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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Bilderrahmen. Er trat näher und sah die Schlangenembleme auf ihren Brüsten: Slytherins. Regulus war sofort zu erkennen, er war der Junge, der in der Mitte der vorderen Reihe saß: Er hatte das gleiche dunkle Haar und den leicht hochmütigen Blick seines Bruders, allerdings war er kleiner, schmächtiger und um einiges weniger hübsch, als Sirius es gewesen war.
    »Er hat als Sucher gespielt«, sagte Harry.
    »Was?«, sagte Hermine geistesabwesend; sie war immer noch in die Zeitungsausschnitte über Voldemort vertieft.
    »Er sitzt in der Mitte der vorderen Reihe, da, wo der Sucher … ist ja auch egal«, sagte Harry, als ihm klar wurde, dass niemand zuhörte: Ron suchte auf Händen und Knien unter dem Kleiderschrank. Harry sah sich im Zimmer nach möglichen Verstecken um und ging zum Schreibtisch. Doch wieder hatte jemand vor ihnen dort gesucht. Die Schubladen waren vor kurzem durchstöbert, ihr Staub aufgewirbelt worden, doch es war nichts Wertvolles darin: alte Schreibfedern, überholte Lehrbücher, die so aussahen, als wären sie grob behandelt worden, ein vor kurzem zertrümmertes Tintenfass, dessen klebriger Rest den Inhalt der Schublade bedeckte.
    »Es gibt eine einfachere Methode«, sagte Hermine, als Harry sich die Tintenfinger an seiner Jeans abwischte. Sie hob ihren Zauberstab und sagte: »Accio Medaillon!«
    Nichts geschah. Ron, der in den Falten der ausgebleichten Vorhänge gesucht hatte, sah enttäuscht aus.
    »Das war’s dann also? Es ist nicht hier?«
    »Oh, es könnte trotzdem hier sein, aber unter Gegenzaubern«, sagte Hermine. »Unter Zaubern, die verhindern, dass es magisch aufgerufen wird, weißt du?«
    »Wie die, die Voldemort auf das steinerne Becken in der Höhle gelegt hat«, sagte Harry und erinnerte sich, dass er das falsche Medaillon nicht hatte aufrufen können.
    »Wie sollen wir es dann finden?«, fragte Ron.
    »Wir suchen per Hand«, sagte Hermine.
    »Das ist eine gute Idee«, erwiderte Ron, verdrehte die Augen und fing wieder an, die Vorhänge abzusuchen.
    Sie durchkämmten über eine Stunde lang jeden Zentimeter des Zimmers, mussten am Ende jedoch feststellen, dass das Medaillon nicht da war.
    Die Sonne war jetzt aufgegangen; ihr Licht blendete sie sogar durch die schmutzigen Treppenhausfenster hindurch.
    »Es könnte doch irgendwo anders im Haus sein«, sagte Hermine in aufmunterndem Ton, während sie wieder nach unten gingen: So wie Harry und Ron mehr und mehr den Mut verloren hatten, schien sie immer entschlossener geworden zu sein. »Ob er es nun geschafft hat, das Medaillon zu zerstören, oder nicht, er wollte es doch sicher vor Voldemort verstecken, oder? Erinnert ihr euch an all diese schrecklichen Dinge, die wir loswerden mussten, als wir letztes Mal hier waren? Diese Uhr, die Schrauben auf jeden abschoss, und die alten Umhänge, die versucht haben, Ron zu erwürgen; Regulus hat sie vielleicht dort hingetan, um das Versteck des Medaillons zu schützen, auch wenn wir das damals nicht … nicht …«
    Harry und Ron sahen sie an. Sie stand da mit einem Fuß in der Luft und mit verdatterter Miene, wie jemand, der gerade einen Gedächtniszauber verpasst bekommen hatte; sie schielte sogar ein wenig.
    »… wussten«, schloss sie flüsternd.
    »Stimmt was nicht?«, fragte Ron.
    »Da war ein Medaillon.«
    »Was?«, sagten Harry und Ron gleichzeitig.
    »In dem Schrank im Salon. Keiner konnte es öffnen. Und wir … wir …«
    Harry hatte das Gefühl, als wäre ihm ein Backstein durch die Brust und in den Magen gerutscht. Nun fiel es ihm ein: Er hatte das Ding sogar in der Hand gehabt, als sie es herumgehen ließen und einer nach dem anderen versuchte, es aufzustemmen. Sie hatten es in einen Müllsack geworfen, zusammen mit der Schnupftabaksdose voll Warzhautpulver und mit der Spieldose, die alle schläfrig gemacht hatte …
    »Kreacher hat jede Menge von diesen Sachen zurückgeklaut«, sagte Harry. Das war die einzige Chance, die einzige schwache Hoffnung, die ihnen blieb, und er wollte sich daran festklammern, bis er gezwungen war sie aufzugeben. »In seinem Schrank in der Küche hatte er ein richtiges Geheimlager. Kommt.«
    Zwei Stufen auf einmal nehmend, rannte er die Treppe hinunter, und die anderen beiden polterten hinter ihm her. Sie machten so viel Lärm, dass sie auf dem Weg durch die Eingangshalle das Porträt von Sirius’ Mutter aufweckten.
    »Dreck! Schlammblüter! Abschaum!« , kreischte sie ihnen nach, als sie in die Kellerküche stürmten und die Tür hinter sich

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