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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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um uns zu verabschieden.«
    In diesem Punkt waren sie hart geblieben, weil Hermine sich in Bellatrix verwandeln musste, ehe sie aufbrachen, und je weniger Bill und Fleur wussten oder vermuteten, was sie vorhatten, desto besser. Sie hatten ihnen auch erklärt, dass sie nicht zurückkommen würden. Da sie Perkins’ altes Zelt in der Nacht verloren hatten, als die Greifer sie fingen, hatte Bill ihnen ein anderes geliehen. Es war jetzt in der perlenverzierten Tasche verstaut, die Hermine, wie Harry beeindruckt erfuhr, vor den Greifern geschützt hatte, indem sie sie einfach ganz unten in ihre Socke gestopft hatte.
    Obwohl er Bill, Fleur, Luna und Dean vermissen würde, ganz zu schweigen von den häuslichen Annehmlichkeiten, die sie während der letzten Wochen genossen hatten, freute sich Harry darauf, der Enge von Shell Cottage zu entkommen. Er hatte es satt, andauernd aufpassen zu müssen, dass ihnen keiner zuhörte, hatte es satt, in dem kleinen dunklen Schlafzimmer eingesperrt zu sein. Am meisten sehnte er sich danach, Griphook loszuwerden. Doch wie und wann genau sie sich von dem Kobold trennen würden, ohne ihm Gryffindors Schwert auszuhändigen, blieb eine Frage, auf die Harry keine Antwort hatte. Es war unmöglich gewesen, zu einer Entscheidung zu kommen, wie sie das anstellen sollten, da der Kobold Harry, Ron und Hermine selten länger als fünf Minuten am Stück allein ließ. »Der könnte meiner Mutter noch was beibringen«, knurrte Ron, als die langen Koboldfinger ständig an Türkanten auftauchten. Bills Warnung im Sinn, konnte Harry nicht umhin zu vermuten, dass Griphook Ausschau hielt, ob er womöglich hereingelegt wurde. Hermine war so vehement gegen das geplante falsche Spiel, dass Harry den Versuch aufgegeben hatte, sich ihr Wissen zunutze zu machen bei der Frage, wie man es am besten anstellen könnte; Ron fiel in einem jener seltenen Momente, die sie ohne Griphook ergattern konnten, nichts Besseres dazu ein als: »Wir müssen einfach irgendwie improvisieren, Mann.«
    Harry schlief schlecht in dieser Nacht. In den frühen Morgenstunden lag er wach und rief sich ins Gedächtnis zurück, wie er sich in der Nacht gefühlt hatte, bevor sie ins Zaubereiministerium eingedrungen waren, und er erinnerte sich, dass er entschlossen, fast erregt gewesen war. Nun verspürte er jäh aufflackernde Ängste, nagende Zweifel: Er wurde die Befürchtung einfach nicht los, dass alles schiefgehen würde. Immer wieder sagte er sich, dass sie einen guten Plan hatten, dass Griphook wusste, womit sie es zu tun bekommen würden, dass sie auf all die Schwierigkeiten, mit denen sie rechnen mussten, gut vorbereitet waren; und dennoch hatte er ein ungutes Gefühl. Ein-, zweimal hörte er, wie Ron sich bewegte, und war sicher, dass auch er wach lag, doch sie teilten sich das Wohnzimmer mit Dean, deshalb sagte Harry nichts.
    Es war eine Erleichterung, als es sechs Uhr wurde und sie aus ihren Schlafsäcken schlüpfen, sich im Halbdunkel anziehen und dann hinaus in den Garten schleichen konnten, wo sie sich mit Hermine und Griphook treffen wollten. Es war ein kühler Morgen, doch es wehte nur ein leichter Wind, nun, da es Mai war. Harry blickte hoch zu den Sternen, die am dunklen Himmel immer noch blass leuchteten, und lauschte den Wellen, die gegen die Klippe brandeten: Er würde dieses Geräusch vermissen.
    Kleine grüne Schösslinge sprossen nun aus der roten Erde von Dobbys Grab; in einem Jahr würde der Hügel mit Blumen bewachsen sein. Der weiße Stein, der den Namen des Elfen trug, sah bereits verwittert aus. Jetzt wurde Harry klar, dass sie Dobby kaum an einem schöneren Platz hätten bestatten können, doch ihm war schmerzhaft traurig zumute bei dem Gedanken, dass sie ihn zurückließen. Er sah auf das Grab hinab und fragte sich noch einmal, woher der Elf gewusst hatte, wohin er kommen musste, um sie zu retten. Wie von allein wanderten seine Finger zu dem kleinen Beutel, der nach wie vor um seinen Hals hing und durch den er die gezackte Spiegelscherbe ertasten konnte, in der er, davon war er überzeugt, Dumbledores Auge gesehen hatte. Dann hörte er eine Tür aufgehen und drehte sich um.
    Bellatrix Lestrange schritt über den Rasen auf sie zu, in Begleitung von Griphook. Im Gehen stopfte sie die kleine Perlentasche in die Innentasche eines weiteren der alten Umhänge, die sie vom Grimmauldplatz mitgenommen hatten. Obwohl Harry ganz genau wusste, dass es in Wahrheit Hermine war, konnte er einen Schauder des Abscheus nicht

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