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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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gesehen, worauf die sitzen?«
    Harry schaute genauer hin und erkannte, dass das, was er für zierreich gemeißelte Throne gehalten hatte, in Wirklichkeit Massen von Menschen waren, aus Stein gehauen: Hunderte und Aberhunderte von nackten Körpern, Männer, Frauen und Kinder, alle mit ziemlich dummen, hässlichen Gesichtern, krümmten sich und zwängten sich zusammen, um die Last der schön gekleideten Zauberer zu tragen.
    »Muggel«, flüsterte Hermine. »An ihrem rechtmäßigen Platz. Kommt, wir müssen weiter.«
    Sie schlossen sich den Zauberern und Hexen an, die auf die goldenen Tore am Ende der Halle zuströmten, und schauten sich dabei möglichst unauffällig um, doch von der markanten Gestalt von Dolores Umbridge war nichts zu sehen. Sie gingen durch die Tore in eine kleinere Halle, wo sich vor zwanzig goldenen Gittern, die ebenso viele Aufzüge bargen, Schlangen bildeten. Sie hatten sich kaum bei der nächsten hinten angestellt, als eine Stimme sagte: »Cattermole!«
    Sie blickten sich um: Harrys Magen verkrampfte sich. Einer der Todesser, die dabei gewesen waren, als Dumbledore starb, schritt auf sie zu. Die Ministeriumsangestellten neben ihnen verstummten und senkten den Blick; Harry spürte förmlich, wie eine Welle von Angst sie erfasste. Das finstere, etwas ungeschlachte Gesicht des Mannes passte irgendwie nicht zu seinem prächtigen wallenden Umhang, der mit vielen goldenen Fäden bestickt war. Jemand in der Menge rund um die Aufzüge rief kriecherisch: »Morgen, Yaxley!« Yaxley ignorierte es.
    »Ich hatte jemanden von der Zauberei-Zentralverwaltung angefordert, der mein Büro in Ordnung bringen soll, Cattermole. Es regnet dort immer noch.«
    Ron blickte umher, als hoffte er, dass irgendein anderer eingreifen würde, aber niemand sprach ein Wort.
    »Es regnet … in Ihrem Büro? Das – das ist nicht gut, oder?«
    Ron lachte nervös auf. Yaxleys Augen weiteten sich.
    »Sie halten das für komisch, Cattermole, stimmt’s?«
    Zwei Hexen lösten sich aus der Schlange vor dem Lift und wuselten davon.
    »Nein«, sagte Ron, »nein, natürlich –«
    »Ist Ihnen klar, dass ich auf dem Weg nach unten bin, um Ihre Frau zu verhören, Cattermole? Tatsächlich bin ich ziemlich überrascht, dass Sie nicht dort unten sind und ihr das Händchen halten, während sie wartet. Haben sie wohl schon als hoffnungslos aufgegeben, was? Ist wahrscheinlich das Gescheiteste. Passen Sie auf, dass Sie das nächste Mal eine Reinblütige heiraten.«
    Hermine hatte vor Entsetzen ein leises Piepsen ausgestoßen. Yaxley sah sie an. Sie hüstelte und wandte sich ab.
    »Ich – ich –«, stammelte Ron.
    »Aber wenn meine Frau beschuldigt würde, eine Schlammblüterin zu sein«, sagte Yaxley, »– nicht dass irgendeine Frau, die ich heirate, je mit einem solchen Dreckstück verwechselt werden könnte –, und wenn der Leiter der Abteilung für Magische Strafverfolgung etwas erledigt haben wollte, dann würde ich das zuallererst erledigen, Cattermole. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja«, flüsterte Ron.
    »Dann kümmern Sie sich darum, Cattermole, und wenn mein Büro nicht in einer Stunde vollkommen trocken ist, dann wird der Blutstatus Ihrer Frau noch zweifelhafter sein, als er ohnehin schon ist.«
    Das goldene Gitter vor ihnen öffnete sich rasselnd. Mit einem Nicken und einem unfreundlichen Lächeln in Richtung Harry, von dem er offenbar erwartet hatte, dass er es gutheißen würde, wie Cattermole niedergemacht wurde, rauschte Yaxley zu einem anderen Aufzug davon. Harry, Ron und Hermine betraten den Lift vor ihnen, aber niemand kam hinterher: Es war, als ob sie ansteckend wären. Die Gitter schlossen sich krachend und der Lift begann nach oben zu fahren.
    »Was soll ich jetzt machen?«, fragte Ron sofort die beiden anderen; er wirkte bestürzt. »Wenn ich nicht aufkreuze, wird meine Frau – ich meine, Cattermoles Frau –«
    »Wir kommen mit, wir sollten zusammenbleiben –«, fing Harry an, aber Ron schüttelte fieberhaft den Kopf.
    »Das wär verrückt, wir haben nicht viel Zeit. Ihr beide sucht Umbridge, ich geh und kümmer mich um Yaxleys Büro – aber wie schaffe ich es, dass es aufhört zu regnen?«
    »Versuch es mit Finite Incantatem«, sagte Hermine sofort, »das müsste den Regen stoppen, falls es ein Bann oder ein Fluch ist; falls nicht, dann ist irgendwas mit einem Atmosphärischen Zauber schiefgegangen, was dann schon schwieriger zu reparieren ist, dann würde ich es als Übergangsmaßnahme erst mal mit Impervius

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