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Harry Potter - Gesamtausgabe

Harry Potter - Gesamtausgabe

Titel: Harry Potter - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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begann hochkomplizierte Beschwörungen zu murmeln. Harry hörte ein sonderbares Brausen, als ob Flitwick die Kräfte des Windes über dem Gelände entfesselt hätte.
    »Professor«, sagte Harry und näherte sich dem kleinen Zauberkunstmeister, »Professor, Verzeihung, dass ich Sie unterbreche, aber es ist wichtig. Haben Sie eine Ahnung, wo das Diadem von Ravenclaw ist?«
    »… Protego horribilis – das Diadem von Ravenclaw?«, quiekte Flitwick. »Etwas mehr Weisheit ist nie verkehrt, Potter, aber ich denke kaum, dass es in dieser Situation besonders nützlich wäre!«
    »Ich meinte nur – wissen Sie, wo es ist? Haben Sie es je gesehen?«
    »Gesehen? Niemand hat es seit Menschengedenken gesehen! Es ist schon seit langem verschollen, Junge!«
    Harry verspürte eine Mischung aus verzweifelter Enttäuschung und Panik. Was sonst konnte der Horkrux sein?
    »Wir treffen Sie und Ihre Ravenclaws in der Großen Halle, Filius!«, sagte Professor McGonagall und winkte Harry und Luna, ihr zu folgen.
    Sie hatten gerade die Tür erreicht, als Slughorn mit polternder Stimme zu sprechen begann.
    »Meine Güte!«, japste er, blass und verschwitzt und mit zitterndem Walrossbart. »Was für ein Theater! Ich bin mir gar nicht sicher, ob das klug ist, Minerva. Er findet ganz bestimmt einen Weg herein, verstehen Sie, und jeder, der versucht hat, ihn zu behindern, wird in schrecklichster Gefahr sein –«
    »Ich erwarte auch Sie und die Slytherins in zwanzig Minuten in der Großen Halle«, sagte Professor McGonagall. »Wenn Sie mit Ihren Schülern fortgehen wollen, werden wir Sie nicht aufhalten. Aber wenn irgendwer von Ihnen versucht, unseren Widerstand zu sabotieren oder in diesem Schloss die Waffen gegen uns zu erheben, dann, Horace, werden wir uns auf Leben und Tod duellieren.«
    »Minerva!«, sagte er entsetzt.
    »Der Zeitpunkt ist gekommen, dass das Haus Slytherin entscheidet, wem seine Treue gilt«, unterbrach ihn Professor McGonagall. »Gehen Sie und wecken Sie Ihre Schüler, Horace.«
    Harry blieb nicht, bis er Slughorn prusten sah: Er und Luna rannten Professor McGonagall hinterher, die sich in die Mitte des Korridors gestellt hatte und den Zauberstab hob.
    »Piertotum – oh, um Himmels willen, Filch, nicht jetzt –«
    Der alte Hausmeister war gerade herbeigehumpelt und rief: »Schüler nicht in ihren Betten! Schüler in den Korridoren!«
    »Das hat auch seine Richtigkeit, Sie Armleuchter!«, rief McGonagall. »Nun gehen Sie und tun Sie was Vernünftiges! Suchen Sie Peeves!«
    »P-Peeves?«, stammelte Filch, als ob er den Namen noch nie gehört hätte.
    »Ja, Peeves, Sie Dummkopf, Peeves! Beschweren Sie sich nicht schon seit einem Vierteljahrhundert über ihn? Gehen Sie und holen Sie ihn, sofort!«
    Filch dachte offensichtlich, Professor McGonagall habe den Verstand verloren, humpelte aber dennoch mit eingezogenen Schultern und leise vor sich hin brabbelnd davon.
    »Und jetzt – piertotum locomotor!«, rief Professor McGonagall.
    Und im ganzen Korridor sprangen die Statuen und Rüstungen von ihren Sockeln, und aus dem dröhnenden Lärm in den höheren und tieferen Stockwerken schloss Harry, dass ihre Gefährten überall im Schloss das Gleiche getan hatten.
    »Hogwarts ist in Gefahr!«, rief Professor McGonagall. »Besetzt die Grenzen, beschützt uns, erfüllt eure Pflicht unserer Schule gegenüber!«
    Scheppernd und schreiend stürmte die Horde von Statuen an Harry vorüber: manche von ihnen kleiner, manche größer als lebendige Menschen. Es waren auch Tiere darunter, und die klirrenden Rüstungen schwangen Schwerter und Ketten mit Morgensternen.
    »Nun, Potter«, sagte McGonagall, »Sie und Miss Lovegood kehren am besten zu Ihren Freunden zurück und bringen sie in die Große Halle – ich werde die anderen Gryffindors wecken.«
    Sie trennten sich oben auf dem nächsten Treppenabsatz: Harry und Luna eilten zurück zu dem verborgenen Eingang des Raums der Wünsche. Während sie rannten, kamen ihnen Scharen von Schülern entgegen, die meist Reiseumhänge über ihren Schlafanzügen trugen und von Lehrern und Vertrauensschülern in die Große Halle geführt wurden.
    »Das war Potter!«
    »Harry Potter!«
    »Das war er, ich schwör’s, ich hab ihn eben gesehen!«
    Aber Harry blickte nicht zurück und endlich erreichten sie den Eingang zum Raum der Wünsche. Harry lehnte sich gegen die verzauberte Wand, die sich öffnete und sie einließ, und er und Luna stürmten wieder die steile Treppe hinunter.
    »W–?«
    Als der Raum in

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