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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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weißt, der Besen steigt nur etwa einen halben Meter hoch, aber er hat fast die Katze umgebracht und eine schreckliche Vase zerdeppert, die Petunia mir zu Weihnachten geschickt hat (ich will mich nicht beklagen). Natürlich fand James es furchtbar lustig, er meint, der wird mal ein großer Quidditch-Spieler, aber wir mussten sämtlichen Zierrat wegpacken und behalten ihn immer im Auge, wenn er losfliegt.
    Wir hatten einen sehr beschaulichen Geburtstagstee, nur wir und die alte Bathilda, die immer nett zu uns war und ganz vernarrt ist in Harry. Es tat uns so leid, dass du nicht kommen konntest, aber der Orden hat Vorrang, und Harry ist sowieso noch nicht alt genug, um zu verstehen, dass es sein Geburtstag ist! James ist allmählich etwas frustriert, weil er hier eingesperrt ist, er versucht, es nicht zu zeigen, aber ich merke es – und Dumbledore hat immer noch seinen Tarnumhang, daher ist es nichts mit kleinen Ausflügen. Wenn du uns besuchen könntest, würde ihn das wirklich aufmuntern. Würmchen war hier, letztes Wochenende, er kam mir niedergeschlagen vor, aber das lag wohl an der Nachricht von den McKinnons; ich hab den ganzen Abend geweint, als ich davon hörte.
    Bathilda schaut fast jeden Tag vorbei, sie ist eine hinreißende alte Dame und kennt die erstaunlichsten Geschichten über Dumbledore, ich bin nicht sicher, ob er erfreut wäre, wenn er das wüsste! Ich weiß nicht, wie viel davon wirklich wahr ist, denn es erscheint unglaublich, dass Dumbledore
    Harrys Glieder waren offenbar taub geworden. Er stand stocksteif da, das wunderbare Papier in seinen gefühllosen Fingern, während mit lautloser Wucht Freude und Trauer gleichermaßen durch seine Adern rauschten. Taumelnd ging er zum Bett und setzte sich hin. Er las den Brief noch einmal durch, konnte aber nicht mehr darin finden als beim ersten Mal, und schließlich starrte er nur noch auf die Handschrift. Sie hatte ihre »g« genauso gemacht wie er: Er suchte den Brief nach jedem einzelnen davon ab, und jedes war wie ein freundliches kleines Winken, das er flüchtig hinter einem Schleier erspähen konnte. Der Brief war ein ungeheurer Schatz, ein Beweis dafür, dass Lily Potter gelebt hatte, wirklich gelebt hatte, dass ihre warme Hand sich einst über dieses Pergament bewegt hatte, die Tintenspur dieser Buchstaben gezogen hatte, dieser Wörter, Wörter über ihn, Harry, ihren Sohn.
    Ungeduldig rieb er sich die Feuchtigkeit aus den Augen und las den Brief noch einmal, und diesmal konzentrierte er sich auf die Bedeutung. Es war, als würde er einer Stimme lauschen, an die er sich vage erinnerte.
    Sie hatten eine Katze gehabt … vielleicht war sie, wie seine Eltern, in Godric’s Hollow umgekommen … oder aber geflohen, als niemand mehr da war, um sie zu füttern … Sirius hatte ihm seinen ersten Besen gekauft … seine Eltern hatten Bathilda Bagshot gekannt; hatte Dumbledore sie einander vorgestellt? Dumbledore hat immer noch seinen Tarnumhang … das kam ihm irgendwie komisch vor …
    Harry hielt inne und dachte über die Worte seiner Mutter nach. Warum hatte Dumbledore James’ Tarnumhang an sich genommen? Harry erinnerte sich deutlich daran, dass sein Schulleiter vor Jahren zu ihm gesagt hatte: Ich brauche keinen Umhang, um unsichtbar zu werden . Vielleicht hatte ein weniger begabtes Ordensmitglied ihn zu Hilfe nehmen müssen und Dumbledore hatte ihn überbracht? Harry las weiter …
    Würmchen war hier … Pettigrew, der Verräter, wirkte »niedergeschlagen«, tatsächlich? War ihm bewusst, dass er James und Lily zum letzten Mal lebend sah?
    Und schließlich wieder Bathilda, die erstaunliche Geschichten über Dumbledore erzählte: es erscheint unglaublich, dass Dumbledore –
    Dass Dumbledore was? Doch es gab eine Vielzahl von Dingen, die bei Dumbledore unglaublich erscheinen könnten; dass er einmal schlechte Noten in einer Prüfung in Verwandlung bekommen hatte, zum Beispiel, oder dass er wie Aberforth angefangen hatte, mit Ziegen zu zaubern …
    Harry stand auf und ließ den Blick über den Boden schweifen: Vielleicht lag hier irgendwo der Rest des Briefes. Er hob Papiere auf und behandelte sie in seinem Eifer genauso rücksichtslos wie der Erste, der hier alles durchsucht hatte; er riss Schubladen auf, schüttelte Bücher aus, stieg auf einen Stuhl, um mit der Hand über den Schrank zu streichen, und kroch unter das Bett und einen Sessel.
    Endlich, er lag gerade mit dem Kopf auf dem Boden, entdeckte er etwas wie einen Papierfetzen unter der

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