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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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schwarz, als er geboren wurde, aber ich schwöre, eine Stunde später waren sie rot. Wenn ich zurückkomme, werden sie wahrscheinlich blond sein. Andromeda meint, Tonks’ Haare hätten schon an dem Tag, als sie geboren wurde, angefangen die Farbe zu wechseln.« Er leerte sein Glas. »Oh, na gut, einen noch«, fügte er strahlend hinzu, als Bill nachschenken wollte.
    Der Wind rüttelte an dem kleinen Haus, das Feuer loderte und knisterte, und es dauerte nicht lange und Bill öffnete eine weitere Flasche Wein. Lupin hatte sie mit seiner Nachricht offenbar auf andere Gedanken gebracht, hatte sie für eine Weile aus ihrem Belagerungszustand herausgeholt: Die Kunde von neuem Leben hatte sie aufgeheitert. Nur den Kobold schien die nun plötzlich festliche Stimmung ungerührt zu lassen, und nach einer Weile schlich er zurück in das Schlafzimmer, das er jetzt ganz für sich hatte. Harry glaubte, dass er der Einzige war, der seinen Weggang bemerkt hatte, bis er sah, wie Bills Blick dem Kobold die Treppe hinauf folgte.
    »Nein … nein … ich muss wirklich zurück«, sagte Lupin schließlich und lehnte ein weiteres Glas Wein ab. Er stand auf und hüllte sich wieder in seinen Reiseumhang. »Auf Wiedersehen, bis bald – vielleicht bringe ich in den nächsten Tagen ein paar Bilder vorbei – sie werden ja alle so froh sein, dass ich euch gesehen hab –«
    Er schloss seinen Umhang und verabschiedete sich, umarmte die Frauen und drückte den Männern die Hände, dann kehrte er, immer noch strahlend, in die stürmische Nacht zurück.
    »Patenonkel, Harry!«, sagte Bill, als sie beim Tischabräumen halfen und zusammen in die Küche gingen. »Eine echte Ehre! Gratuliere!«
    Als Harry die leeren Gläser abstellte, die er hinausgetragen hatte, zog Bill die Tür hinter ihm zu und sperrte die nach wie vor lebhaften Stimmen der anderen aus, die auch ohne Lupin noch weiterfeierten.
    »Ich wollte eigentlich mal mit dir alleine sprechen, Harry. Es ist nicht leicht, eine Gelegenheit zu finden, bei dem vollen Haus.«
    Bill zögerte.
    »Harry, du planst etwas mit Griphook zusammen.«
    Es war eine Feststellung, keine Frage, und Harry bemühte sich gar nicht erst, sie zu bestreiten. Er blickte Bill nur abwartend an.
    »Ich kenne die Kobolde«, sagte Bill. »Ich habe für Gringotts gearbeitet, seit ich von Hogwarts weg war. Wenn es überhaupt Freundschaft zwischen Zauberern und Kobolden geben kann, habe ich Freunde unter Kobolden – oder zumindest Kobolde, die ich gut kenne und die ich mag.« Bill zögerte erneut. »Harry, was willst du von Griphook, und was hast du ihm dafür versprochen?«
    »Das kann ich dir nicht sagen«, erwiderte Harry. »Tut mir leid, Bill.«
    Die Küchentür hinter ihnen ging auf; Fleur wollte noch mehr leere Gläser hereinbringen.
    »Warte«, sagte Bill zu ihr. »Nur einen Moment.«
    Sie wich zurück und er schloss von neuem die Tür.
    »Dann muss ich dir eins sagen«, fuhr Bill fort. »Falls du dich auf irgendeinen Handel mit Griphook eingelassen hast, und vor allem, falls es bei diesem Handel um wertvolle Dinge geht, musst du außerordentlich vorsichtig sein. Die Kobolde haben andere Begriffe von Eigentum, Bezahlung und Rückerstattung als die Menschen.«
    Harry spürte, wie sich ein leises Unbehagen in ihm regte, als hätte eine kleine Schlange sich in ihm gekrümmt.
    »Was meinst du damit?«, fragte er.
    »Wir reden von einer anderen Art von Lebewesen«, sagte Bill. »Geschäfte zwischen Zauberern und Kobolden sind seit Jahrhunderten belastet – aber das wirst du ja alles aus Zaubereigeschichte kennen. Es wurden auf beiden Seiten Fehler begangen, ich würde nie behaupten, dass die Zauberer unschuldig waren. Allerdings herrscht bei manchen Kobolden die Auffassung, und die bei Gringotts neigen vielleicht am stärksten dazu, dass man Zauberern nicht vertrauen kann, wenn es um Gold und Kostbarkeiten geht, dass sie das Eigentum der Kobolde nicht respektieren.«
    »Ich respektiere –«, begann Harry, aber Bill schüttelte den Kopf.
    »Du verstehst nicht, Harry, keiner kann es verstehen, außer wenn er unter Kobolden gelebt hat. Für einen Kobold ist der rechtmäßige und wahre Besitzer jedes Gegenstands nicht der Käufer, sondern der Erzeuger. Alle koboldgearbeiteten Gegenstände gehören in ihren Augen rechtmäßig ihnen.«
    »Aber wenn er gekauft wurde –«
    »– dann würden sie ihn als gemietet betrachten, von demjenigen, der das Geld gezahlt hat. Sie haben jedoch große Schwierigkeiten mit der Vorstellung,

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