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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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zumindest das Medaillon als sein rechtmäßiges Eigentum betrachtete.«
    »Das Medaillon vielleicht«, sagte Harry, »aber warum hat er auch den Becher genommen?«
    »Er stammte ebenfalls von einem der Gründer von Hogwarts«, sagte Dumbledore. »Ich denke, Voldemort fühlte sich immer noch stark zu der Schule hingezogen und konnte einem Gegenstand nicht widerstehen, der so sehr von Hogwarts’ Geschichte durchdrungen ist. Es gab auch andere Gründe, glaube ich … Ich hoffe, dass ich sie dir zu gegebener Zeit vor Augen führen kann.
    Und nun zur allerletzten Erinnerung, die ich dir zu zeigen habe, zumindest bis es dir gelingt, uns Professor Slughorns Erinnerung zu beschaffen. Zehn Jahre liegen zwischen Hokeys Erinnerung und dieser, und wir können nur raten, was Lord Voldemort in diesen zehn Jahren getan hat …«
    Harry stand wieder auf, als Dumbledore die letzte Erinnerung in das Denkarium leerte.
    »Wessen Erinnerung ist es?«
    »Meine«, sagte Dumbledore.
    Und Harry tauchte nach Dumbledore durch die wogende silberne Masse und landete in ebendem Büro, das er gerade verlassen hatte. Da saß Fawkes auf seiner Stange und schlummerte glücklich, und dort, hinter dem Schreibtisch, war Dumbledore, der dem Dumbledore neben Harry sehr ähnlich sah, auch wenn er zwei gesunde Hände hatte und sein Gesicht vielleicht nicht ganz so faltig war. Der einzige Unterschied zwischen dem Büro der Jetztzeit und diesem war, dass es in der Vergangenheit schneite; bläuliche Flöckchen trieben in der Dunkelheit am Fenster vorbei und häuften sich auf dem Außensims.
    Der jüngere Dumbledore schien auf etwas zu warten, und tatsächlich, wenige Augenblicke nach ihrer Ankunft klopfte es an der Tür und er rief »Herein«.
    Harry entfuhr ein hastig unterdrücktes Keuchen. Voldemort hatte den Raum betreten. Seine Züge waren nicht so, wie Harry sie vor fast zwei Jahren aus dem großen steinernen Kessel hatte auftauchen sehen; sie waren nicht so schlangenhaft, die Augen waren noch nicht scharlachrot, das Gesicht noch nicht maskenhaft, und doch war es nicht mehr der hübsche Tom Riddle. Es war, als ob seine Züge verbrannt und verwischt wären; sie waren wächsern und merkwürdig verzerrt, und das Weiße seiner Augen sah jetzt dauerhaft blutig aus, auch wenn die Pupillen noch nicht die Schlitze waren, die sie, wie Harry wusste, einmal werden würden. Er trug einen langen schwarzen Umhang, und sein Gesicht war so bleich wie der Schnee, der auf seinen Schultern glitzerte.
    Dem Dumbledore hinter dem Schreibtisch war keinerlei Überraschung anzumerken. Offensichtlich war dieser Besuch verabredet worden.
    »Guten Abend, Tom«, sagte Dumbledore entspannt. »Wollen Sie sich nicht setzen?«
    »Danke«, sagte Voldemort, und er nahm den Platz ein, auf den Dumbledore gedeutet hatte – allem Anschein nach genau der Platz, den Harry in der Gegenwart soeben verlassen hatte. »Wie ich höre, sind Sie inzwischen Schulleiter«, sagte er, und seine Stimme war ein wenig höher und kälter als früher. »Eine gute Wahl.«
    »Ich freue mich, dass Sie sie billigen«, sagte Dumbledore lächelnd. »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«
    »Gerne«, sagte Voldemort. »Ich komme von weit her.«
    Dumbledore stand auf, ging rasch hinüber zu dem Schrank, in dem er jetzt das Denkarium aufbewahrte, der damals jedoch voller Flaschen war. Nachdem er Voldemort einen Kelch Wein gereicht und auch sich selbst eingeschenkt hatte, kehrte er zu seinem Platz hinter dem Schreibtisch zurück.
    »Nun, Tom … was verschafft mir die Ehre?«
    Voldemort antwortete nicht gleich, sondern nippte nur an seinem Wein.
    »Man nennt mich nicht mehr ›Tom‹«, sagte er. »Inzwischen bin ich unter dem Namen –«
    »Ich weiß, unter welchem Namen Sie bekannt sind«, sagte Dumbledore freundlich lächelnd. »Aber ich fürchte, für mich werden Sie immer Tom Riddle bleiben. Das ist eine der lästigen Eigenheiten von alten Lehrern, fürchte ich, dass sie die frühen Anfänge ihrer Schützlinge nie ganz vergessen.«
    Er hob sein Glas, als ob er Voldemort zutrinken wollte, dessen Gesicht ausdruckslos blieb. Dennoch merkte Harry, wie die Atmosphäre im Raum sich leicht veränderte: Dumbledores Weigerung, Voldemorts selbst gewählten Namen zu benutzen, war eine Weigerung, sich von Voldemort die Bedingungen ihres Treffens aufzwingen zu lassen, und Harry spürte deutlich, dass Voldemort dies genauso auffasste.
    »Ich bin überrascht, dass Sie so lange hiergeblieben sind«, sagte Voldemort nach

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