren Mord begangen; ob es der erste war, seit er die Riddles getötet hatte, weiß ich nicht, aber ich vermute es. Wie du sicher bemerkt hast, tötete er diesmal nicht aus Rache, sondern aus Habgier. Er wollte die beiden sagenhaften Trophäen, die ihm diese arme, törichte alte Frau zeigte. Genau wie damals, als er die anderen Kinder in seinem Waisenhaus beraubt hatte, wie damals, als er den Ring seines Onkels Morfin gestohlen hatte, machte er sich nun mit Hepzibahs Becher und Medaillon davon.«
    »Aber das ist doch verrückt«, sagte Harry stirnrunzelnd, »… alles zu riskieren, seine Arbeit hinzuwerfen, bloß für diese …«
    »Verrückt vielleicht für dich, aber nicht für Voldemort«, sagte Dumbledore. »Ich hoffe, du wirst bald verstehen, was genau diese Gegenstände ihm bedeuteten, Harry, aber du musst zugeben, dass leicht vorstellbar ist, dass er

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