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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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gerade noch rechtzeitig den Zeigefinger darauf.
    Am Nabel fortgerissen, als ob ein unsichtbarer Angelhaken ihn vorwärtsgezerrt hätte, wurde Harry ins Nichts hinausgezogen, und während sein Finger am Portschlüssel haften blieb, wirbelte er zügellos um sich selbst und wurde zusammen mit Hagrid von Mr Tonks weggeschleudert: Sekunden später schlug Harry mit den Füßen voran auf hartem Boden auf und landete auf Händen und Knien im Hof des Fuchsbaus. Schreie waren zu hören. Harry warf die Bürste, die nun nicht mehr glühte, beiseite, erhob sich leicht taumelnd und sah Mrs Weasley und Ginny die Stufen vor der Hintertür hinunterrennen, während Hagrid, der bei der Landung auch zu Boden gegangen war, mühsam auf die Beine kam.
    »Harry? Du bist der echte Harry? Was ist passiert? Wo sind die anderen?«, rief Mrs Weasley.
    »Was soll das heißen? Sind denn nicht alle wieder zurückgekommen?«, keuchte Harry.
    Die Antwort war deutlich in Mrs Weasleys blassem Gesicht zu lesen.
    »Die Todesser haben uns aufgelauert«, erklärte ihr Harry. »Wir waren umringt, kaum dass wir gestartet waren – sie wussten, dass es heute Abend sein würde – ich weiß nicht, was mit den anderen passiert ist. Vier von denen haben uns verfolgt, uns blieb nur die Flucht, und dann hat uns Voldemort eingeholt –«
    Er konnte den rechtfertigenden Ton in seiner eigenen Stimme hören, seine dringende Bitte, sie möge doch verstehen, wieso er nicht wusste, was mit ihren Söhnen geschehen war, aber –
    »Dem Himmel sei Dank, dass es dir gut geht«, sagte sie und zog ihn in eine Umarmung, die er nicht verdient zu haben glaubte.
    »Du hast nich zufällig ’n Schnaps, Molly?«, fragte Hagrid ein wenig zittrig. »Für medizinische Zwecke?«
    Sie hätte den Schnaps herbeizaubern können, aber als sie zu dem krummen Haus zurückeilte, wusste Harry, dass sie ihr Gesicht verbergen wollte. Er wandte sich Ginny zu, die seine stumme Bitte um Auskunft sofort erfüllte.
    »Ron und Tonks hätten als Erste wieder da sein sollen, aber sie haben ihren Portschlüssel verpasst, er kam ohne sie zurück«, sagte sie und deutete auf eine verrostete Ölkanne, die in der Nähe am Boden lag. »Und der da«, sie wies auf einen alten Turnschuh, »der war eigentlich für Dad und Fred, sie sollten die Zweiten sein. Du und Hagrid, ihr wart die Dritten, und«, sie sah auf ihre Uhr, »wenn sie es geschafft haben, sollten George und Lupin etwa in einer Minute zurück sein.«
    Mrs Weasley tauchte mit einer Flasche Schnaps in der Hand wieder auf, die sie Hagrid reichte. Er entkorkte die Flasche und trank sie in einem Zug leer.
    »Mum!«, rief Ginny und deutete auf etwas, das ein paar Meter entfernt war.
    Ein blaues Licht war in der Dunkelheit sichtbar geworden: Es wurde größer und heller, und Lupin und George tauchten auf, sie drehten sich um sich selbst und stürzten dann zu Boden. Harry war sofort klar, dass etwas nicht stimmte: Lupin stützte den bewusstlosen George, dessen Gesicht voller Blut war. Harry rannte hin und packte George an den Beinen. Er und Lupin trugen ihn gemeinsam ins Haus und durch die Küche ins Wohnzimmer, wo sie ihn aufs Sofa legten. Als das Licht der Lampe auf Georges Kopf fiel, stockte Ginny der Atem, und Harry drehte sich der Magen um: George fehlte ein Ohr. Eine Seite seines Kopfes und der Hals trieften von feuchtem, erschreckend scharlachrotem Blut.
    Mrs Weasley hatte sich kaum über ihren Sohn gebeugt, als Lupin Harry am Oberarm packte und ihn nicht allzu sanft zurück in die Küche schleifte, wo Hagrid immer noch versuchte, seinen massigen Körper durch die Hintertür zu manövrieren.
    »Hey«, sagte Hagrid entrüstet. »Lass ihn los! Lass Harry los!«
    Lupin beachtete ihn nicht.
    »Was für eine Kreatur saß damals in der Ecke, als Harry Potter mich zum ersten Mal in meinem Büro in Hogwarts aufsuchte?«, sagte er und schüttelte Harry leicht. »Antworte mir!«
    »Ein – ein Grindeloh in einem Aquarium, oder?«
    Lupin ließ Harry los und fiel rückwärts gegen einen Küchenschrank.
    »Was sollt’n das?«, brüllte Hagrid.
    »Tut mir leid, Harry, aber ich musste es überprüfen«, sagte Lupin kurz angebunden. »Man hat uns verraten. Voldemort wusste, dass du heute Abend weggebracht werden würdest, und die Einzigen, die es ihm hätten sagen können, waren direkt am Plan beteiligt. Du hättest ein Betrüger sein können.«
    »Und warum überprüfst du dann nich mich?«, schnaufte Hagrid, der sich nach wie vor damit abmühte, durch die Tür zu

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