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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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nicht wahr? Sie dürften nicht in der Lage sein, näher als hundert Meter an das Haus heranzukommen, egal aus welcher Richtung.«
    Jetzt begriff Harry, warum Voldemort verschwunden war; es war genau an der Stelle gewesen, wo das Motorrad die von den Zaubern des Ordens errichtete Barriere durchquert hatte. Er hoffte nur, dass sie auch weiterhin standhielten: Er stellte sich vor, wie Voldemort, während sie hier redeten, hundert Meter über ihnen nach einer Möglichkeit suchte, in das einzudringen, was sich Harry wie eine große, durchsichtige Blase vorstellte.
    Er schwang die Beine vom Sofa; er musste Hagrid mit eigenen Augen sehen, um sicherzugehen, dass er lebte. Doch kaum war er aufgestanden, ging eine Tür auf, und Hagrid quetschte sich hindurch, das Gesicht voller Schlamm und Blut, leicht humpelnd zwar, aber wunderbarerweise am Leben.
    »Harry!«
    Er durchmaß die Strecke zwischen ihnen mit zwei Schritten, warf unterwegs zwei zierliche Tischchen und eine Schusterpalme um und drückte Harry so fest an sich, dass dessen frisch reparierte Rippen fast wieder zu Bruch gingen. »Mensch, Harry, wie bist’n da rausgekommen? Dacht schon, jetzt wär’s aus mit uns beiden.«
    »Jaah, ich auch. Unglaublich –«
    Harry hielt inne; er hatte gerade die Frau bemerkt, die hinter Hagrid das Zimmer betreten hatte.
    »Sie!«, rief er und fuhr mit der Hand in seine Tasche, die jedoch leer war.
    »Dein Zauberstab ist hier, mein Sohn«, sagte Ted und klopfte damit gegen Harrys Arm. »Er ist direkt neben dir gelandet, ich hab ihn aufgehoben. Und das ist meine Frau, die du da anschreist.«
    »Oh – Ver-Verzeihung.«
    Während Mrs Tonks durch das Zimmer kam, wurde ihre Ähnlichkeit mit ihrer Schwester Bellatrix deutlich schwächer: Ihr Haar war von einem hellen, weichen Braun, und ihre Augen waren viel offener und freundlicher. Dennoch wirkte sie nach Harrys Aufschrei etwas pikiert.
    »Was ist mit unserer Tochter geschehen?«, fragte sie. »Hagrid sagte, ihr seid überfallen worden; wo ist Nymphadora?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Harry. »Wir wissen nicht, was mit den Übrigen passiert ist.«
    Sie und Ted tauschten Blicke. Als Harry ihre Gesichter sah, packten ihn Angst und schlechtes Gewissen zugleich; wenn irgendwer von den andern umgekommen war, dann war es seine Schuld, ganz allein seine Schuld. Er hatte dem Plan zugestimmt, ihnen seine Haare gegeben …
    »Der Portschlüssel«, sagte er, sich plötzlich erinnernd. »Wir müssen zum Fuchsbau und dort nachfragen – dann können wir Ihnen eine Nachricht schicken, oder – oder Tonks wird, sobald sie –«
    »Dora geht es sicher gut, Dromeda«, sagte Ted. »Sie weiß, was sie tut, sie war oft mit den Auroren in brenzligen Situationen. Der Portschlüssel ist dort drüben«, fügte er an Harry gewandt hinzu. »Er soll in drei Minuten abgehen, wenn ihr ihn nehmen wollt.«
    »Ja, allerdings«, sagte Harry. Er griff nach seinem Rucksack und schwang ihn über die Schultern. »Ich –«
    Er sah Mrs Tonks an und wollte sich entschuldigen, weil er sie in großer Angst zurückließ, für die er sich auch noch so schrecklich verantwortlich fühlte, aber es fielen ihm keine Worte ein, die ihm nicht hohl und unaufrichtig schienen.
    »Ich richte Tonks – Dora – aus, dass sie eine Nachricht schicken soll, wenn sie … Danke, dass Sie uns zusammengeflickt haben, danke für alles. Ich –«
    Er war froh, als er das Zimmer verließ und Ted Tonks durch einen kurzen Flur in ein Schlafzimmer folgte. Hagrid kam hinterher, tief gebückt, um sich den Kopf nicht am Türsturz anzuschlagen.
    »Hier ist er, mein Sohn. Das ist der Portschlüssel.«
    Mr Tonks wies auf eine kleine Haarbürste mit silbernem Rücken, die auf der Frisierkommode lag.
    »Danke«, sagte Harry und streckte die Hand aus, um einen Finger auf die Bürste zu legen, bereit zum Aufbruch.
    »Moment noch«, sagte Hagrid und sah sich um. »Harry, wo ist Hedwig?«
    »Sie … sie wurde getroffen«, sagte Harry.
    Die Wahrheit brach über ihn herein. Er schämte sich, als Tränen ihm in den Augen brannten. Die Eule war seine Gefährtin gewesen, die einzige wunderbare Verbindung zur magischen Welt, immer wenn er gezwungen war, zu den Dursleys zurückzukehren.
    Hagrid streckte seine große Hand aus und tätschelte ihm schmerzhaft die Schulter.
    »Is’ ja gut«, sagte er mit rauer Stimme. »Is’ ja gut. Sie hat ’n tolles langes Leben gehabt –«
    »Hagrid!«, sagte Ted Tonks mahnend, als die Bürste hellblau aufglühte, und Hagrid legte

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