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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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unterdrücken. Sie war größer als er, das lange schwarze Haar wogte ihr über den Rücken, und ihre Augen mit den schweren Lidern blickten verächtlich, als sie auf ihm ruhten; doch dann sprach sie und er hörte Hermine aus Bellatrix’ leiser Stimme heraus.
    »Sie hat ekelhaft geschmeckt, schlimmer als Spulenwurzeln! Okay, Ron, komm, damit ich dich herrichten kann …«
    »In Ordnung, aber vergiss nicht, ich mag den Bart nicht zu lang –«
    »Oh, um Himmels willen, es geht hier nicht darum, möglichst gut auszusehen –«
    »Das ist es nicht, der ist nur andauernd im Weg! Aber dass meine Nase ein wenig kürzer war, hat mir gefallen, versuch doch, es so wie letztes Mal hinzukriegen.«
    Seufzend machte sich Hermine an die Arbeit und veränderte leise vor sich hin murmelnd verschiedene Merkmale von Rons Erscheinung. Er sollte eine völlig erfundene Person werden, und sie bauten darauf, dass die feindselige Aura, die von Bellatrix ausging, ihn schützen würde. Harry und Griphook wollten sich unterdessen unter dem Tarnumhang verbergen.
    »Bitte sehr«, sagte Hermine, »wie sieht er aus, Harry?«
    Es war gerade noch möglich, Ron unter seiner Maske zu erkennen, aber nur, dachte Harry, weil er ihn so gut kannte. Rons Haare waren jetzt lang und gewellt, er hatte einen dichten braunen Bart mitsamt Schnurrbart, keine Sommersprossen, eine kurze, breite Nase und buschige Augenbrauen.
    »Also, mein Typ ist er nicht, aber es wird genügen«, sagte Harry. »Gehen wir dann?«
    Alle drei blickten zurück auf Shell Cottage, das dunkel und still unter den verblassenden Sternen lag, dann wandten sie sich um und gingen auf die Stelle direkt hinter der Grenzmauer zu, wo der Fidelius-Zauber nicht mehr wirksam war und sie disapparieren konnten. Sobald sie draußen vor dem Tor waren, ergriff Griphook das Wort.
    »Ich sollte jetzt aufsteigen, Harry Potter, nicht wahr?«
    Harry bückte sich, der Kobold kletterte auf seinen Rücken und verschränkte seine Hände vor Harrys Kehle. Er war nicht schwer, doch Harry mochte das Gefühl des Kobolds auf seinem Rücken nicht, der sich überraschend kräftig an ihn klammerte. Hermine zog den Tarnumhang aus der Perlentasche und warf ihn beiden über.
    »Perfekt«, sagte sie und bückte sich nach Harrys Füßen. »Nichts zu sehen. Gehen wir.«
    Mit Griphook auf den Schultern drehte Harry sich auf der Stelle, voll und ganz auf den Tropfenden Kessel konzentriert, den Pub, der den Eingang zur Winkelgasse markierte. Der Kobold klammerte sich noch fester an ihn, als sie sich in die drückende Dunkelheit hineinbewegten, und Sekunden später landeten Harrys Füße auf dem Bürgersteig, er schlug die Augen auf und war in der Charing Cross Road. Muggel eilten vorbei, mit den tranigen Mienen des frühen Morgens, nichts von der Existenz des kleinen Pubs ahnend.
    Der Schankraum des Tropfenden Kessels war fast leer. Tom, der zahnlose Wirt mit dem krummen Rücken, polierte Gläser hinter der Bar; einige Zauberer, die sich hinten in der Ecke leise unterhielten, warfen einen Blick auf Hermine und zogen sich in die Schatten zurück.
    »Madam Lestrange«, murmelte Tom und neigte unterwürfig den Kopf, als Hermine vorbeiging.
    »Guten Morgen«, sagte Hermine, und als Harry vorbeischlich, der unter dem Tarnumhang immer noch Griphook huckepack trug, sah er Toms überraschte Miene.
    »Zu höflich«, flüsterte Harry Hermine ins Ohr, als sie aus dem Pub hinaus in den kleinen Hinterhof gingen. »Du musst die Leute wie Abschaum behandeln!«
    »Okay, okay!«
    Hermine zog Bellatrix’ Zauberstab hervor und klopfte sachte damit gegen einen Ziegelstein an der unauffälligen Mauer vor ihnen. Augenblicklich begannen die Steine sich zu drehen und herumzuwirbeln: Ein Loch tat sich in der Mitte der Mauer auf, wurde immer breiter und bildete schließlich einen Torbogen, der auf eine schmale gepflasterte Straße hinausführte, die Winkelgasse.
    Es war ruhig, noch würde es etwas dauern, bis die Läden öffneten, und es waren kaum Käufer unterwegs. Die gewundene Pflasterstraße hatte sich stark verändert seit damals, als Harry vor seinem ersten Jahr in Hogwarts hier gewesen war und ein geschäftiges Treiben erlebt hatte. Noch mehr Läden waren mit Brettern vernagelt, doch seit seinem letzten Besuch hatten einige neue Geschäfte aufgemacht, die auf die dunklen Künste spezialisiert waren. Harrys Gesicht starrte finster von Plakaten zu ihm herab, die über vielen Fenstern klebten, stets mit der Überschrift versehen Unerwünschter Nummer

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