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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Todes Angst, besonders der Stein der Auferstehung … und Harry presste seinen Mund erneut auf den Schnatz, küsste ihn, verschluckte ihn fast, doch das kalte Metall gab nicht nach …
    Es war fast Morgen, als er sich an Luna erinnerte, die allein in einer Zelle in Askaban saß, umringt von Dementoren, und plötzlich schämte er sich. Er hatte sich fieberhaft mit den Heiligtümern beschäftigt und sie darüber ganz vergessen. Wenn sie Luna nur befreien könnten, aber Dementoren in solcher Vielzahl waren praktisch unangreifbar. Nun fiel ihm auch ein, dass er noch gar nicht versucht hatte, mit dem Schwarzdorn-Zauberstab einen Patronus hervorzubringen … das musste er am Morgen nachholen …
    Wenn es nur eine Möglichkeit gäbe, einen besseren Zauberstab zu bekommen …
    Und wieder überkam ihn der Wunsch nach dem Elderstab, dem Todesstab, unbesiegbar, unschlagbar …
    Am nächsten Morgen packten sie das Zelt ein und zogen durch triste Regenschauer weiter. Der Regen begleitete sie bis an die Küste, wo sie in dieser Nacht das Zelt aufstellten, und weiter die ganze Woche, durch verschlammte Landschaften, die Harry trostlos und bedrückend fand. Er musste ständig an die Heiligtümer des Todes denken. Es war, als ob eine Flamme in ihm entfacht worden wäre, die durch nichts zu löschen war, weder durch Hermines schlichten Unglauben noch durch Rons beharrliche Zweifel. Und doch, je heftiger die Sehnsucht nach den Heiligtümern in ihm brannte, desto schlechter wurde seine Laune. Er gab Ron und Hermine die Schuld: Ihre entschiedene Gleichgültigkeit dämpfte seine Stimmung genauso wie der anhaltende Regen, doch nichts konnte seine Gewissheit untergraben, sie blieb unerschütterlich. Harrys Glaube an die Heiligtümer und sein Verlangen danach nahmen ihn derart in Anspruch, dass er sich von den beiden anderen und ihrer Besessenheit für die Horkruxe vollkommen isoliert fühlte.
    »Besessenheit?«, sagte Hermine mit leiser, zorniger Stimme, als Harry eines Abends so unvorsichtig war, das Wort zu benutzen, nachdem Hermine ihm Vorwürfe gemacht hatte, weil er so wenig Interesse daran zeigte, weitere Horkruxe ausfindig zu machen. »Wir sind nicht diejenigen, die besessen sind, Harry! Wir versuchen das zu tun, was Dumbledore uns aufgetragen hat!«
    Doch die unterschwellige Kritik prallte an ihm ab. Dumbledore hatte Hermine das Zeichen der Heiligtümer hinterlassen, damit sie es entschlüsselte, und Harry war nach wie vor überzeugt davon, dass er auch den Stein der Auferstehung hinterlassen hatte, im Goldenen Schnatz versteckt. Keiner kann leben, während der Andere überlebt … Gebieter des Todes … warum begriffen es Ron und Hermine nicht?
    »Der letzte Feind, der zerstört werden wird, ist der Tod« , zitierte Harry ruhig.
    »Ich dachte, wir sollten gegen Du-weißt-schon-wen kämpfen?«, entgegnete Hermine und Harry gab es auf.
    Selbst das Geheimnis der silbernen Hirschkuh, über das die anderen beiden beharrlich reden wollten, kam Harry jetzt weniger wichtig vor, wie eine mäßig interessante Nebensache. Das Einzige, was ihn sonst noch stark beschäftigte, war seine Narbe, die wieder zu kribbeln begonnen hatte, was er allerdings möglichst vor den anderen zu verheimlichen suchte. Wann immer es passierte, zog er sich zurück, doch was er sah, enttäuschte ihn. Die Bilder, die er mit Voldemort teilte, waren in ihrer Art nicht mehr wie vorher; sie waren auf einmal verwischt und veränderten sich, als würden sie ständig scharf gestellt und dann wieder unscharf. Harry konnte nur die undeutlichen Umrisse eines Gegenstands erkennen, der wie ein Totenschädel aussah, und etwas wie einen Berg, der eher ein Schatten war als feste Materie. Harry, der an gestochen scharfe Bilder gewöhnt war, beunruhigte diese Veränderung. Er machte sich Sorgen, dass die Verbindung zwischen ihm und Voldemort beschädigt worden sein könnte, eine Verbindung, die er gefürchtet und zugleich geschätzt hatte, was auch immer er Hermine gesagt haben mochte. Harry brachte diese unbefriedigenden, verschwommenen Bilder irgendwie mit der Zerstörung seines Zauberstabs in Zusammenhang, als ob es die Schuld des Schwarzdornstabs wäre, dass er nicht mehr so gut wie vorher in Voldemorts Geist hineinsehen konnte.
    Während die Wochen dahinschlichen, konnte Harry, obwohl er so intensiv mit sich selbst beschäftigt war, nicht umhin zu bemerken, dass Ron nun offenbar die Dinge in die Hand nahm. Vielleicht weil er entschlossen war, wiedergutzumachen, dass er sie im

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